Gewalt hilft immer den anderen
In diesem Falle ist das ganz einfach: Die Ausschreitungen bei den G8-Demos haben dafür gesorgt, daß die Demonstranten in einem schlechten Licht dastehen, wobei von den friedlichen Demonstranten keine Rede mehr ist. Die Demo wurde, wie es so schön heißt, von den gewalttägigen Auseinandersetzungen überschattet.
Dabei gibt es Aussagen, der Einsatz sei eine einsatztechnische Dummheit. Wobei in der Nachbarschaft ja auch darüber diskutiert, dass mehr oder weniger gezielt provoziert wurde.
Die Steinewerfer und Brandstifter von Rostock haben den Medien einen Freibrief dafür ausgestellt, die Gewalt von Staatsbediensteten zu bagatellisieren...heißt es in einer Überschrift bei Telepolis, und hat damit recht: Zum einen haben die Verfechter des Zaunes und des 16.000 Mann starken Polizeieinsatzes nun eine Rechtfertigung für ihr tun. Zum anderen werden Verfehlungen seitens der Polizei nun nicht mehr als solche wahrgenommen.
Dabei gibt es Aussagen, der Einsatz sei eine einsatztechnische Dummheit. Wobei in der Nachbarschaft ja auch darüber diskutiert, dass mehr oder weniger gezielt provoziert wurde.
cptsalek - 5. Jun, 16:35
Ja nee...
Das geht auch andersrum. Wären keine Vollidioten in schwarz da gewesen, wären AUCH keine Steine geflogen. Und alles wäre friedlich geblieben. So jedoch... wären keine Polizisten da gewesen, wäre Rostock wohl nur noch ein rauchendes Trümmerfeld.
Was mir persönlich deutlich gezeigt hat, Deeskalation funktioniert einfach nicht. Siehe den von Dir verlinkten Beitrag - es war ja NUR ein Wagen am Straßenrand. WIE PROVOZIEREND!!! Ich könnte kotzen...
Meine Befürchtungen haben sich jedenfalls wieder mal bestätigt.
Lass es mich so formulieren: Die Autonomen sind weder zum protestieren, noch zum "einfach Randale machen" da gewesen. Ich habe die Steine gesehen, die da geflogen sind. Solche Trümmer schmeisst man nicht, um "nur" zu verletzen, solche Steine schmeisst man, um zu töten.
Mein Respekt vor den Kollegen, dass keiner gezogen hat. Gerechtfertigt war's allemal.
Ich hoffe nur, dass dieser Blödsinn mit Deeskalation endlich ein Ende findet. Wird ohnehin nur als Schwäche ausgelegt, leider. Und nebenbei, ein Veranstalter, oder sozusagen "eine Demo", die sich nicht ausdrücklich von den schwarzen Idioten distanziert, gehört selbst dazu.
Wie Du ganz richtig schreibst - es ist vollkommen egal geworden, worum es eigentlich geht.
Ehrlich gesagt habe ich mir, während ich Videos und Berichte gesehen hab, immer nur eine Frage gestellt: Was macht da die Polizei? Das ist doch keine polizeiliche Lage mehr... Irgendwo fehlt etwas zwischen Polizei und Bundeswehr...
Wie es so schön heisst, die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber auch hier - denke an meinen letzten Kommentar - habe ich wenig Hoffnung auf friedliche Demos. :(
Worum es hier geht, ist folgendes: Das der schwarze Block kommt, war klar, das war nicht das erste Mal, sondern ist seit vielen Jahren bei vielen Demonstrationen der Fall. In vielen Demonstrationen der Vergangenheit war es so, daß die Demonstrationsleitung und die Polizei einen Kurs gefahren hat, der eine Eskalation nicht hat auftreten lassen. Siehe dazu bitte die anderen beiden Links in meinem Beitrag.
Dieses Mal aber wurde bereits im Vorfeld ein harter Ton angeschlagen, auch wenn es hieß, es würde eine "deeskalierende Politik" betrieben. Nach all dem, was ich gehört und gesehen habe entsteht bei mir der Eindruck, dass die Eskalation der Gewalt in der Tat nicht ganz ungeplant kam.
Was man nun erkennt ist, das die Stimmungslage umkippt, denn aus den Randalierern des schwarzen Blocks sind mittlerweile durch tatkräftige Maßnahmen der Medien einfach alle Linken geworden -- womit eine komplette politische Strömung verunglimpft wurde. Du schreibst ja selbst "Die Autonomen" und differenzierst nicht zwischen denen, die mit gewalttätigen Motiven zur Demo gekommen sind.
Ich will der Polizei per se garnicht die Schuld in die Schuhe schieben, vor allen nicht denen, die in der ersten Reihe standen. Aber ganz so einfach, dass es gewaltbereite Personen gab, und die Polizei sich quasi verteidigen mußte, ist die Geschichte wohl auch nicht.
Dabei ärgern mich die Ausschreitungen ebenfalls, keine Frage. Nicht nur, das beinahe 1000 Verletzte 1000 zuviel sind, haben diese Ausschreitungen nunmal wirklich keinen politischen Hintergrund. Gewaltbereite Demonstranten sind wie Hooligans. Die kommen auch nicht zum Spiel des Sport wegens, sondern wegen der Keilerei.
Nunja
Ein Auto ist - zumindest für mich - Deeskalation. Andererseits hat meine Freundin auch recht: Ein paar tausend Polizisten rundum wirken auch deeskalierend... irgendwie. Aber das halte ich nicht für im Sinne des Erfinders, und wohl auch nicht im Sinne des Veranstalters.
Im Sinne der Polizei ist eine Eskalation sicherlich nicht, aber nun... eigentlich soll die Polizei Straftaten verhindern. Die unbestreitbar in recht großer Zahl aus der Menge heraus begangen wurden (und wohl auch noch werden). Nu, wie lange soll man denn zusehen? Wie will man den Anwohnern klar machen, dass sie halt leider Pach haben... irgendwann _muss_ die Einsatzleitung tätig werden.
In der Tat, ganz ungeplant kam das nicht. Allerdings sehe ich das Geplante im schwarzen Block, oder aber bei der Clowns Army. Deren vorgehen ist ja hinlänglich bekannt.
Wie auch immer, Du hast recht - "Autonom" ist nicht gleich gewaltbereit. Nur hat sich das leider mittlerweile als Sysnonym eingebürgert, wenn auch vielleicht nur bei uns. Da wird schon unterschieden zwischen "Die Linken" und "die Autonomen", was dem Wortsinn vielleicht nicht entspricht - aber zumindest weiss man bei uns, was gemeint ist. Ist also ausnahmsweise kein Medienfehler, sondern hat sich aus Erfahrungen der Jahre einfach eingebürgert. Sorry...
Abschliessend hierzu vielleicht - solange der Block Leute hat, hinter denen er sich verstecken kann, ist die Polizeitaktik egal. Entweder leiden die Anwohner, oder die Polizisten.
Deeskalation funktioniert mit vernünftigen Menschen - aber nicht mit dem Schwarzen Block.
Zumal ja auch - Weiterführend - die autonome antifa die Verletzten zu begrüßen scheint... wer will sowas? Nunja. Harren wir der Dinge, die noch kommen werden.