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    Psoriasis und Medikamente

    Ich habe mich gestern abend ein wenig mit der Psoriasis auseinander gesetzt. Eigentlich ist es erstaunlich, wie wenig ich über die Krankheit weiß, obwohl ich seit ungefähr 20 Jahren davon betroffen sind. Natürlich wußte ich bereits, dass es sich bei der Pso um eine erblich bedingte Krankheit handelt, die äußerliche Faktoren (Hormonschwankungen, Streß, psychischiche Belastungen, etc.) zum Ausbruch benötigt. Und durch die Arztgänge der letzten Jahre konnte ich so einiges an Erfahrungen sammeln, was verschiedene Medikamente angeht.
    Neu war für mich jedoch, dass das Teershampoo, mit dem ich mal behandelt worden bin, wegen des Verdachts der Krebsförderung vom Markt genommen wurde.
    Ein bißchen schockiert hat mich die Aussage eines Doktors, die Schuppenflechte würde Herzkrankheiten begünstigen und deshalb zu einer geringeren Lebenserwartung bei Patienten führen. Wie schön, dass ich seit über zwei Jahren ACE-Hemmer gegen Bluthochdruck nehmen muß und deshalb auch dran arbeite, meinen Blutdruck wieder runter zu bekommen.
    ACE-Hemmer sind übrigens auch so ein Ding, denn sie können Psoriasis verschlimmern. Irgendwie habe ich da den Eindruck, daß sich hier die Schlange in den eigenen Schwanz beißt.
     
    Was mich sauer macht ist, dass mich noch niemand drauf hingewiesen hat. Die Patientenversorgung bei dieser Krankheit ist zumindest in meinen Breitengraden unter aller Sau.
    Die HNO-Ärzte die ich kenne sind alles Durchgangsärzte, die ihre Patienten im Akord behandeln. Rein, Schema-F, und wieder raus. Schon hat man ein mit hoher Wahrscheinlichkeit corisonhaltiges Mittel in den Händen, oder - bzw. und - eines, welches bei längerer Anwendung zu Nierenschäden führt.
    Bei meinem letzten Besuch wollte ich mal ein Gespräch statt Abfertigung, und auch mal die Kontrolle der Muttermale, woraufhin ich zu hören bekommen habe das ich ja Glück hätte das nicht so viel los sei, weil ich sonst noch mal hätte wiederkommen müssen. Ist ja nicht so, als hätte ich das bei der Terminabsprache nicht schon angesprochen hätte...
    Genauso wie es keiner, weder mein Haut- noch mein HNO-Arzt auf die Kette bekommen haben, dass ich Psoriasis im Gehörgang habe. Das führt natürlich immer mal wieder zur Verstopfung, weil sich eben die Gehörgänge schuppen, und muß entsprechend gereinigt werden. Entsprechend fehlte auch die notwendige Vorsicht, was die Reinigung anging, was die Situation auch nicht unbedingt verbessert hat.
     
    Ich finde es sehr erstaunlich, dass man sich selbst derart informieren muß, um bei einer anstehenden Behandlung sogar noch den Arzt aufklären zu müssen, oder entsprechend einen anderen zu suchen. Sieht also wirklich so aus, als müsse man selbst aktiv werden.
    Umgekehrt frage ich mich gerade, was für Behandlungsansätze wohl die Naturheilkunde hat.
     
    Wer übrigens auch betroffen ist und ähnlich im Regen steht: Eine Freundin von mir hat mich vor einer Weile auf den Psoriasis Bund aufmerksam gemacht. Die sind derzeit z.B. dabei eine Liste mit Ärzten zusammen zu stellen, bei denen man eine ordentliche Behandlung erwarten darf. Auch wenn das jetzt wie Werbung klingen mag, aber einiges habe ich durch deren Mitgliedermagazin erfahren.
    Sianna (Gast) - 3. Jul, 11:43

    Hi!

    Jepp, ich bin ebenfalls von der PSO betroffen. Allerdings nun schon einige Jahre ärztefrei... Ich war beim Hautarzt, aber irgendwie haben die verordneten Mittel letztendlich doch nicht geholfen und so bin ich für mich zum Entschluß gekommen, daß ich mir dann auch selber helfen kann. Den Juckreiz habe ich gut im Griff, da bin ich schon sehr froh. Ansonsten gibt es Salzbäder, verschiedene (natürliche) Cremes/Salben, da wechsel ich je nach Befinden und komme damit recht gut zurecht. Das derzeitige Sommerwetter hilft natürlich auch, wenn ich Sonne und Luft an die Haut lasse.

    Danke für den Link-Tipp, da werde ich gleich mal gucken gehen! Ich habe vor einiger Zeit eine Yahoo-Gruppe zum Thema gegründet und dort findet auch ein interessanter und hilfreicher Austausch statt.
    Was mich besonders interessiert, ist das Thema Naturheilkunde und PSO, da findet man gar nicht so leicht etwas.

    Und ich bin davon überzeugt, daß der seelische Aspekt bei der PSO eine sehr große Rolle spielt. In gewisser Weise bildet man ja einen Schutzpanzer - und der ist bei mir vonwegen Übergewicht gleich doppelt vorhanden. Jedoch konnte ich noch nicht definieren, wieso bzw. wogegen ich mich dermaßen zu schützen meine. Das Herauszufinden ist eine Aufgabe, die ich mir gestellt habe, denn ich denke, wenn ich das gelöst habe, wird es auch mit der PSO besser werden.

    Sei lieb gegrüßt,
    Sianna

    P.S. Und unser Angebot mit dem Besuch steht weiterhin ;-)

    cptsalek - 7. Jul, 17:54

    Was hast Du Dir denn für Mittelchen zurechtgelegt? Ich habe am Wochenende ein Teebaumölshampoo ausprobieren können, das fühlte sich recht vielversprechend an.
    Ich weiß ebenfalls über den auslösenden psychischen Faktor und bin ebenfalls noch auf der Suche. Allerdings kann die Pso auch durch starke hormonelle Schwankungen ausgelöst werden, wie sie z.B. in der Pubertät vorkommen. Ich habe meine auch in der Pubertät bekommen. Allerdings haben sich da auch meine Eltern scheiden lassen und ich weiß durch die Arbeit in der Ausbildungsgruppe mittlerweile, dass ich da noch einige Baustellen habe.

    Liebe Grüße zurück
    Christian

    PS: Ja, ich weiß. Habe Dir über das Kontaktformular Deines Blogs alle Kontaktdaten zukommen lassen.
    zuckerwattewolkenmond - 3. Jul, 22:58

    Ohne Selbstinformation

    wird man zum leichten Opfer der Ärzte und der Pharmaindustrie. Um so nerviger ist es, wenn man unter Krankheiten leidet, bei denen man auf ärztliche Behandlung nicht verzichten kann, zumal man dann nicht umhin kommt, sich mit den Ärzten auseinanderzusetzen, die immer nur an den Symptomen rumdoktorn. Bluthochdruck habe ich ebenfalls und der wurde bisher mit Beta-Blockern eingestellt, die ich ganz gut vertrage, was bei mir nicht unbedingt Normalität ist, da Sensibelchen, auch auf körperlicher Ebene. Nun hat meine Ärztin letztens bei einer 24-Stunden-Messung festgestellt, daß der Blutdruck zwar an sich nicht beängstigend ist, aber nachts nicht abfällt. Dies ist wohl kein sehr gutes Zeichen und deshalb wurde mir für den Abend auch ein ACE-Hemmer verschrieben. Nun war ich ja anfangs sehr optimistisch, zumal meine Ärztin zu mir meinte, die einzige Nebenwirkung, die es gäbe, wäre ein trockener Reizhusten. Ok, Husten, damit kann ich leben, dachte ich und wurde stutzig, als ich den drei Meter langen Beipackzettel auseinanderfaltete. Gut, das meiste darin hätte ich vielleicht als Risiko auch noch in Kauf genommen, als ich jedoch las "gelegentlich: Herzinfarkt", war bei mir der Punkt erreicht, an dem mich keine zehn Pferde dazu gebracht hätten, das Zeug zu nehmen. Da du schon eine Weile ACE-Hemmer nimmst, wie kommst du damit zurecht? Wäre mal an deiner Meinung interessiert.
    Lieben Gruß

    cptsalek - 7. Jul, 18:10

    ACE-Hemmer

    Du hast mit Deiner Einschätzung sicherlich recht. Bei mir kommt jetzt noch ärgerlicherer hinzu, dass ich mich von meinem Hausarzt bezgl. FSME-Impfung habe beraten lassen. Wegen meiner ganzen Outdoor-Aktivitäten und den drei Zeckenbissen, die ich dieses Jahr bereits hatte.
    Habe also meine erste Impfung bekommen, und letztes Wochenende von einer Freundin erfahren, dass Ihr Hausarzt ihr abgeraten hätte, weil nur jede 10.000e Zecke FSME überträgt, und erst nach 24h eine Ansteckungsgefahr existiert. Laut ihrem Hausarzt steht der Nutzen dadurch in keinem Verhältnis zum Impfrisiko.

    Also ich habe mit meinen ACE-Hemmern an sich keine Probleme - außer die oben genannten, weshalb ich die Dinger ja loswerden will. Da mein Bluthochdruck wohl eine Auswirkung meines Übergewichts ist bin ich da guten Mutes.

    Ich sehe aber ein Problem bei ACE-Hemmern: ACE ist ein Enzym der Nieren, die damit den Blutdruck heben wollen. Die Nieren haben einen maßgeblichen Einfluß auf den Blutdruck, weil sie einen konstanten Blutdruck in ihrem Innern benötigen. Können die Nieren diesen nicht selbst erzeugen, wird kurzerhand über eine Vorstufe von ACE der Gesamtbluthochdruck angehoben. Die Hemmer setzen nun da ein, wo die ACE-Vorstufe in ACE umgewandelt wird, denn zur Umwandlung wird ein zweiter Stoff benötigt, dessen Wirksamkeit wiederrum von den Hemmern runtergefahren wird.
    Das ändert aber nichts an der Grundsituation, was letzten Endes bedeutet, dass die Nieren weiterhin besagte ACE-Vorstufe ausschütten. Dies belastet die Nieren.

    Irgendwo stellt sich auch die Frage, ob Bluthochdruck nicht auch psychische Wurzeln haben kann, z.B. durch Streß und letzten Endes bedeutet, dass man an irgendwas arbeiten sollte, was einen belastet.

    Wenn ich meinen ACE-Hemmer (Minimaldosis, 1xTag) vergesse merke ich das, weil ich bei körperlichen Aktivitäten sehr schnell anfange zu schwitzen und mein Puls direkt hoch geht. Weg lassen ist für mich noch keine Option, obwohl das demnächst mal ausprobieren möchte. Dann aber mit 24h Blutdruckmessung.

    Lieber Gruß
    Christian
    zuckerwattewolkenmond - 7. Jul, 22:11

    Ich denke,

    der Bluthochdruck kommt bei mir aus einer Mischung von familiär-genetischer Veranlagung und Psyche, wobei ich allerdings in Kindheit und Jugend immer viel zu niedrigen Blutdruck hatte und der hohe Blutdruck schlagartig nach einer sehr schweren Virusgrippe begann. Damals hatte ich von einem Tag zum anderen Werte von 210/120. Als ich das meiner Ärztin erzählt habe, hat die das überhaupt nicht interessiert. Na ja, da ist er nun mal und Übergewicht habe ich gar keines. Weglassen kann ich im Moment die Tabletten ebenfalls nicht, weil ich das sofort merke, ich hatte aber auch schon Jahre zwischendurch, in denen ich völlig ohne Medikamente normalen Blutdruck hatte, allerdings auch viel weniger Streß. Seit ich kein fauler Student mehr bin, ist er nie mehr normal. *gg*
    Gegen den nicht sinkenden Blutdruck in der Nacht würde ich schon gerne was machen, weil ich denke, daß das auf Dauer nicht gut sein kann, wenn sogar nachts die Erholungsphase fehlt, deshalb war ich eigentlich auch bereit, die zweite halbe Tablette zu nehmen, aber seit ich diesen Beipackzettel gelesen habe, habe ich einen totalen Widerwillen dagegen. Gelegentlicher Herzinfarkt bedeutet mehr als einer von Hundert und weniger als einer von Tausend, aber selbst das ist noch zu viel. Ich experimentiere jetzt mit Schüßlersalzen und Baldrian, aber ob das wirklich was bringt, bezweifle ich. Leider kann ich das nachts aber auch nicht überprüfen, so ein Mist.
    cptsalek - 7. Jul, 23:59

    Blutdrucksenkung des Nachts

    Hallo Zucker,
    ich möchte Dir jetzt keine Angst machen oder so, aber meines Wissens nach könnte eine mangelnde Blutdrucksenkung des nachts für eine Nierenerkrankung sprechen. Im Netz habe ich gerade auf die Schnelle folgendes gefunden:
    Fällt der Blutdruck nachts nicht mindestens um zehn Prozent ab, ist dies mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Probleme mit der Niere verbunden, schreiben Forscher aus Italien im American Journal of Kidney Diseases. Das so genannte Nondipping komme bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung sehr häufig vor, fügen sie hinzu.
    Quelle: janseen-cilag.de
    Zwar scheint die Therapie ebenfalls eine Gabe von blutdrucksenkenden Mitteln zu sein, aber wenn hier wirklich die Nieren zuständig sind, kan vielleicht noch eine andere Therapie, die sich auf die Nieren konzentrieren, gestartet werden. Außerdem wird bei der hier besprochenen Therapie die Gabe von blutdrucksenkenden Mitteln entsprechend verändert, mit einer Gabe am Abend.
    Scheint mir auf jeden Fall sinnig zu sein, wenn Du Dir eine zweite Meinung einholst.

    Lieber Gruß
    Christian

    zuckerwattewolkenmond - 8. Jul, 00:13

    Ja,

    das mit der Nierenerkrankung hab ich auch schon gehört und gelesen, allerdings sind die Werte alle völlig normal und auch eine Ultraschalluntersuchung hat nichts auffälliges zutage gebracht. Danke. Das mit der zweiten Meinung ist eine gute Idee.
    cptsalek - 8. Jul, 09:08

    Hast Du mal eine Langzeitmessung des 24h-Urins gemacht? Es gibt die sogenannte "Isourie", bei der die Nieren nicht die volle Leistung fahren (können), und mit dem Abbau der Schadstoffe aus dem Blut nicht während des Tages fertig werden. Die Lösung ist für den Körper dann, die Nierenaktivität auch des Nachts oben zu lassen. Das äußert sich darin, dass man des Nachts raus muß (vorausgesetzt man trinkt nicht sowieso soviel, dass die Blase sich nachts füllt). Vor allem wenn das jetzt "neu" ist müßtest Du da eine Änderung wahrnehmen. Ansonsten heißt das wohl wirklich Entwarnung.
    BTW: Ich empfinde mittlerweile Naturheilpraktiker als gute Alternative bzw. Ergänzung zur Schulmedizin. Aber wenn Du bereits mit Schüsslersalzen arbeitest bist Du dem ja auch nicht abgeneigt. ;-)
    zuckerwattewolkenmond - 8. Jul, 09:29

    Nein,

    so eine Langzeitmessung hab ich noch nicht gemacht. Ich wußte gar nicht, daß es das gibt. Nachts muß ich eigentlich nicht oft raus, manchmal einmal gegen Morgen, aber auch nicht jede Nacht.
    Das hatte ich allerdings mal nach einer Nierenbeckenentzündung, da hatte ich noch ein bis zwei Wochen nach Abklingen der Erkrankung nach dem Aufstehen geschwollene Fußknöchel und mußte nachts alle zwei Stunden aufs Klo. Danach war aber alles wieder normal.
    Ich empfinde Naturheilkunde ebenfalls als eine bedenkenswerte Alternative und Ergänzung, deshalb beschäftige ich mich viel damit, nur leider sind bis auf mein Wundermittel gegen Grippe bisher nicht wirklich große Erfolge zu verzeichnen. *gg*
    AlchemillaOrchidee - 30. Jul, 10:04

    Bluthochdruck

    Hab zwar damit selber keine Probleme, aber meine Oma. Ich hab ihr letztens einen Weißdorn-Pflanzenpresssaft aus dem Bioladen mitgebracht und der scheint bei ihr ganz gut zu helfen. Der hilft, den Blutdruck ins Gleichgewicht zu bringen, ob er nun zu hoch oder zu niedrig ist.
    Es gibt da aber auch noch andere Säfte, die man nehmen kann. Das Personal im Laden kann einem da bestimmt helfen. Ich hab mir von meiner Kollegin einfach so 'ne Produktübersicht geben lassen und mir dann da das Passende für meine Oma rausgesucht. Ist auf jeden Fall eine rein pflanzliche, natürliche Alternative zu Tabletten.

    LG
    Alchemilla

    Karl (Gast) - 20. Apr, 16:58

    Sehr interessant. Hatte davon wirklich überhaupt noch gar nichts gehört. Ich werde mich diesbezüglich auch lieber mal durchchecken lassen.

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