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    Kritik

    Mittwoch, 3. September 2008

    Hirntote Netznutzer

    Elektronische Kommunikation gibt es bereits länger als das Internet. Damals wurden reine Texte über Mailboxnetze verteilt, wie Fido, das ZNetz oder auch das Usenetz. Allen Netzen zu eigen war, dass es sowas wie eine Netiquette.
    Darin stehen einige Regeln, die den Umgang miteinander regeln sollen. Hier einige Beispiele:
    # 01. Vergiß niemals, daß auf der anderen Seite ein Mensch sitzt
    # 02. Erst lesen, dann denken, dann erst posten
    # 03. Fasse Dich kurz!
    # 04. Deine Artikel sprechen für Dich. Sei stolz auf sie!

    Diese Regeln sind sowohl alt, wie auch logisch und eigentlich nicht erklärenswert. Man könnte das auch umreissen oder ergänzen mit dem alten Spruch "Was Du nicht willst das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu".
     
    Bevor ich mich in Moralpredigten verliere: Ich kann es absolut nicht verstehen, warum es im Netz so ein Hickhack gibt. Auf der einen Seite stehen diejenigen, die alles ins Netz stellen, wozu sie gerade Lust haben. Auf der anderen Seite diejenigen, die strengere Kontrollen fordern. Ääh, macht mal locker.
    Wer im Netz das Denken abstellt, sollte das DSL-Modem auslassen - egal ob Schüler, Student, verlassene/r Ehefrau/-mann oder was auch immer. Niemand würde auf offener Straße über seinen Nachbarn herziehen, wie das auf Seiten wie rottenheighbour.com geschieht.
    Das ist Problem ist nicht das Internet, dass Problem sind solche Leute, die sich nicht zurück halten können.
    Die Steigerung ist die Sperrung von solchen Webseiten, bei denen man nicht weiß, wer eine solche Sperrung veranlasst hat. Und die Akzeptanz, die das findet.

    Donnerstag, 26. Juli 2007

    HP7: Gebührender Abschluß (keine Spoiler)

    Vor dem Erscheinungsdatum des letzten Harry Potter-Bandes war ich hin und her gerissen zwischen der Vorfreude, das nächste Werk von JKR in die Hände zu bekommen, und der Überlegung, dass dies der letzte Band sein würde. Kein HP mehr.
    Und dazu die Ungewißheit, wie die Serie wohl abschliessen würde.
    Deshalb konnte ich den letzten Mittelaltermarkt auch geniessen. Samstag abend wurde mir zwar ein druckfrisches Exemplar in die Hand gedrückt, aber im zweiten Kapitel hörte ich dann wegen Müdigkeit auf zu lesen.

    Gestern schloß ich den Band, und wenn ich an das Ende denke, läuft mir immer noch eine Gänsehaut über den Rücken. JKR hat, nach zwei "Kinderbüchern" richtig geniale und vielschichtige Geschichten abgeliefert, deren Wendungen kaum vorhersehbar waren.
    Und bei "Harry Potter And The Deathly Hallows" hat sie sich selber übertroffen. Es bleibt bis zum Schluß spannend und Längen hat das Buch eigentlich keine. Klar, das kommt von einem Fan, der dafür aber auch die entsprechenden Erwartungen hatte. Und diesmal ließ sich das nicht vermeiden. Zu viele Handlungsstränge waren noch offen, zu vielen Fragen mußten noch beantwortet sein.

    Der Band ist der Hammer. Und da ich versprochen habe nicht zu spoilen, werde ich das auch nicht tun. :)
    Laßt Euch aber gesagt sein, dass Ihr Euch ab Kapitel 13 Zeit nehmen solltest, das Buch komplett durchzulesen. Ich wollte danach nicht mehr aufhören.

    Mittwoch, 11. Juli 2007

    Harry Potter 5

    Ich war ja gestern abend drin, und mußte den Film erstmal "sacken" lassen. Eine Nacht drüber schlafen bringt mir zumindest gesicherte Erkenntnisse, was ich von einem Film halte.
    Und der fünfte Teil ist großartig!
    Es war zu erwarten, dass viele Dinge nicht mit einfliessen würden, ganz einfach weil das Buch dazu schon richtig dick ist. So sind viele kleine Details und nette Szenen draußen geblieben. Wenn man sich aber überlegt, was die Botschaft des Buches ist (Machmißbrauch; falsche, intrigante Menschen und die Macht der Medien), so ist das ein in sich geschlossenes und vor allen Dingen gelungenen Kunstwerk.
    Es knallt.
    Es macht Spaß.
    Es ist mit viel Liebe gemacht.
    Was man an den Büchern so liebt, also die kleinen Details, sind im Film aufgegriffen worden. Man muß ein gutes Auge haben, und es lohnt sich sicherlich, den Film mehrmals zu sehen. Die "künstlerische Freiheit" taucht auch wieder auf, es gibt einige Dinge im Film, die es im Buch nicht gibt. Das ist aber für den Film und die Erzählung definitiv ein Gewinn. Allerdings muß man dem Film dazu eine gewisse Eigenständigkeit zuerkennen. Wer sich diesen Film anschaut und checklistenmäßig die Unterschiede zu dem Buch herausarbeitet, wird enttäuscht sein.
    Dies ist aber ein logischer Schluß, den man nach den Erfahrungen von vier vorangegangenen Harry Potter-Filmen bereits ziehen kann. Auch dort war nicht alles drin, und auch dort nahmen sich die Produzenten ihre Freiheiten.

    Wegen der Länge und der Dichte des Materials muß sich dieser Film wieder einen Teil der "Standard-Kritik" gefallen lassen: Einige Szenen im Film wirken wie hintereinander gesetzt, eine "lose Abfolge von Ereignissen", wie meine Freundin es recht passend beschrieb. Bleibt bei einer solchen Buchumsetzung auch wohl nicht aus, denke ich. Eine Extended Edition, wie bei den Herr der Ringe-Filmen würde ich begrüßen.
    Mir fehlen auch "atmosphärische Kameraschwenks und -fahrten". Im Gegensatz zu den Vorgängern gibt es zwar Ansätze dafür, aber das Gefühl epischer Breite stellt sich nur selten ein. Dabei hat die Geschichte alle Ansätze, die es braucht.

    Was ich den Produzenten hoch anrechne ist, dass sie die Atmosphäre des Buches nicht versucht haben umzusetzen. Diese depressive, drückende Stimmung, die Harrys eigener Stimmung entspricht, wurde zum großen Teil abgefangen. Statt dessen gibt es eine Reihe neuer Szenen, bei denen man herzhaft lachen kann. Viel verraten will ich hier nicht, aber Filch ist wirklich der Hammer. :-)

    Leichte Spoilerwarnung! Was macht Spaß?
    Die Charaktere, vor allem die neuen. Umbridge ist genauso ekelig wie im Buch, und die Vorstellungen von JKR verfilmt zu sehen bringt dem ganzen eine neue Dimension. Luna ist genauso verträumt, wie ich sie mir vorgestellt habe. Sehr schön gemacht. Die Weasley-Zwillinge wissen voll zu überzeugen und sind, möchte ich sagen, zu neuer Höchstform aufgelaufen. Das sind aber auch Rollen, die zu spielen unheimlich viel Spaß machen muß.

    Mittlere Spoilerwarnung! Was fehlt?
    Da ist zuerst mal Quidditch: Kein einziges Spiel hat es in den Film geschafft, deshalb auch nicht die "Weasley is our King"-Episode. Mir ist das noch nicht mal aufgefallen, denn letzten Endes muß man sagen, hat Qudditch als Thema mit der Weltmeisterschaft im letzten Film einen Höhepunkt erlebt. Ich halte deshalb für recht wahrscheinlich, dass auch im sechsten und siebten Film Quidditch keine Rolle spielen wird.
    Ich hätte es schön gefunden, wenn das Interview Harrys im Quibbler gezeigt worden wäre, und Hermiones Rolle als Gegnerin der Medien. Letzteres hätte noch ein wenig vertieft werden können.

    Fazit: Ich werde morgen abend mit meinen Leuten hier in die Premiere gehen, und mir den Film dann nochmal auf Englisch ansehen. Mindestens.
    Ganz großes Kino also, und von den Fortsetzungen der letzten Zeit - dies schließt Pirates of the Caribean III mit ein - das beste, was ich gesehen habe. Naja, eigentlich das beste, was ich überhaupt in letzter Zeit gesehen habe.
    Ja, der Film wird seinen Erwartungen gerecht, und das will doch was heißen.

    Freitag, 25. Mai 2007

    Fluch der Karibik: Am Ende der Welt

    Bei Blockbustern, vor allem wenn sie der letzte Teil einer Trilogie sind, ist es ganz einfach eine eigene Kritik abzugeben. Erstens sind alle Charaktere und ein Großteil der Handlung bekannt, zweitens will man den Rest garnich wissen und drittens gibt es kaum ein Medium, welches in den letzten Tagen den Film nicht besprochen hat.
    Deshalb ist es auch schwer ohne Erwartungen ins Kino zu gehen, vor allem wenn die Besetzung derart hochkarätig ist, in den ersten zwei Teilen für eine Menge Spaß gesorgt hat und ein großer Name wie "Jerry Bruckheimer" hinter der Kamera verantwortlich zeichnet.
    Umgekehrt ist es für einen solchen Film sehr viel einfacher, und deshalb auch gefährlicher, zu witzig, zu actionreich und dergleichen zu sein, also den Bogen zu überspannen.

    FdK3 ist, was Humor und Action angeht eine deutliche Steigerung zu den beiden Vorgängern. Die Story ist rasant und die 2:50h vergehen recht schnell, es gibt keine großartigen Längen bei denen man sich fragen würde, warum man eigentlich in einem Kinosessel sitzt.
    Im Gegenteil muß man recht oft aktiv zusehen, denn auch wenn dieser Film Popcornkino der besten Sorte ist, ist Mitdenken an vielen Stellen gefordert. Es gibt viele liebevolle Details und kleine Gags, die man zuerst garnicht erkennt - ich finde z.B. die letzte Szene mit dem Kompaß sehr schön.
    Was diesen Teil, ähnlich wie seine Vorgänger auszeichnet ist die Häufigkeit der Handlungswechsel: Die Handlung ist kaum vorhersehbar, und immer wieder gibt es unerwartete Wendungen. Dies liegt an (bis zu) drei verschiedenen Handlungsebenen auf der einen Seite, und den Charakteren auf der anderen. Wie man im Film immer wieder feststellt, kennt man diese nicht ganz, und von den Hauptcharakteren haben alle eine ganz eigene Agenda. Piraten eben. ;-)

    Von diesem Feuerwerk der unterschiedlichsten Eindrücke aus muß ich sagen, ist dies ein gelunger Abschluß der Trilogie. Es ist nicht zu viel Action, Humor und Co., für mich war es aber genug um zu sagen "mehr müßte auch nicht sein".

    Und hier noch ein Hinweis für alle, die sich den Film anschauen wollen: Bleibt bis zum Ende sitzen, wartet auch den Abspann ab... Das ist so ähnlich wie bei Shrek 2, wo nach dem Abspann auch noch eine Szene kommt...

    Donnerstag, 3. Mai 2007

    Unterhaltsame Einsätze

    Das Pentagon hat entdeckt, das es nicht nur einen Krieg im Irak und in Afghanistan führt, sondern auch einen mit/gegen die Medien. Deshalb wurde die nächste Runde eingeleutet, und das Pentagon eröffnet einen YouTube-Channel.
    Gezeigt werden
    ...unterhaltsame Einsätze...
    Ich könnte schlichtweg gesagt kotzen! Wie abgestumpft und menschenverachtend ist das denn? Hallo Leute, auch wenn es Euch nicht interessiert, aber da sterben Menschen. Und während die Einen den vermeintlichen Sieg feiern, weinen auf der anderen Seite Menschen und trauern um die Angehörigen, die sie verloren haben.
    Währenddessen können wir unbeteiligte Dritte uns das Ganze vom kuscheligen Sofa und aus sicherer Distanz anschauen.
    Schichtweg gesagt ist das pervers! Aber was mit den amerikanischen Präzisionsbomben samt aufgeschraubter Kamera began findet nun in Form von YouTube-Videos seine logische Fortsetzung.
    Und angesichts der vorherrschenden Brutalität in allen Medien fällt es garnicht auf, ob Gewalt nun fiktiv inszeniert ist wie in "Saw", "300" oder den ganzen anderen Horror- und Gewaltfilmen, oder ob sie echt ist.
    Die Opfer entstammen sowieso einer anderen Kultur die so weit entfernt ist, daß wir uns das nicht vorstellen können.

    Who cares, anyway?

    Freitag, 26. Mai 2006

    Filmkritik: X-Men III

    Mittwoch abend veranstaltete das münstersche Cineplex ein X-Men Tripple-Feature: Alle drei Teile der Reihe nach, mit der Mitternachtspremiere des aktuellen dritten Teils als Höhepunkt. Die Veranstaltung an sich war ganz lustig, der dritte X-Men kann allerdings nicht überzeugen.
    So ein Tripple-Feature ist eine gute Sache, um eine Fortsetzung beurteilen zu können, und so stellt man als Zuschauer erstmal fest, dass einen Bruch im Erzählstil gibt. Der neue Regisseur, der für diesen Teil verantwortlich war, erzählt anders, und X-Men III verkommt in weiten Teilen zu einem Actionfilm, der es von der Handlung jedoch bei weitem nicht mit seinen Vorgängern aufnehmen kann.
    Ich fand die ersten beiden Teile auch nicht umwerfend, als ich sie das erste Mal gesehen haben, aber sie erzählen eine Menge über die Charaktere, beleuchten deren Art, und auch die Probleme, die sie mit sich haben. Im dritten Teil ist davon nicht mehr viel zu sehen, höchstens noch in Ansätzen. Von den ganzen neuen Mutanten, die man zu sehen bekommt, bleiben eigentlich alle anonym.
    Und dann stelle ich mir die Frage, warum gerade amerikanische Filme immer noch ein "größer, schneller, weiter" propagieren, wenn es um Action geht. Auch in diesem Fall kann Action nichts reissen, vor allen Dingen weiß sie nicht, den Zuschauer mitzureissen, man verfolgt das Geschehen ziemlich unbeteiligt mit einer Tüte Popcorn in der Hand, ohne zu vergessen sich daran zu bedienen, oder zu atmen, wie manch andere Filme das machen.

    Wer die anderen Teile gesehen hat, kommt nicht umhin, sich diesen Film als Abschluß der Trilogie anzusehen, aber er taugt nicht dazu, sich ihn ein zweites Mal anzusehen...

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