Compuserve Classic ist nicht mehr
Vom Gefühl her würde ich sagen, hat Compuserve in Deutschland schon lange keine wirkliche Rolle mehr gespielt. Spätestens, nach der Übernahme durch AOL und die Einführung von Compuserve 2000 habe ich nicht mehr viel von diesem Dienst gehört.
Dafür wurde mir gerade gewahr, dass Compuserve Classic Ende Juni abgeschaltet worden ist. Damit ist ein Dienst offline gegangen ist, der 30 Jahre bestand. Compuserve startete als eigener Service und hatte mit dem Internet nichts gemeinsam. Im Gegenteil bot Classic später ein Gateway an, über das man auf das Web zugreifen konnte.
Meine Liason mit Compuserve hielt nicht lange, und war eher ein großes, aber sehr interessantes Abenteuer: Es ist schon eine halbe Ewigkeit her, damals gab es ISDN Modems noch für 1200 DM (ja, ungefähr 600 Euro für 7Kb/s!), und ich hatte damals schon kein Windows zuhause. Deshalb schied für mich die Nutzung des Compuserve Clients aus. Als ich eine der ersten Probe CDs in die Finger bekam, rief ich trotzdem mal bei der Hotline an, und fragte nach, was ich machen könne. Man teilte mir mit, Compuserve sei auch ohne Client, einfach nur mit Terminal Emulator, verwendbar.
Dafür muß man sich vor Augen halten, das Compuserve Classic sowas wie ein Haufen vernetzter Mailboxen war, obwohl das Programm, das einem nach der Anmeldung begrüßte, nicht unbedingt dafür geschrieben worden war, von einem Menschen bedient zu werden, sondern vielmehr vom Compuserve Client. Zur Einwahl bedurfte es also nicht PPP, sondern eine einfache Modem-Verbindung reichte aus. (Ja, ATZ, ATDT...)
Nun war mein Terminalprogramm, ZTerm unter RiscOS, sowieso das Tool, das am häufigsten lief, und den AT-Befehlssatz meines Modems kannte ich auswendig.
Was Compuserve mir bot, war also Text pur. Kein Problem, zu der Zeit war man nichts anderes gewöhnt, und heutzutage erschöpft sich der grafische Mehrwert im Web oftmals in Werbung. Ich kann mich nicht mehr an alle Details erinnern, im Bewußtsein ist mir jedoch geblieben, das Compuserve im Terminal ein Hacking-Erlebnis war, und sich die Ausrichtung auf einen Client an allen Ecken und Enden bemerkbar machte. Technisch faszinierend, aber nicht vergleichbar mit den ausgefeilten Mailboxsystemen der Zeit.
Am spannendsten war aber der Wechsel von Compuserve ins Netz, bzw. die Nutzung des Internet-Gateways. Während die Einwahl in Compuserve noch ganz normal die Einstellung 8N1 forderte, bekam ich nach Aufruf des Gateways ein paar Grafikzeichen präsentiert, und der Cursor blieb stehen. Die ersten Male dachte ich an einen Verbindungsfehler und wählte neu. Danach fing ich an zu prökeln, und nach mehreren Versuchen landete ich bei - festhalten - 7E2... Nach der Abmeldung vom Gateway schaltete die Verbindung auf 8N1 zurück. Wenn ich mich recht entsinne, geschah dies an mehreren Stellen, und war nicht unbedingt vorhersagbar. Deshalb stellte ich das Experiment Compuserve auch recht schnell wieder ein.
Heulen hilft im Prinzip nicht, das alte Dienste verdrängt werden gehört mit zum Leben. Es ist aber irgendwie schade, wenn eines der Urgesteine von der Bildläche verschwindet, vor allem, wo Classic selbst heute noch seine zufriedenen Nutzer hat.
Dafür wurde mir gerade gewahr, dass Compuserve Classic Ende Juni abgeschaltet worden ist. Damit ist ein Dienst offline gegangen ist, der 30 Jahre bestand. Compuserve startete als eigener Service und hatte mit dem Internet nichts gemeinsam. Im Gegenteil bot Classic später ein Gateway an, über das man auf das Web zugreifen konnte.
Meine Liason mit Compuserve hielt nicht lange, und war eher ein großes, aber sehr interessantes Abenteuer: Es ist schon eine halbe Ewigkeit her, damals gab es ISDN Modems noch für 1200 DM (ja, ungefähr 600 Euro für 7Kb/s!), und ich hatte damals schon kein Windows zuhause. Deshalb schied für mich die Nutzung des Compuserve Clients aus. Als ich eine der ersten Probe CDs in die Finger bekam, rief ich trotzdem mal bei der Hotline an, und fragte nach, was ich machen könne. Man teilte mir mit, Compuserve sei auch ohne Client, einfach nur mit Terminal Emulator, verwendbar.
Dafür muß man sich vor Augen halten, das Compuserve Classic sowas wie ein Haufen vernetzter Mailboxen war, obwohl das Programm, das einem nach der Anmeldung begrüßte, nicht unbedingt dafür geschrieben worden war, von einem Menschen bedient zu werden, sondern vielmehr vom Compuserve Client. Zur Einwahl bedurfte es also nicht PPP, sondern eine einfache Modem-Verbindung reichte aus. (Ja, ATZ, ATDT...)
Nun war mein Terminalprogramm, ZTerm unter RiscOS, sowieso das Tool, das am häufigsten lief, und den AT-Befehlssatz meines Modems kannte ich auswendig.
Was Compuserve mir bot, war also Text pur. Kein Problem, zu der Zeit war man nichts anderes gewöhnt, und heutzutage erschöpft sich der grafische Mehrwert im Web oftmals in Werbung. Ich kann mich nicht mehr an alle Details erinnern, im Bewußtsein ist mir jedoch geblieben, das Compuserve im Terminal ein Hacking-Erlebnis war, und sich die Ausrichtung auf einen Client an allen Ecken und Enden bemerkbar machte. Technisch faszinierend, aber nicht vergleichbar mit den ausgefeilten Mailboxsystemen der Zeit.
Am spannendsten war aber der Wechsel von Compuserve ins Netz, bzw. die Nutzung des Internet-Gateways. Während die Einwahl in Compuserve noch ganz normal die Einstellung 8N1 forderte, bekam ich nach Aufruf des Gateways ein paar Grafikzeichen präsentiert, und der Cursor blieb stehen. Die ersten Male dachte ich an einen Verbindungsfehler und wählte neu. Danach fing ich an zu prökeln, und nach mehreren Versuchen landete ich bei - festhalten - 7E2... Nach der Abmeldung vom Gateway schaltete die Verbindung auf 8N1 zurück. Wenn ich mich recht entsinne, geschah dies an mehreren Stellen, und war nicht unbedingt vorhersagbar. Deshalb stellte ich das Experiment Compuserve auch recht schnell wieder ein.
Heulen hilft im Prinzip nicht, das alte Dienste verdrängt werden gehört mit zum Leben. Es ist aber irgendwie schade, wenn eines der Urgesteine von der Bildläche verschwindet, vor allem, wo Classic selbst heute noch seine zufriedenen Nutzer hat.
cptsalek - 5. Jul, 08:58