Kommentar: Die Personalie Bodo Thiesen
Ich bin müde, und habe eigentlich gar keine Lust, mich lang auf das Thema zu stürzen. Da es aber um die Piratenpartei geht, und ich da Mitglied bin, werde ich ein paar Sätze zur Diskussion um die Person Bodo Thiesen äußern.
Wem das nichts sagt, der kann hier gerne aufhören zu lesen, oder sich bei F!XMBR, den Ruhrbaronen oder auch SpOn schlau machen.
Ich habe jetzt eine ganze Weile damit zugetragen, mich mit der Person Bodo Thiesen zu beschäftigen, nach zu vollziehen, was da gelaufen ist, und mir eine eigene Meinung zu bilden. Das waren so um die 200 Mails.
Ehrlich gesagt habe ich nichts entdeckt, was ihn als Faschisten dastehen läßt. Er hat in der Tat einige revisionistische Aussagen gemacht, siehe dazu auch Indymedia, über die man mit dem Kopf schütteln kann, und er hat auch Antisemiten gelesen. Das macht ihn aber noch nicht selbst zu einem. Vor allem leugnet er den Holocaust nicht. Oder ich habe die Aussage überlesen oder die Quelle nicht gefunden. Links nehme ich gerne im Kommentar.
Es gibt sogar einen Punkt, in dem ich ihm Recht geben muß -- wobei man seine Art und Weise, sich äußern nur als daneben bezeichnen kann: Es wird immer wieder gerne auf die Greueltaten im dritten Reich hingewiesen, auf Taten unserer Großeltern, und dies wird uns, eine der nachfolgenden Generationen, noch vorgehalten. Dabei wirdoft übersehen, das viele andere Staaten ebenfalls ihre Leichen im Keller haben. Damit hat Thiesen schon ganz recht, wenn er über den großen Teich schaut und dabei die Rassendiskrimierung sowie das Gemetzel unter den Indianern (z.B. die Schlacht am Wounded Knee) meint. Ähnliches gilt z.B. auch für Niederländer und Engländer, die sich während ihrer Kolonialzeit nicht gerade wie die lieben Nachbarn von nebenan aufgeführt haben. Die haben nur den Vorteil, das vieles davon länger her ist... Edit: Nein, ich habe nicht die Absicht, den Holocaust zu relativieren. Das, was im 2. Weltkrieg geschehen ist, ist schrecklich. Hier wurden mit eiskalter, durchgeplanter Grausamkeit Menschenleben ausgelöscht. Ich bin der Überzeugung, das es unsere Aufgabe ist, dieses Wissen zu bewahren und dafür Sorge zu tragen, das sich sowas nicht wiederholt. (s.u.)
Wo wir beim zweiten nicht unwesentlichen Punkt sind: Auch unsere heutige Generation bekommt die Schuld für WW2 zugesprochen, obwohl wir für die Taten unser Eltern bzw. Großeltern nichts können. Da kann ich mich auch vollstens der Stellungnahme zu Geschichte und Verantwortung anschliessen. Schuldig fühlen muß ich mich dafür aber nicht.
Trotzdem scheint es so zu sein, das viele einen quasi angeborenen Reflex inne zu haben scheinen, die bei allem, was irgendwie mit brauner Soße zu tun haben könnte, auswischen müssen. Und mal ganz ehrlich, hier stehen den o.g. Aussagen von Thiersen seine Arbeit gegenüber, die er bisher in und für die Partei geleistet hat, und die spricht in keinem Fall für braunes Gedankengut. Er ist Pirat und hat die Satzung nicht nur mit seinem Beitritt anerkannt, sondern, wenn ich das richtig sehe, diese sogar mit geschrieben. Ich finde das ist es, was zählen sollte.
Über seine Meinung kann man sicherlich diskutieren und streiten, ihn dafür aber aus der Partei werfen zu wollen, halte ich für übertrieben. Vor allem, weil er in 2008 bereits eine Rüge durch den Parteivorstand eingefangen hat und sich seitdem auch nichts mehr hat zu schulden kommen lassen.
Mal davon abgesehen ist er einer, einer von insgesamt 3000 Piraten. Warum eine Partei wegen eines Mitglieds unwählbar wreden soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich sähe Grund zum handeln, wenn seine Meinung die offizielle Parteidoktrin werden würde, das ist sie aber nicht, und wird sie definitiv nicht werden.
Das ich bei den Linken ausgetreten bin, lag in der Tat an offiziellen Verlautbarungen der Partei, und nicht an einem einzigen Punkt oder einer einzigen Person.
Und: Es gibt auch keine Alternative zur Piratenpartei. Viel eher droht eine immer weiterführende Zersplitterung. Denn Dreck werden die Medien noch über viele aktive und vor allem bekannte Mitglieder suchen und finden. Und auch das finde ich bitter. Ich denke da immer an die krassen Übertreibungen im amerikanischen Wahlkampf, wo es irgendwann nicht mehr um die Person geht, sondern darum, was sie in der Vergangenheit vielleicht schlechtes oder falsches getan hat. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln, wenn mir nicht ohnehin schon die Galle hoch kommt.
Kurzum: Ich bleibe weiterhin Pirat und werde mich aktiv im laufenden Wahlkampf engagieren.
Wem das nichts sagt, der kann hier gerne aufhören zu lesen, oder sich bei F!XMBR, den Ruhrbaronen oder auch SpOn schlau machen.
Ich habe jetzt eine ganze Weile damit zugetragen, mich mit der Person Bodo Thiesen zu beschäftigen, nach zu vollziehen, was da gelaufen ist, und mir eine eigene Meinung zu bilden. Das waren so um die 200 Mails.
Ehrlich gesagt habe ich nichts entdeckt, was ihn als Faschisten dastehen läßt. Er hat in der Tat einige revisionistische Aussagen gemacht, siehe dazu auch Indymedia, über die man mit dem Kopf schütteln kann, und er hat auch Antisemiten gelesen. Das macht ihn aber noch nicht selbst zu einem. Vor allem leugnet er den Holocaust nicht. Oder ich habe die Aussage überlesen oder die Quelle nicht gefunden. Links nehme ich gerne im Kommentar.
Es gibt sogar einen Punkt, in dem ich ihm Recht geben muß -- wobei man seine Art und Weise, sich äußern nur als daneben bezeichnen kann: Es wird immer wieder gerne auf die Greueltaten im dritten Reich hingewiesen, auf Taten unserer Großeltern, und dies wird uns, eine der nachfolgenden Generationen, noch vorgehalten. Dabei wird
Wo wir beim zweiten nicht unwesentlichen Punkt sind: Auch unsere heutige Generation bekommt die Schuld für WW2 zugesprochen, obwohl wir für die Taten unser Eltern bzw. Großeltern nichts können. Da kann ich mich auch vollstens der Stellungnahme zu Geschichte und Verantwortung anschliessen. Schuldig fühlen muß ich mich dafür aber nicht.
Trotzdem scheint es so zu sein, das viele einen quasi angeborenen Reflex inne zu haben scheinen, die bei allem, was irgendwie mit brauner Soße zu tun haben könnte, auswischen müssen. Und mal ganz ehrlich, hier stehen den o.g. Aussagen von Thiersen seine Arbeit gegenüber, die er bisher in und für die Partei geleistet hat, und die spricht in keinem Fall für braunes Gedankengut. Er ist Pirat und hat die Satzung nicht nur mit seinem Beitritt anerkannt, sondern, wenn ich das richtig sehe, diese sogar mit geschrieben. Ich finde das ist es, was zählen sollte.
Über seine Meinung kann man sicherlich diskutieren und streiten, ihn dafür aber aus der Partei werfen zu wollen, halte ich für übertrieben. Vor allem, weil er in 2008 bereits eine Rüge durch den Parteivorstand eingefangen hat und sich seitdem auch nichts mehr hat zu schulden kommen lassen.
Mal davon abgesehen ist er einer, einer von insgesamt 3000 Piraten. Warum eine Partei wegen eines Mitglieds unwählbar wreden soll, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich sähe Grund zum handeln, wenn seine Meinung die offizielle Parteidoktrin werden würde, das ist sie aber nicht, und wird sie definitiv nicht werden.
Das ich bei den Linken ausgetreten bin, lag in der Tat an offiziellen Verlautbarungen der Partei, und nicht an einem einzigen Punkt oder einer einzigen Person.
Und: Es gibt auch keine Alternative zur Piratenpartei. Viel eher droht eine immer weiterführende Zersplitterung. Denn Dreck werden die Medien noch über viele aktive und vor allem bekannte Mitglieder suchen und finden. Und auch das finde ich bitter. Ich denke da immer an die krassen Übertreibungen im amerikanischen Wahlkampf, wo es irgendwann nicht mehr um die Person geht, sondern darum, was sie in der Vergangenheit vielleicht schlechtes oder falsches getan hat. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln, wenn mir nicht ohnehin schon die Galle hoch kommt.
Kurzum: Ich bleibe weiterhin Pirat und werde mich aktiv im laufenden Wahlkampf engagieren.
cptsalek - 6. Jul, 21:09