Auf dem Prüfstand -- sind wir nicht alle ein bischen Captain?
Manche Dinge scheinen sich im Leben selbst zu überholen, oder veralten irgendwann. Bei technischen Geräten steht das garnicht zur Diskussion, aber auch die Lieblingshose, oder der Lieblingspullover ist irgendwann zerfranst und abgetragen. Möbel kann man irgendwann nicht mehr sehen, sie wirken altbacken, und was neues muß her.
So ähnlich verhält es sich auch mit "Deko-Kram", egal ob das nun Bilder, Figuren oder anderer Nippes ist. Dabei Bilder neben einem aktuellen ästhetischen Empfinden ja auch noch eine andere Aussage haben können, z.B. Huldigung eines Stars, oder ein politisches Statement.
Wobei letztere sicherlich eine unterschiedlich lange Halbwertszeit haben.
Wie einige von Euch Altlesern wissen könnten ist der Name cptsalek mittlerweile so um die 16 Jahre alt, und begleitet mich damit schon mehr als mein halbes Leben. Bezogen auf die digitale Form der Kommunikation ist es richtig: "Es begann als Mailboxlogin". Damals kaufte ich mir für satte 550DM ein 28.8er Modem und wählte mich das erste Mal in eine Mailbox an. Die von mir einen Benutzernamen haben wollte. Mit maximal acht Zeichen.
Mit Namen habe ich es nicht so, ich kann im Rollenspiel ellenlange Lebensläufe und Hintergrundgeschichten schreiben, und diese plastisch ausfüllen, aber für den Namen brauche ich immer am längsten. Die besagte Mailbox warf mich dann auch drei oder vier Mal mit einem Timeout aus der Leitung. Waren ja auch immerhin fünf Minuten damals...
Bis mir dann cptsalek als Abkürzung einfiel. Ich spielte schon jahrelang ein mit meinen Freunden selbstentwickeltes Star Trek-Rollenspiel, und so kam es das ich im Laufe vieler Abenteuer vom wissenschaftlichen Offizier zum Captain aufstieg.
Ich schweife von der eigentlichen Intention meines Beitrags ab, aber weils so schön ist... Witzigerweise gab es damals wirklich Leute, die mich gefragte haben ob ich mir das Captain verdient hätte. Klar, die Star Trek-Szene war zwischendurch richtig groß, zeitweise hatten wir in Münster und Umgebung insgesamt 250 Aktive. Da war sowas wichtig, heutzutage kann ich darüber nur grinsen.
Als dann das Internet begann in die Häuser und Privatwohnungen vorzudringen kam mein Pseudo eben mit, als Loginname in Foren, Websites, Mails. Mehrmals schon hatte ich das Gefühl, aus diesen Schuhen herauszuwachsen und davon eingeschränkt zu sein. Es kamen neue Lebensphasen, in denen Star Trek, die ganze Science Fiction und auch die Rollenspiele an Priorität verloren und andere Dinge wichtiger wurden. Ob das nun der Beruf war, die Freundin, oder einfach auch andere Interessen, wie z.B. mein Glaube und die Beschäftigung mit Magie.
Also versuchte ich diesen Nick abzulegen, nur um nach einer Weile festzustellen, daß ich ihn irgendwie lieb gewonnen habe.
Die Alternativen waren auch nicht wirklich "prall", sondern immer nur ein Teilaspekt meines Lebens oder meines Ichs, die gerade im Vordergrund standen. Einige davon kamen ohne Konservierungsstoffe und verfielen nach nicht mal zwei Jahren - MHD abgelaufen.
Mit dem Umzug von 20six.de nach twoday.net kam erstmals die "...und mauserte sich zur virtuellen Identität"-Idee auf. In der Tat habe ich über 80% aller Zugriffe aufs Netz und seiner Resourcen mit dem Usernamen cptsalek getätigt, Ausnahmen gibt es lediglich dort, wo ein SF-anmutender Name nicht paßt, wie in heidnischen Foren z.B, oder... Hm ja, die Alternativen habe ich vergessen. ;-)
Ich weiß, es wäre vielleicht garnicht schlecht, die Identität mal zu wechseln, oder vielleicht auch Teile quasi auszulagern. Das erscheint mir aber nicht richtig zu sein: Alles, was ich blogge gehört zu mir, ist Teil meiner Persönlichkeit, weshalb ich das auch in ein Blog packe, und nicht zielgruppenorientiert für jeden Punkt ein Blog aufmache.
Zweitens blogge ich bei weitem nicht über alles, gerade bei persönlichen Themen überlege ich mir das zweimal, bzw. verzichte von vornherein darauf.
Drittens gibt es im Netz nichts, wofür ich mich schämen müßte. Rückwirkend betrachtet würde ich einige Dinge vielleicht anders machen und mich anders verhalten, aber das sagen wohl alle die älter werden, Erfahrungen sammeln und die Vergangenheit dann neu bewerten können.
Wovon ich mich noch lösen mußte war der Geruch der Hierarchie, der hinter Titeln jeder Art steckt. Immerhin stehe ich niemanden vor, ich habe keine Crew, und stehe Hierarchien mehr als skeptisch gegenüber. Vor allem wenn sie militärischer Natur sind.
Also werde ich weiter machen wie bisher, auch wenn mir neue Namen für das Blog durch den Kopf gegangen sind, "Der digital-virtuelle Hexenkessel" z.B. Aber ich berfürchte der hätte sich nach kurzer Zeit wieder überholt. ;-)
Mittlerweile stehe ich dem Captain anders gegenüber, von der ursprünglichen Bedeutung sind außer den Wurzeln nichts geblieben, dafür ist er zu einer virtuellen Identität geworden. Und da ich mein eigener Herr bin, und damit quasi Captain meines Lebens, bleibt auch das "Captains Log".
Also hoch die Tassen. :-D
So ähnlich verhält es sich auch mit "Deko-Kram", egal ob das nun Bilder, Figuren oder anderer Nippes ist. Dabei Bilder neben einem aktuellen ästhetischen Empfinden ja auch noch eine andere Aussage haben können, z.B. Huldigung eines Stars, oder ein politisches Statement.
Wobei letztere sicherlich eine unterschiedlich lange Halbwertszeit haben.
Wie einige von Euch Altlesern wissen könnten ist der Name cptsalek mittlerweile so um die 16 Jahre alt, und begleitet mich damit schon mehr als mein halbes Leben. Bezogen auf die digitale Form der Kommunikation ist es richtig: "Es begann als Mailboxlogin". Damals kaufte ich mir für satte 550DM ein 28.8er Modem und wählte mich das erste Mal in eine Mailbox an. Die von mir einen Benutzernamen haben wollte. Mit maximal acht Zeichen.
Mit Namen habe ich es nicht so, ich kann im Rollenspiel ellenlange Lebensläufe und Hintergrundgeschichten schreiben, und diese plastisch ausfüllen, aber für den Namen brauche ich immer am längsten. Die besagte Mailbox warf mich dann auch drei oder vier Mal mit einem Timeout aus der Leitung. Waren ja auch immerhin fünf Minuten damals...
Bis mir dann cptsalek als Abkürzung einfiel. Ich spielte schon jahrelang ein mit meinen Freunden selbstentwickeltes Star Trek-Rollenspiel, und so kam es das ich im Laufe vieler Abenteuer vom wissenschaftlichen Offizier zum Captain aufstieg.
Ich schweife von der eigentlichen Intention meines Beitrags ab, aber weils so schön ist... Witzigerweise gab es damals wirklich Leute, die mich gefragte haben ob ich mir das Captain verdient hätte. Klar, die Star Trek-Szene war zwischendurch richtig groß, zeitweise hatten wir in Münster und Umgebung insgesamt 250 Aktive. Da war sowas wichtig, heutzutage kann ich darüber nur grinsen.
Als dann das Internet begann in die Häuser und Privatwohnungen vorzudringen kam mein Pseudo eben mit, als Loginname in Foren, Websites, Mails. Mehrmals schon hatte ich das Gefühl, aus diesen Schuhen herauszuwachsen und davon eingeschränkt zu sein. Es kamen neue Lebensphasen, in denen Star Trek, die ganze Science Fiction und auch die Rollenspiele an Priorität verloren und andere Dinge wichtiger wurden. Ob das nun der Beruf war, die Freundin, oder einfach auch andere Interessen, wie z.B. mein Glaube und die Beschäftigung mit Magie.
Also versuchte ich diesen Nick abzulegen, nur um nach einer Weile festzustellen, daß ich ihn irgendwie lieb gewonnen habe.
Die Alternativen waren auch nicht wirklich "prall", sondern immer nur ein Teilaspekt meines Lebens oder meines Ichs, die gerade im Vordergrund standen. Einige davon kamen ohne Konservierungsstoffe und verfielen nach nicht mal zwei Jahren - MHD abgelaufen.
Mit dem Umzug von 20six.de nach twoday.net kam erstmals die "...und mauserte sich zur virtuellen Identität"-Idee auf. In der Tat habe ich über 80% aller Zugriffe aufs Netz und seiner Resourcen mit dem Usernamen cptsalek getätigt, Ausnahmen gibt es lediglich dort, wo ein SF-anmutender Name nicht paßt, wie in heidnischen Foren z.B, oder... Hm ja, die Alternativen habe ich vergessen. ;-)
Ich weiß, es wäre vielleicht garnicht schlecht, die Identität mal zu wechseln, oder vielleicht auch Teile quasi auszulagern. Das erscheint mir aber nicht richtig zu sein: Alles, was ich blogge gehört zu mir, ist Teil meiner Persönlichkeit, weshalb ich das auch in ein Blog packe, und nicht zielgruppenorientiert für jeden Punkt ein Blog aufmache.
Zweitens blogge ich bei weitem nicht über alles, gerade bei persönlichen Themen überlege ich mir das zweimal, bzw. verzichte von vornherein darauf.
Drittens gibt es im Netz nichts, wofür ich mich schämen müßte. Rückwirkend betrachtet würde ich einige Dinge vielleicht anders machen und mich anders verhalten, aber das sagen wohl alle die älter werden, Erfahrungen sammeln und die Vergangenheit dann neu bewerten können.
Wovon ich mich noch lösen mußte war der Geruch der Hierarchie, der hinter Titeln jeder Art steckt. Immerhin stehe ich niemanden vor, ich habe keine Crew, und stehe Hierarchien mehr als skeptisch gegenüber. Vor allem wenn sie militärischer Natur sind.
Also werde ich weiter machen wie bisher, auch wenn mir neue Namen für das Blog durch den Kopf gegangen sind, "Der digital-virtuelle Hexenkessel" z.B. Aber ich berfürchte der hätte sich nach kurzer Zeit wieder überholt. ;-)
Mittlerweile stehe ich dem Captain anders gegenüber, von der ursprünglichen Bedeutung sind außer den Wurzeln nichts geblieben, dafür ist er zu einer virtuellen Identität geworden. Und da ich mein eigener Herr bin, und damit quasi Captain meines Lebens, bleibt auch das "Captains Log".
Also hoch die Tassen. :-D
cptsalek - 18. Mai, 07:47
Hm,