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    Dienstag, 7. Juli 2009

    Revisionismus durch Personen und Medien

    Gestern schreibt mit Bernd Eckenfels folgenden Kommentar ins Blog:
    Revisionismus nicht zu tolerieren ist nicht "typisch Deutsch" sondern Menschenpflicht.
    Ja, das sehe ich auch so. Allerdings glaube ich, das man mit Bodo Thiesen anders umgehen kann, als ihn direkt aus der Partei zu kicken. Vor allem, weil man Revisionismus mittlerweile an viel gefährlicheren Stellen findet. So schreibt FR-Online z.B. heute passenderweise zum Aufmacher des aktuellen Spiegels: Hittler weiß waschen. Und sowas geschieht nicht zum ersten Mal. Die letzten Blockbuster zum dritten Reich hatten irgendwie alle den bitteren Beigeschmack, Hittler als armen Menschen herunter zu spielen, oder jemanden wie Stauffenberg als Held zu verkennen. Das finde ich viel schlimmer. Wo sind denn die ganzen Leute, die jetzt auf Bodo Thiesen eindreschen?
    Vor allem, weil Thiersens Aussagen recht schnell und einfach sowohl als revisionistisch erkennbar wie auch demontierbar ist, hinter den Medien aber ein gewisser Einfluß steckt.
    Als weiteres Beispiel, aber das nur am Rande, sei die Demontage der Studentenbewegung aus den 60ern genannt. Nach mehreren Artikeln dazu kam plötzlich die Stasi-Akte die besagte, das der Tod Benno Ohnesorg auf das Konto der DDR geht. Ganz großes Kino... Wobei selbst die Bemühung, die Studentenbewegung auf den Tod des Studenten reduzieren zu wollen revisionistische Züge aufweist: Kernmitglieder der Studentenbewegung erzählen, dass das höchstens das i-Tüpfelchen war, und nichts an den Protesten geändert hätte.

    Montag, 6. Juli 2009

    Kommentar: Die Personalie Bodo Thiesen

    Ich bin müde, und habe eigentlich gar keine Lust, mich lang auf das Thema zu stürzen. Da es aber um die Piratenpartei geht, und ich da Mitglied bin, werde ich ein paar Sätze zur Diskussion um die Person Bodo Thiesen äußern.
    Wem das nichts sagt, der kann hier gerne aufhören zu lesen, oder sich bei F!XMBR, den Ruhrbaronen oder auch SpOn schlau machen.
     
    Ich habe jetzt eine ganze Weile damit zugetragen, mich mit der Person Bodo Thiesen zu beschäftigen, nach zu vollziehen, was da gelaufen ist, und mir eine eigene Meinung zu bilden. Das waren so um die 200 Mails.
    Ehrlich gesagt habe ich nichts entdeckt, was ihn als Faschisten dastehen läßt. Er hat in der Tat einige revisionistische Aussagen gemacht, siehe dazu auch Indymedia, über die man mit dem Kopf schütteln kann, und er hat auch Antisemiten gelesen. Das macht ihn aber noch nicht selbst zu einem. Vor allem leugnet er den Holocaust nicht. Oder ich habe die Aussage überlesen oder die Quelle nicht gefunden. Links nehme ich gerne im Kommentar.
    Es gibt sogar einen Punkt, in dem ich ihm Recht geben muß -- wobei man seine Art und Weise, sich äußern nur als daneben bezeichnen kann: Es wird immer wieder gerne auf die Greueltaten im dritten Reich hingewiesen, auf Taten unserer Großeltern, und dies wird uns, eine der nachfolgenden Generationen, noch vorgehalten. Dabei wird oft übersehen, das viele andere Staaten ebenfalls ihre Leichen im Keller haben. Damit hat Thiesen schon ganz recht, wenn er über den großen Teich schaut und dabei die Rassendiskrimierung sowie das Gemetzel unter den Indianern (z.B. die Schlacht am Wounded Knee) meint. Ähnliches gilt z.B. auch für Niederländer und Engländer, die sich während ihrer Kolonialzeit nicht gerade wie die lieben Nachbarn von nebenan aufgeführt haben. Die haben nur den Vorteil, das vieles davon länger her ist... Edit: Nein, ich habe nicht die Absicht, den Holocaust zu relativieren. Das, was im 2. Weltkrieg geschehen ist, ist schrecklich. Hier wurden mit eiskalter, durchgeplanter Grausamkeit Menschenleben ausgelöscht. Ich bin der Überzeugung, das es unsere Aufgabe ist, dieses Wissen zu bewahren und dafür Sorge zu tragen, das sich sowas nicht wiederholt. (s.u.)
    Wo wir beim zweiten nicht unwesentlichen Punkt sind: Auch unsere heutige Generation bekommt die Schuld für WW2 zugesprochen, obwohl wir für die Taten unser Eltern bzw. Großeltern nichts können. Da kann ich mich auch vollstens der Stellungnahme zu Geschichte und Verantwortung anschliessen. Schuldig fühlen muß ich mich dafür aber nicht.
    Trotzdem scheint es so zu sein, das viele einen quasi angeborenen Reflex inne zu haben scheinen, die bei allem, was irgendwie mit brauner Soße zu tun haben könnte, auswischen müssen. Und mal ganz ehrlich, hier stehen den o.g. Aussagen von Thiersen seine Arbeit gegenüber, die er bisher in und für die Partei geleistet hat, und die spricht in keinem Fall für braunes Gedankengut. Er ist Pirat und hat die Satzung nicht nur mit seinem Beitritt anerkannt, sondern, wenn ich das richtig sehe, diese sogar mit geschrieben. Ich finde das ist es, was zählen sollte.
    Über seine Meinung kann man sicherlich diskutieren und streiten, ihn dafür aber aus der Partei werfen zu wollen, halte ich für übertrieben. Vor allem, weil er in 2008 bereits eine Rüge durch den Parteivorstand eingefangen hat und sich seitdem auch nichts mehr hat zu schulden kommen lassen.
     
    Mal davon abgesehen ist er einer, einer von insgesamt 3000 Piraten. Warum eine Partei wegen eines Mitglieds unwählbar wreden soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich sähe Grund zum handeln, wenn seine Meinung die offizielle Parteidoktrin werden würde, das ist sie aber nicht, und wird sie definitiv nicht werden.
    Das ich bei den Linken ausgetreten bin, lag in der Tat an offiziellen Verlautbarungen der Partei, und nicht an einem einzigen Punkt oder einer einzigen Person.
    Und: Es gibt auch keine Alternative zur Piratenpartei. Viel eher droht eine immer weiterführende Zersplitterung. Denn Dreck werden die Medien noch über viele aktive und vor allem bekannte Mitglieder suchen und finden. Und auch das finde ich bitter. Ich denke da immer an die krassen Übertreibungen im amerikanischen Wahlkampf, wo es irgendwann nicht mehr um die Person geht, sondern darum, was sie in der Vergangenheit vielleicht schlechtes oder falsches getan hat. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln, wenn mir nicht ohnehin schon die Galle hoch kommt.
     
    Kurzum: Ich bleibe weiterhin Pirat und werde mich aktiv im laufenden Wahlkampf engagieren.

    Sonntag, 5. Juli 2009

    Gerade im ICQ

    Gerade kam ich vom Spaziergang wieder, übergab unseren Sohnemann an meine bessere Hälfte, zum stillen, und setzte mich an meinen Laptop. Ein ICQ Fenster sprang mir entgegen, das beim letzten Mal noch nicht begegnet ist. Den Inhalt fand ich dann doch eher interessant:
    (16:54:07) User: HILFE *G*
    (16:54:25) User: mein PC macht gerade komische dinge, aber ich bekomm die nicht mehr weg ;)
    (16:54:55) User: mom, vll hab ich gerade doch die richtige Taste erwischt, sorry
    (17:04:59) User has signed off.

     
    Kein Problem, immer wieder gerne. Diese Probleme sind mir echt die liebsten. ;-)
     
    Hm, ich muß unbedingt meine Systemuhr umstellen. Mal ntp installieren.

    Aus der Presse: FDP, Piraten, SPD

    FDP
    Laut bild.de fordert die berliner FDP HartzIV bei Faulpelzen um 30% zu kürzen. Respekt, da ist mal wieder einer populistisch am Arbeitslosen Bashing. Gut, ein paar Wähler, die dafür sind, Sozialschmarotzer zu bestrafen, könnte die FDP damit bekommen.
    Besser wäre es natürlich gewesen, der FDP Hansel hätte sich mal überlegt, was er eigentlich verlangt, und ob man von 250 Euro überhaupt irgendwie leben kann. Angesichts unserer Arbeitslosenzahlen ist so eine Forderung gelinde gesagt eine Frechheit, und Arbeitslosen zu unterstellen, sie seien Faulpelze, mal wieder der Hammer. Hier outet sich wieder das neoliberale Herz und schickt sich an, diejenigen zu diffamieren, die bereits seit Rot/Grün die Schikanierung kennen gelernt haben.
    Dabei wird hier gerne übersehen, das es zwar in der Verantwortung eines Arbeitslosen sein mag, sich Arbeit zu suchen, dann muß aber auch jemand die Verantwortung tragen, erstmal welche anzubieten.
     
    Piratenpartei
    Aktuell läuft der zweite Tag des Bundesparteitags der Piratenpartei. Wer möchte, kann sich über Twitter informieren, den Internet Stream schauen, oder z.B. auch den Artikel bei der FAZ lesen. Jens Seipenbusch, ein Münster und ehemaliger Vize der Partei, ist der neue Vorsitzende, nachdem sich der alte nicht mehr zur Wahl gestellt hat.
     
    SPD
    In genau diesem Artikel der FAZ wird auch Wiefelspütz zitiert, hier kommentiert er die Kritiken am Zensursula-Gesetz mit den Worten, das sei unterirdisch dumm.
    Glückwunsch Herr Wiefelspütz, ich hoffe Sie halten die Kritiker des Gesetzes wenigstens für so intelligent, eine Beleidung zu erkennen. Sie und Ihre Parteifreunde tun ja gerade alles dafür, noch mehr potentielle Wähler zu vergraulen, als das eh schon der Fall ist. Mein Tipp: Wenn die SPD keine Lust mehr auf Politik hat, kann sie sich auch einfach auflösen. Wir versehen das schon, und keine Angst, wir trauern Ihnen auch nicht hinterher. Es erspart ihren Noch-Wählern aber den Ärger realisieren zu müssen, dass Sie und die SPD einfach nur noch unwählbar sind.

    Compuserve Classic ist nicht mehr

    Vom Gefühl her würde ich sagen, hat Compuserve in Deutschland schon lange keine wirkliche Rolle mehr gespielt. Spätestens, nach der Übernahme durch AOL und die Einführung von Compuserve 2000 habe ich nicht mehr viel von diesem Dienst gehört.
    Dafür wurde mir gerade gewahr, dass Compuserve Classic Ende Juni abgeschaltet worden ist. Damit ist ein Dienst offline gegangen ist, der 30 Jahre bestand. Compuserve startete als eigener Service und hatte mit dem Internet nichts gemeinsam. Im Gegenteil bot Classic später ein Gateway an, über das man auf das Web zugreifen konnte.
     
    Meine Liason mit Compuserve hielt nicht lange, und war eher ein großes, aber sehr interessantes Abenteuer: Es ist schon eine halbe Ewigkeit her, damals gab es ISDN Modems noch für 1200 DM (ja, ungefähr 600 Euro für 7Kb/s!), und ich hatte damals schon kein Windows zuhause. Deshalb schied für mich die Nutzung des Compuserve Clients aus. Als ich eine der ersten Probe CDs in die Finger bekam, rief ich trotzdem mal bei der Hotline an, und fragte nach, was ich machen könne. Man teilte mir mit, Compuserve sei auch ohne Client, einfach nur mit Terminal Emulator, verwendbar.
    Dafür muß man sich vor Augen halten, das Compuserve Classic sowas wie ein Haufen vernetzter Mailboxen war, obwohl das Programm, das einem nach der Anmeldung begrüßte, nicht unbedingt dafür geschrieben worden war, von einem Menschen bedient zu werden, sondern vielmehr vom Compuserve Client. Zur Einwahl bedurfte es also nicht PPP, sondern eine einfache Modem-Verbindung reichte aus. (Ja, ATZ, ATDT...)
    Nun war mein Terminalprogramm, ZTerm unter RiscOS, sowieso das Tool, das am häufigsten lief, und den AT-Befehlssatz meines Modems kannte ich auswendig.
    Was Compuserve mir bot, war also Text pur. Kein Problem, zu der Zeit war man nichts anderes gewöhnt, und heutzutage erschöpft sich der grafische Mehrwert im Web oftmals in Werbung. Ich kann mich nicht mehr an alle Details erinnern, im Bewußtsein ist mir jedoch geblieben, das Compuserve im Terminal ein Hacking-Erlebnis war, und sich die Ausrichtung auf einen Client an allen Ecken und Enden bemerkbar machte. Technisch faszinierend, aber nicht vergleichbar mit den ausgefeilten Mailboxsystemen der Zeit.
    Am spannendsten war aber der Wechsel von Compuserve ins Netz, bzw. die Nutzung des Internet-Gateways. Während die Einwahl in Compuserve noch ganz normal die Einstellung 8N1 forderte, bekam ich nach Aufruf des Gateways ein paar Grafikzeichen präsentiert, und der Cursor blieb stehen. Die ersten Male dachte ich an einen Verbindungsfehler und wählte neu. Danach fing ich an zu prökeln, und nach mehreren Versuchen landete ich bei - festhalten - 7E2... Nach der Abmeldung vom Gateway schaltete die Verbindung auf 8N1 zurück. Wenn ich mich recht entsinne, geschah dies an mehreren Stellen, und war nicht unbedingt vorhersagbar. Deshalb stellte ich das Experiment Compuserve auch recht schnell wieder ein.
     
    Heulen hilft im Prinzip nicht, das alte Dienste verdrängt werden gehört mit zum Leben. Es ist aber irgendwie schade, wenn eines der Urgesteine von der Bildläche verschwindet, vor allem, wo Classic selbst heute noch seine zufriedenen Nutzer hat.

    Mittwoch, 1. Juli 2009

    Die GEMA: Kassieren, aber nicht verteilen

    Die GEMA will von Veranstaltern mehr Geld für Konzerte abzocken, und einige vergleichen sie schon mit der GEZ. Zahlen wird das im EnDeffekt der gemein Fan. Bis zu 600% mehr wollen sie verlangen.
    Und jetzt kommt der Knaller: Es ist nicht, das die Künstler automatisch das Geld dafür erhalten. Im Gegenteil urteilte jetzt ein deutsches Gericht im Namen der Musikindustrie der GEMA des Volkes, das ein Künstler keinen Anspruch aus diesen Einnahmen haben, sondern das es in der Hoheit der GEMA liegt zu entscheiden, ob ein Betrag ausgezahlt wird, und wenn ja, wie hoch der ist.
     
    Im EnDeffekt läuft es darauf hinaus, das in der Tat große, bekannte Künstler bevorteilt werden, zum Nachteil der kleineren, die das Geld viel dringender bräuchten.
    Das hat nichts damit zu tun, Kultur zu schaffen, denn hier wird vor allem Mainstream geschaffen. Mainstream mag zwar Bestandteil einer Kultur sein, aber einer durchkommerzialisierten. Die kleineren Künstler, die wirklich kreatives schaffen, die nagen am Hungertuch.
    Und noch ein Fall, frisch herein gekommen über Twitter. Hier geht es darum, das bei einem Konzert zugunsten eines lettischen Chors Stücke eines lettischen Komponisten aufgeführt wurden. Die GEMA schickte eine Rechnung, das Geld jedoch nie nach Lettland.
    Großes Kino!
     
    Das ist ja auch einer der Gründe, warum die Piratenpartei eine Nivelierung des Urheber- und vor allem Verwertungsgesetzes fordert. Es gibt übrigens auch eine Petition zur GEMA.

    Samstag, 27. Juni 2009

    Barts Strafarbeit

    internet_rechtsfrei

     
    Ich glaube, diesmal ist Bart unschuldig. ;-)
    Danke an Chris von F!XMBR für die Grafik und der Verwendung einer Creative Commons-Lizenz

    Jetzt wird es dreckig

    Es war von vornherein abzusehen, das die Piratenpartei mit ihrem Programm und der Aufnahme von Jörg Tauss in Mißkredit gebracht werden würde. Nicht unbedingt erwartet hätte ich das von der Zeit. Aber der Artikel Tauss: Ein neuer Pirat sie da sehr eindeutig.
    Das einzig bemerkenswerte an diesem Artikel ist meiner Meinung nach folgendes:
    Stellen wir uns vor, ein CDU-Mitglied, bei dem kurz zuvor rassistische Schriften gefunden wurden, möchte zur SPD wechseln.
    Tja, was ist denn dann? Kann sein, das die SPD ihn nicht aufnimmt.Wobei ich finde, das sie sich dann die Fage nach dem warum gefallen lassen müßte. Während ich noch bei kinderpornographischem Material verstehen kann, das man einem bei Besitz Pädophilie vorwirft, kann ich das bei rassistischem Material gar nicht.
    Es gibt alleine schon ein historisches Interesse daran, rassistisches Material zu lesen bzw. zu analysieren. Und wer gegen Nazis und Rassismus antritt, tut wohl gut daran, zu wissen, welcher Argumente, Propaganda und Stilmittel sich die Gegenseite zunutze macht. Deshalb finde ich es auch gut, das das Zeitzeugen Projekt nicht indiziert wurde. Und meiner Meinung nach sollte auch Hitlers "Mein Kampf" frei gegeben werden. Man kann das ja als kommentierte Aussage bringen.
    Ich glaube, es war Sun Tzu, der vor über 2000 Jahre sagte: Kenne Deinen Gegner, wie Dich selbst. Und das gilt auch für Tauss und den Besitz von Kinderpornographie, auch wenn die Besitznahme und Weitergabe nichts anderes als dumm und naiv war.

    Freitag, 26. Juni 2009

    Das ist doch mal was Neues: Finnland bekommt eine Linux-Steuer

    Bei uns schreit die klassische Medienindustrie ja auch nach Reglementierungen des Netzes durch die Bundesrepublik. Mal schauen, was die Damen und Herren der Printpresse von der finnischen idee halten:
    [...] "Likewise, it is clear from experiences both in Europe and in the USA that the Internet is undermining the financial viability of traditional newspapers. Why, then, would any civilised society tolerate the Linux operating system?"
    Auf gut Deutsch: Weil das Internet die finanzielle Lebensfähigkeit der Printmedien gefährdet, sollte eine zivilisierte Gesellschaft das Linux Betriebssystem nicht tolerieren.
    Quelle: ITWeb: Linux to be taxed.
     
    Auf mich macht das den Eindruck weidwunder Tiere: Einmal angeschossen oder schwer verletzt, beissen die auch alles, was in der Nähe ist.
     
    Edit: Da muß ich gestern abend aber Müde gewesen sein, denn der Artikel geht noch weiter, und der beste Teil kommt erst noch:
    "By giving people free software, open source vendors are violating their right to choose more expensive software made by European companies," says Roche. "Paid-for software is clearly superior, as any student of economics will tell you. So depriving users of the opportunity to pay amounts to exploitative business practice."
    [...]
    "A tax will make sure that Linux users pay for their software," he says. "Users who were used to just clicking on software repositories to illegally download free software will have to think twice, or they will suffer the same fate that so-called 'peer-to-peer' music and film pirates face."
    Hey wartet mal, ist das eine Satireseite? Bin ich wohl drauf reingefallen. Alles andere könnte - nein will - ich mir nicht erklären.

    Client/Server ist zum Scheitern verturteilt

    Jahrelang hat uns die Client/Server-Architektur gute Dienste geleistet. Webserver haben Seiten an Webbrowser geliefert, und tun dies auch jetzt noch. Es gibt aber eine Reihe von Gründen, warum diese Architektur dem Untergang geweiht ist, und zwar sowohl von Seiten der Provider her, wie auch von Seiten des Nutzers.
     
    Gründe von Seiten des Providers
    Diese Gründe dürften am leichtesten auf zu zählen sein, es geht primär um Geld. Server kosten Geld, von Stromkosten mal abgesehen zieht hauptsächlich der Traffic, also der Datentransfer vom Server zum Computer des Kunden. Bisher haben alle Firmen diverse Ansätze verfolgt, einen Dienst zu Geld zu machen. Monatbeiträge und Werbung sind nur zwei davon, und beide haben kaum den gewünschten Erfolg gebracht.
    Auch heute noch ist die Situation dieselbe: Jemand hat eine gute Idee, bekommt haufenweise User, aber daraus das notwendige Geld zu generieren, um eine tragfähige Firma zu erhalten, ist schwierig. Twitter ist bei Benutzern beliebt, das entsprechende Geschäftskonzept dahinter gibt es aber noch nicht.
     
    Gründe der Anwender
    Diese Seite ist sowohl länger, aber auch manchmal nicht ganz so eindeutig zu verstehen.
    • Vertrauen, Weitergabe von Daten
      Egal ob persönliche Daten, Texte, Bilder oder Videos, derzeit landet fast alles auf den Servern irgendwelcher Anbieter. Bekannt sind Fälle, wo AGBs geändert wurde, sehr zum Ärger der Benutzer. Nicht ausgeschlossen werden kann die Weitergabe der persönlichen Daten, oder das eine Sichereitslücke diese auf eine ungewollte Art und Weise für Unefugte zugänglich macht. Auch ist nicht sichergestellt, das Daten wirklich gelöscht werden, wenn man diese Funktion wählt oder seinen Account einstellt. Ein ganz besonderer Fall tritt ein, wenn der Dienstanbieter seine Tore schließt, und die Server an einen Auftrag- oder Geldgeber fallen.
    • Offene Datenablage
      Die meisten Dienste verleiten dazu, Daten auf offene Art und Weise zur Verfügung zu stellen. Es ist einfach, Daten hochzuladen und diese zu verteilen. Feingranulare Kontrollmechanismen fehlen.
    • Abhängigkeit Wer seinen Content auf fremde Server publiziert, ist vom Wohlwollen des Betreibers abhängig. Wird der Content als schadhaft oder nicht sittsam betrachtet, wird er u.U. sang- und klanglos gelöscht. Angeschmiert ist, wer kein Backup hat.
    • Sperrung und Veränderung
      Dieses Thema wird auch gerade bei uns aktuell. Von Staaten, die bereits Sperrlisten führen, wie z.B. Australien oder Schweden, weiß man, das eben nicht nur sperrwerte Inhalte gefiltert werden. Das ist aber noch nichts im Vergleich zur Deep Paket Inspection, die es ermöglichen würde, Daten auf dem Weg zum Kunden zu verändern. Sowas ist jüngst von einem amerikanischen Provider berichtet worden, auch wenn der vermutlich mittels transparentem Proxy gearbeitet hat.

     
    Abhilfe
    Natürlich gibt es Alternativen zur klassischen Client/Server Architektur: Immer schnellere PCs und größere Internetleitungen bieten die Möglichkeit, die eigenen Daten einfach da zu lassen, wo sie sind: Im Haus. Opera Unite geht die ersten Schritte in die richtige Richtung: Der Browser ist gleichzeitig Server und kann die Daten anderen Clienten zur Verfügung stellen.
    Das reicht aber nicht. So kann man zwar bestimmen, was man für Content shared, aber nicht, wer das sehen kann. Ausserdem unterstützt Unite noch keine Verschlüsselung, was es nicht nur möglich macht, die Datenübertragung mitzulesen, sondern eben auch, diese zu verändern. Und hier kommen f2f-Netze (Friend 2 Friend) ins Spiel. Da gibt es z.B. das FreeNet Project, oder auch RetroShare.
    Beide bieten Verschlüsselung und arbeiten auf der Grundlage, das man lediglich mit Feunden kommuniziert. Mit diesen kann man nicht nur Chatten, sondern auch Dateien freigeben und dergleichen mehr.
    Das macht sie zu einer sicheren Umgebung z.B. auch für Kinder oder Jugendliche.
    Am allerbesten wäre es natürlich, wenn diese Funktionalitäten derart tief ins System eingebaut werden, das man als Benutzer keine zusätzlichen Schritte machen muß. Wenn man also z.B. Bilder von der Digitalkamera herunter lädt, kann man direkt angeben, wer darauf Zugriff bekommen soll, z.B. Freunde, Familie, Kollegen oder die Welt.
    Eine solche Infrastruktur würde auch, die entsprechende Technologien vorausgesetzt, Zensurbestrebungen widerstehen.

    Donnerstag, 25. Juni 2009

    Münstersche Zeitung über die Piraten bei der Kommunalwahl

    Nachdem die münsterschen Piraten Dienstag eine Liste für die Kommunalwahl aufgestellt haben, erscheint heute ein Artikel dazu in der Münsterschen Zeitung, MZ: Die Piratenpartei will in den Rat.

    Mittwoch, 24. Juni 2009

    Piraten würden Grüne wählen?

    Till Westermayer philosophiert in seinem Blog darüber, wie sich Piratenanhänger bei der Bundestagswahl verhalten sollten. Sein Fazit aus Selbstverständlichkeiten...:
    Anders gesagt heißt das: vernünftige AnhängerInnen der PIRATEN machen jetzt einen starken PIRATEN-Wahlkampf, setzen damit andere Parteien (insbesondere FDP und GRÜNE) unter Druck, sich netzpolitisch richtig zu positionieren – und wählen dann am 27.9. nicht die PIRATEN, sondern diejenige der größeren Parteien, die bis dahin am ehesten und glaubwürdigsten für zentrale Forderungen aus dem PIRATEN-Programm steht.

     
    Also, ich sags mal so: Ich hoffe, das es nicht viele vernünftige PiratenanhängerInnen gibt. Wie ich bereits schrieb: Bundestagswahl 2009: Anders wählen. Denn es geht hier nicht mehr um Vernunft. Vernunft bringt einen beim Wählen nicht weiter. Mag ja sein, das irgendeine Partei jetzt doch noch ihre netzpolitischen Positionen erkennt, das bringt mir aber nichts.
    Die SPD hat spätestens mir der Zensursula-Geschichte gezeigt, wo bei ihr der Hammer hängt, und ich wünsche dieser Partei mittlerweile einen Absturz in die Bedeutungslosigkeit. Die etablierten Parteien haben verloren, sich mit ihrer eigenen Politik der Mauschelei mit Industrie und Wirtschaft selbst ins Abseits gestellt. Das nehmen die Wähler übel, und die Piraten sind eine Antwort auf diesen Frust.
    Und ich persönlich werde alles in meine Macht stehende tun, damit keine Aktion, keine Anstrengung der Piraten einer dieser etablierten Parteien zum Vorteil gereichen könnte. Wir sind nicht Eure indirekten Stimmenfänger. Die Piraten sind aus einer Notwendigkeit heraus geboren worden, den größeren Parteien etwas entgegen zu setzen. Da klingt es lächerlich, den vernünftigen Piratenparteianhängern quasi zu empfehlen, bei der Bundestagswahl ihr Kreuzchen woanders zu machen.

    Mein erster Piratenstammtisch, Beitritt und die nähere Zukunft

    Ich halte ja eine Menge von den Piraten, weil ich bei denen einen Enthuisiamus sehe, der sonst in diesem Lande nicht anzutreffen ist. Und wie sich die Piraten auf der Mailingliste präsentieren, so sind sie auch sonst: Chaotisch-kreativ und unheimlich offen. Wenn ich jetzt ein wenig ins Schwärmen komme dann nicht, um meinen münsterschen Mitpiraten Honig um den Bart zu schmieren, sondern weil ich genau sowas schon länger vermißt habe. Der Wille etwas zu verändern braucht eine nahezu unbegrenzte Hingabe an ein gemeinsames Ziel. Und sowas ist da zu sehen.
    Wir waren gestern mindestens fünf, die das erste Mal auf einem solchen Stammtisch aufgelaufen sind. Aber niemand ist lange ruhig geblieben, nach einigen Minuten waren wir alle mit in den Diskussionen vertieft, hörten nicht nur zu, sondern brachten Beiträge - und wurden angehört. Da wurden Argumente zur Kommunalwahl auf den Tisch gekloppt, positive, wie negative. Kritische Stimmen wurden erhört und ernst genommen, Gegenargumente vorgebracht oder aber Alternativen besprochen.
    Es war laut, und deshalb auch chaotisch. Selten war es möglich, das ein Pirat redete. Hier ging die Diskussion aber nicht im Chaos unter, sondern kam immer wieder recht schnell auf den Punkt, und wenn der Moderator kurz auf den Tisch klopfte, um auf den nächsten Punkt hinzuweisen.
     
    Und so standen dann die Kandidaten für die münstersche Liste fest.
     
    Als ehemaliger Münsteraner konnte ich da nur ein wenig sentimal zu sehen. Ich werde die münstersche Crew trotzdem im Kommunalwahlkampf unterstützen, weil ich glaube, das es eine gute Sache ist, wenn ein Pirat in den Rat einzieht.
    Es gibt bereits auch Ansätze für meine derzeitige Heimat, den Kreis Coesfeld: Ein anderer Besucher kommt aus meinem Nachbarort Nottuln und wir beide wollen uns mal die Tage zusammen setzen, um über die Gründung einer Crew für den Kreis Coesfeld zu reden. Bei der Europawahl bekamen die Piraten 494 Stimmen, was ich gar nicht schlecht finde. Wenn wir ein Zehntel der Wähler für die aktive Mitarbeit gewinnen würde, wären wir echt gut.
     
    Also ja, ich habe gestern abend meine Beitrittserklärung unterschrieben und auch direkt den Jahresbeitrag bezahlt. :-)
     
    Edit: PS: Wer aus dem Kreis Coesfeld kommt, und sich für die Piraten interessiert, meine Kontaktdaten findet ihr im Impressum.

    Lesebefehl: "Falscher Planet, falsches Jahrtausend"

    Sowas kommt hier ja nicht oft vor, diesen Text hier solltet Ihr Euch aber auf jeden Fall reinziehen: Isotopp: Falscher Planet, falsches Jahrtausend. Einfach genial geschrieben bringt Isotopp hier die digitale Lebensart der Generation C64 auf den Punkt.
    Einfach ergreifend.
     
    Ja, liebe Großparteien, das ist der Stoff, den Ihr Euch mal geben solltet, bevor Ihr Gesetze über Dinge erlaßt, die Ihr nicht versteht.

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