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    Meinung

    Dienstag, 7. Juli 2009

    Revisionismus durch Personen und Medien

    Gestern schreibt mit Bernd Eckenfels folgenden Kommentar ins Blog:
    Revisionismus nicht zu tolerieren ist nicht "typisch Deutsch" sondern Menschenpflicht.
    Ja, das sehe ich auch so. Allerdings glaube ich, das man mit Bodo Thiesen anders umgehen kann, als ihn direkt aus der Partei zu kicken. Vor allem, weil man Revisionismus mittlerweile an viel gefährlicheren Stellen findet. So schreibt FR-Online z.B. heute passenderweise zum Aufmacher des aktuellen Spiegels: Hittler weiß waschen. Und sowas geschieht nicht zum ersten Mal. Die letzten Blockbuster zum dritten Reich hatten irgendwie alle den bitteren Beigeschmack, Hittler als armen Menschen herunter zu spielen, oder jemanden wie Stauffenberg als Held zu verkennen. Das finde ich viel schlimmer. Wo sind denn die ganzen Leute, die jetzt auf Bodo Thiesen eindreschen?
    Vor allem, weil Thiersens Aussagen recht schnell und einfach sowohl als revisionistisch erkennbar wie auch demontierbar ist, hinter den Medien aber ein gewisser Einfluß steckt.
    Als weiteres Beispiel, aber das nur am Rande, sei die Demontage der Studentenbewegung aus den 60ern genannt. Nach mehreren Artikeln dazu kam plötzlich die Stasi-Akte die besagte, das der Tod Benno Ohnesorg auf das Konto der DDR geht. Ganz großes Kino... Wobei selbst die Bemühung, die Studentenbewegung auf den Tod des Studenten reduzieren zu wollen revisionistische Züge aufweist: Kernmitglieder der Studentenbewegung erzählen, dass das höchstens das i-Tüpfelchen war, und nichts an den Protesten geändert hätte.

    Mittwoch, 3. Juni 2009

    Abweichler, und stolz darauf!

    Letzte Tage hatte Fefe in seinem Blog den Bund Deutscher Kriminalbeamter zitiert, und zwar folgendermaßen:
    Bei allem Positiven, das die Online-Welt bietet, das Internet wird zunehmend als Medium für die Vorbereitung und die Ausführung abweichenden Verhaltens, bis hin zur Durchführung krimineller Taten genutzt.
    Puh, da muß man erstmal schlucken, oder? Abweichendes Verhalten, und sowas im Internet! Schon klar, das man da mal schnell dran muß. Zensursula von der Leyen und auch unsere die Innenminister sind jetzt mit der von der Partie. Da hat man das deutsche Volk schon zu Duckmäuserei erzogen, und da wagen es noch einige Unverfrorene unter dem Deckmantel der Anonymität den Mund auf zu machen.
    Aber na wartet, Euch bekommen wir auch noch gleich geschaltet. So liest sich die obige Aussage für mich. Deckt sich ja auch mit immer mehr neuen Gesetzen zur Terrorbekämpfung, der Unterdrückung von Demonstranten, der Diffamierung Andersdenkender, Vorratsdatenspeicherung, dem Bundestrojaner...

    Montag, 1. Juni 2009

    Jugendschützenfest

    Bereits zum zweiten Mal wurden wir hier gezwungenermaßen zu Zeugen eines, wie ich finde, zweifelhaften Vergnügens: Unser Garten grenzt an eine kleine, mit drei Bäumen versehene Freifläche, die an 364 Tagen im Jahr gleichermaßen als Parkplatz wie auch der Verkehrsberuhigung dient. Am Pfingstsonntag kommt es dann zu einem bunten Menschenauflauf: Unterlegt von blaßkapelliger Musik kommen Familien gelaufen, und irgendwer hat einen Holzstock mit einem Blumenstrauß am oberen Ende in der Hand.
    Bei uns ist dann Jugendschützenfest. Ich weiß nicht, was den Verantwortlichen und Eltern dabei durch den Kopf geht, und ich mache mir ehrlich gesagt jetzt schon Gedanken, wenn unser Sohn in einigen Jahren auf die Idee kommen sollte, daran teilnehmen zu wollen.
     
    Die Holzstöcke mit Blumensträußen ersetzen dabei echte Gewehre und sollen sicherlich die militärische Ausrichtung einer solchen Veranstaltung herunter spielen. Leider echt daneben, und mal ganz ehrlich - so ein klein bißchen finde ich die Verwendung eines friedlichen Symbols wie einem Blumenstrauß im militärischen Kontext pervers. Der Stock mit dem Blumenstrauß ändert nichts am quasi ritualisierten Ablauf dieser Veranstaltung, denn ein "präsentiert das Gewehr" folgt auf jeden Fall. Wie man als Eltern dann lachen kann, wenn sich der Nachwuchs dem militärischen Gehorsam hingeben, ist mir schleierhaft. Und wie man das toll finden kann, wenn ein Jungschütze zum Feldwebel befördert wird, und die Kinder damit militärische Rangfolgen und Hierarchien nahe gelegt bekommt, entzieht sich völlig meiner Vorstellungskraft. Vielleicht fallen die Implikationen einer solchen Veranstaltung aber auch in der vom Alkoholdunst geschwängerten, gelockerten Atmosphäre des Bierzeltes oder zumindest des im Raume stehenden kollektivem Rausches unter den Tisch.
     
    Zu der militärischen Ausrichtung äußert sich Wikipedia übrigens wie folgt:
    Die Schützenfeste haben u. a. eine militärische Abstammung, die auf die vornapoleonische Zeit zurückgeht. Die Schützengilden hingen eng mit der spätmittelalterlichen Machtentwicklung der Städte zusammen, deren Besatzung und Wehr die Bürger bildeten. Diese mussten oft auf den Ruf der Sturmglocke zur Armbrust und zur Partisane greifen, um die Trossknechte der Edelleute von den Stadtmauern fernzuhalten. Während die patrizischen Geschlechter Waffen und Rüstung der Ritter annahmen, wählten die übrigen, nach Zünften und Stadtvierteln geordneten Bürger andere Waffen, vornehmlich Bogen und Armbrust, und zur Übung bildeten sich Schützenvereine, in der damals üblichen Form von Gilden.
    Auch wenn das nicht vergleichbar ist mit dem Auftrag, den schweizerische Schützenvereine haben, sind die militärischen Wurzeln unverkennbar.
     
    Ich kann verstehen, dass Schützenfeste tolle Treffpunkte sind, vor allen in Dörfern, wo dann alle zusammen kommen und ordentlich feiern. Aber unsere Armee ist im Ausland vertreten, unsere Soldaten trainieren nicht mehr nur für einen eher hypothetischen Ernstfall, sondern setzen tagtäglich ihr Leben aufs Spiel. In jüngerer Zeit durften wir Zeugen mehrerer Amokläufe an Schulen werden. Schüler sind durch die Hand von Mitschülern gestorben. Seitdem hat man das auf Kriegsspiele abgesehen. Schon klar, Computerspiele bringen einen bei, wie man andere Menschen umbringt. Die quasi spielerischen Aktivitäten eines Jungschützen, die vermutlich zu einer aktiveren Teilnahme am Schützenleben führen, haben im Gegensatz dazu nichts zu tun.
     
    Also bitte, wer feiern möchte: Ein einfaches Volksfest ohne militärischem Hintergrund sollte doch reichen, oder?
     
    Mein geschätzter Kollege Cptcalhoun hat dazu übrigens auch noch was.
     
    Edit: Hatte im ersten Wurf das Zitat von Wikipedia vergessen.

    Donnerstag, 5. Juni 2008

    Nix passiert

    Wenn ich mir die Chronologie des Atomzwischenfalls so anschaue und dabei die Berichte von gestern und heute vergleiche, finde ich das ein wenig merkwürdig. Zusammenfassend läßt sich wohl sagen:
    • Der Betreiber offenbart gegenüber Österreich, es würde einen Test geben
    • Stunden später wird ein Zwischenfall nach Brüssel gemeldet, das Kraftwerk ist abgeschaltet
    • Heute morgen heißt es, es hätte gar keinen Zwischenfall gegeben und der Reaktor wäre lediglich vorsorglich vom Netz genommen worden.
    Ne, oder? Ich meine, wer glaubt sowas denn? Da hat jemand aus versehen das falsche Formular genommen? Ich weiß ja nicht, wie so ein Formular aussieht, aber wenn für die Atomlobby arbeiten würde, würde ich das echt unverwechselbar gestalten. In rot, mit einem Vorblatt, auf dem dick "VORSICHT" steht, und eine Liste der Fälle, wann das zu benutzen ist.
    Das Formular für interne Vorfälle dagegen wäre bei mir eine einfache Kopie auf grauem Kopierpapier.
     
    Da ist wohl eher einer dabei, die Tragweite des Vorfalls unter den Tisch zu kehren, bei den derzeitigen Gelüsten der Atomlobby ja auch kein Thema. Wenn man über ein Produkt namens "Atomstrom" die Kunden selber entscheiden lassen will - eine Entscheidung, die ausschliesslich über den Preis geschehen wird, wetten? - ist sowas natürlich eine schlechte Werbung. Es könnte passieren, daß einige Menschen trotz Geiz ist geil-Mentalität ihren Verstand einsetzen. Aber es ist ja alles in Ordnung...

    Dienstag, 6. Mai 2008

    Hochstilisiert: Auch Chinesen können anders

    Es mag schon sein, dass Chinesen für die primären und sekundären Geschlechtsorgane andere und phantasievollere Bezeichnungen haben, als wir, wie das die von Zucker zitierte Textstelle aussagt. Daraus aber Schlüsse zu ziehen, in China wäre Sexualität deshalb anders oder besser als bei uns, und die bei uns gebräuchlichen Ausdrück seien ein Zeichen für die kirchliche Lustfeindlichkeit.
     
    China ist das Ursprungsland der ausserirdischen Monster mit den ganzen, ultralangen Penisen, wie sie in Erwachsenenmangas vorkommen. Sexuell ausgerichtete Computerspiele die so hart sind und auf die Unterwerfung der Frau ausgelegt sind, dass sie bei uns indiziert sind.
    Insofern ist die Textstelle in ihrer Aussage zu selektiv, es wird herausgegriffen, was dem Autor genehm erscheint, anderes wird ignoriert. Deshalb halte nichts von dem Vergleich, und auch wenn ich die Kirche nicht mag glaube ich nicht, dass die Lustfeindlichkeit die Schaffung der o.g. Begriffe gefördert hat.
    Im Gegenteil glaube ich, dass dies ein Ausdruck sexueller Freizügigkeit ist, der den körperlichen Sexakt von jeglichem "sozialen Beiwerk" trennt. Wir sind diejenigen, die mit den gesamten Schmuck drumherum die Sexualität zu etwas hochstilisieren, was "edel" und "gerecht" sein muß. Gemeinsam kommen, gegenseitige Lustbefriedigigung und dergleichen mehr sind die Zauberwörter. Dadurch entsteht auch der zitierte Leistungsdruck.
     
    Im Kern ist Sex ist aber etwas animalisches, der, wenn beide Partner sich darüber im klaren sind, auch keines Vorspiels bedarf. Klar kann man romantischen, sanften, liebevollen Sex haben und dabei die völlige Befriedigung erlangen. Das gilt aber auch für einen triebhaft animalischen Akt. Und da treffen die Wörter ficken, poppen und Co. nunmal ins Schwarze.
    Da gibt es meiner Ansicht nach nichts zu werten, nichts davon ist "gut" oder "schlecht", es sind zwei unterschiedliche Seiten, die zu entdecken sich für zwei Menschen lohnt.
    Es ist schön für die Chinesen, daß sie solche Worte besitzen. Haben wir übrigens auch, Vulva und Liebesdreieck fallen mir dazu ein. "Zauberstab" ist ein wenig anzüglich, aber irgendwie phantasievoll und -anregend. ;)

    Freitag, 25. April 2008

    LOHAS: Eine kritische Auseinandersetzung

    Auf naturbelastet.de gibt es einen interessanten Beitrag mit dem Titel Hilfe, ich bin ein LOHAS. Darin setzt sich der Autor kritisch mit der "LOHAS-Bewegung", der Bezeichnung und deren Inhalten auseinander, und trifft es damit den Nagel auf den Kopf.
     
    Ich war am Anfang über die Bezeichnung LOHAS begeistert, weil ich dachte, damit würde so langsam mal Dampf in die Umweltschutzbewegung kommen. Von den Effekten, die bisher zu sehen sind, bin ich auch recht angetan: Das Öko-Sortiment im Supermarkt ist ein guter Ansatz, und die anhaltenden Diskussionen ebenfalls.
    Das nun aber immer populärer werdende "Greenwashing" gibt mir zu denken, und die Möglichkeit vieler Menschen, einfach was zu greifen, was nach Bio aussieht, aber nicht unbedingt welches ist, hat auch ihre Kehrseite. So könnten Anbieter die nach höheren Kriterien als dem EG Öko-Siegel arbeiten (Demeter, Bioland, etc....) durch die Profitgier klassischer Konzerne und deren Preispolitik in die Enge gedrängt werden.
    Von den Siegeln mal abgesehen ist die Komponente, nun alles ökologisch machen zu können ein weiterer Herd der Augenwischerei, wie z.B. die Hypthose, man könne ökologisch unbedenklich fliegen. In die gleiche Kerbe geht die Überlegung, ob wirklich immer alle Lebensmittel verfügbar sein müssen. Wenn die Biokartoffeln aus Indien oder Afrika kommen, kann man dann nicht besser welche nehmen, die vor Ort gewachsen sind, und damit ein viel kleineren Transportweg hatten? Oder kann man nicht sogar mal auf etwas verzichten oder ein andere Obst/Gemüse wählen?

    Mittwoch, 5. September 2007

    Gute Knöpfe fürs Ohr

    Wenn ich mit dem Bus unterwegs bin habe ich gerne Musik dabei. Auch zuhause überkommt es mich manchmal, und ich sitze mit dem Kopf- bzw. Ohrhörer vorm Laptop.
    Das meine altgedienten Ohrstöpsel also plötzlich verschwunden waren und auch trotz intensiver Suche nicht mehr auffindbar waren, konnte ich nicht lange so stehen lassen.

    Nun finde ich es mittlerweile recht kompliziert, einen guten Kopfhörer zu finden. Im ausgesuchten Fachhandel kann man zumindest die Kopfhörer noch ausprobieren. Aus nachvollziehbaren hygienischen Gründen scheidet das bei den Ohrenstöpsel aber aus.
    Einige Erfahrungen ergaben schonmal eine pauschale Ablehnung der Preisklasse unter 20 Euro. Und ganz ehrlich: Wie auf der Verpackung ein Frequenzgang von 3-20.000 Hz stehen kann, dann aber nur blecherner Ton rauskommen kann, der höchsens zwischen 400-14.000Hz liegen kann, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.

    Gut, nach oben hin sind auch bei Ohrenstöpseln kaum Grenzen gesetzt. Fasziniert hat mich mal ein Artikel über abschliessende Ohrenstöpsel mit völlig neuem Hörgenuß. Aber bei einem Kostenpunkt von 250 Euro ist das vor keiner Regierung zu rechtfertigen. ;-)

    Obwohl meine Freundin auch bleich wurde, und das tut sie eigentlich recht selten, als ich ins Regal griff. Nach ein paar Minuten schauen, und abwägen wurde es ein Sennheiser CX 300.
    Das ist auch ein abschliessender Ohrenstöpsel. Wer das noch nicht gesehen hat: Vereinfacht gesagt haben Ohrenstöpsel nicht ganz die typische Form, die eigentliche Technik ist unheimlich verschlankt und dadurch u.U. länger als bei normalen Modellen.
    Dafür gibt es bei den Ohrhörern Aufsätze in unterschiedlichen Größen. Diese drücken von innen sanft an den Gehörgang bzw. ans Ohr, und schirmen den Ohrhörer somit von der Umgebung ab.
    Damit erkauft man sich vom Fleck weg einen störungsfreieren Audiogenuß, denn Umgebungsgeräusche kommen nicht mehr so laut an. Wenn ich im Bus sitze höre ich zwar noch den Motor wummern, aber vieles andere nicht mehr, oder eben leiser.
    Da machen dann Hörspiele oder Audiobücher richtig Spaß, man muß sich nicht so stark konzentrieren, sondern kann "abschalten".

    Wobei Hörspiele und -bücher eigentlich viel zu schade für so ein Teil sind, denn der eigentliche Spaß kommt bei guter Musik. :-)
    Der größte Kritikpunkt bei Ohrenstöpsel ist ja der Klang, bzw. das Fehlen der Bässe. Klar, woher sollen die bei der Größe und der Bauart auch kommen?
    So ein abgeschlossener Ohrenstöpsel hat aber eine ganz andere Bauart. Wenn der Gehörgang von der Umgebung abgeschottet wird entsteht quasi ein geschlossener Raum. Und Bass ist nicht mehr als Schalldruck.
    Und Leute, laßt Euch gesagt sein: Mit dem kann meine Neuerwerbung echt aufwarten! :-D
    Ich hätte nie gedacht bei einem Ohrenstöpsel wirkliche Bässe zu hören, und nicht nur annähend tiefe Frequenzen. Aber der CX 300 drückt richtig nett, und liefert somit ein wirklich ausgeglichenes Klangbild. Entsprechende Quelle vorausgesetzt.
    Ich habs mal mit einigen MP3s durchprobiert: Sind die Stücke schlecht kodiert, ist nichts mit Bass. Aber: Plattformen wie emusic.com kodieren in entsprechend hoher Auflösung und lassen auch den unteren Frequenzbereich nicht weg.

    Also wer auf guten Klang wert legt, und deshalb auch mit vollausgewachsenen Kopfhörern unterwegs ist, findet hier eine echt brauchbare Alternative. Zumindest habe ich die 60 Euro, die die Teile kosten, bisher nicht bereut. ;-)

    Dienstag, 26. Juni 2007

    Zu kurz geraten?

    Warum nur habe ich das Gefühl, das bei Männern, die mit Knarren posieren, etwas zu kurz geraten ist?
    So wie z.B. ihm hier:

    Charlton Heston, Vorsitzender der NRA
     
    Jo, das ist Charlton Heston, Vorsitzender der National Rifles Association, der Lobby für freien Schußwaffenbesitz in den Staaten.

    Quelle: SPON

    Dienstag, 27. Februar 2007

    Volksverdummung

    Der Raab fährt mit einem Hubsteiger unter die Decke seines Fernsehstudios um eine Glühbirne gegen eine Energiesparlampe auszuwechseln und sein Publikum applaudiert. Es wird echt Zeit, die Glotze auszumachen. *Kopschüttel*

    Samstag, 24. Februar 2007

    Moderne Kindererziehung

    Der Don schreibt in seinem neuen Heim über die Mutterrolle, Kindererziehung und weibliche Selbstbestimmung.
    Mächtige Schlagworte...

    Die ganze Diskussion um die weibliche Selbstbestimmung vor dem Hintergrund des Kinder zeugens ist meiner Meinung nach nichts anderes als ein weiteres Zeichen, daß sich unsere westliche Kultur massiv in eine falsche Richtung entwickelt hat.
    Das fängt aber nicht bei den Frauen an, sondern an der Tatsache, daß Kinder in die Welt zu setzen eine zeitlang nichts wert war. Eine Weile wurde man dafür sogar mildtätig belächelt. Familien mit mehreren Kindern galten leicht als asozial - ich habe noch zwei kleinere Brüder und kann da ein Liedchen aus meiner Schulzeit von trällern.
    Wenn aber das, was Frauen neben ihren primären und sekundären Geschlechtsorganen so einzigartig macht, plötzlich nichts mehr taugt, sollte klar sein, daß Frauen, die Rolle der lammfrommen Kindererzieherin nicht mehr annehmen wollen.
    Hinzu kommt noch, das Kindererziehung an sich nicht als ein 24 Stunden Job ohne geregelten Urlaubsanspruch wahrgenommen wird - warum auch immer.

    Da kann ich schon verstehen, wenn viele Frauen plötzlich nicht mehr wollen und mit der "weiblichen Selbstbestimmung" plötzlich klar stellen, daß sie nicht notwendigerweise für diesen Job zur Verfügung stehen.

    Und wir sind als Gesellschaft noch meilenweit davon entfernt, das eine vernünftige Gleichberechtigung existiert. Die würde nämlich bedeuten, daß auch der Mann eine neudefinierte Vaterrolle übernehmen dürfte, in der er sich in die Erziehung einbringt. Die ersten Schritte sind vom Gesetzgeber her gemacht worden, in der Berufswelt muß das jetzt nur noch gelebt werden.

    Von Kinderkrippen halte ich nicht allzu viel. Klar erlernen Kinder hier frühzeitig soziale Kompetenzen, aber das, was Eltern ihnen an Zwischenmenschlichkeit und Liebe mitgeben können, bleibt auf der Strecke.

    Wer deshalb die Meinung vertritt, das Kinder von ihren Eltern nicht nur erzogen, sondern auch liebevoll umpflegt werden sollten, ist meiner Meinung nach kein ewig gestriger. Es wird vielmehr Zeit, die Fehler der jüngeren Vergangenheit einzusehen und Änderungen in der Gesellschaft vorzunehmen.

    Ein anderer Familienzusammenhalt und -zusammenschluß würde uns auch gut tun. Gerade Jungen fehlt es an Leit- und Vorbildern, die sie zu verantwortungsvollen Männern reifen läßt. In anderen Kulturen, wo die Familienmitglieder unterschiedlicher Generationen unter einem Dach oder zumindest in Reichweite wohnen, und immer ältere da sind, von denen man lernen kann. Aber das ist ein anderes Thema...

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