Was für ein Reinfall!
Die letzten drei Tage hatten wir einen Trainer vor Ort, der uns die Cluster-Software von Sun vorführen sollte. Zu dem Zweck hatten wir extra zwei Maschinen, die ab nächste Woche einem Projekt zugeführt werden, aufgesetzt und entsprechend verkaelt. Der Sun-Cluster ist um einiges günstiger als der Veritas-Cluster, den wir bisher im Einsatz haben, weshalb es für uns ganz interessant war, die Lösung von Sun kennen zu lernen.
Aber sowas habe ich noch nicht erlebt. Statt aus dem Stehgreif zu reden, oder einen Satz Folien an die Wand zu werfen, zeigte uns der Trainer die PDF-Version des "Student Manuals", und ging diese auch von vorne bis hinten durch. Ich hätte mir das Buch also auch in einer ruhigen Minute selbst durchlesen, oder es alternativ unters Kopfkissen stecken können. Das ging schliesslich so weit, dass er alles wiederholte, was an Schritten auch im Handbuch wiederholt wurde. Da soll mal einer bei Stange bleiben...
Umgekehrt wollte er, dass jemand anders zwischendurch an die Tastatur ging, wo ich dachte, das wäre nun eine Art Übung. Aber auch hier Fehlanzeige, vielmehr saß er hinter einem, und gab Anweisungen, welche Taste zu drücken und welcher Befehl einzugeben war. Und das, wo er selbst mit seinem Ein-Finger-Suchsystem-weil-die-linke-Hand-neben-der-Tastatur-liegt-System nicht wirklich der schnellste war.
Wo er nichts für konnte war, dass die Hardware nicht funktionierte: Die beiden Maschinen mochten nicht miteinander arbeiten, und stürzten immer abwechselnd ab. Ein Nebeneffekt der Cluster-Software, die dadurch nicht viele Punkte für sich verbuchen konnte. Am zweiten Tag der Schulung fragte ich dann mal nach, ob es nicht Sinn machen würde, den Kurs zu unterbrechen, bis wir die Maschinen soweit hätten - oder eben andere Maschinen zur Verfügung stellen konnten, wie gesagt wurden die beiden für den Kurs "ausgeliehenen" ja anderweitig benötigt. Aus seiner Aussage, das würde nur eine Stunde dauern, wurde dann aber wiederrum der ganze Tag, in dem ich nicht viel machen konnte, weil Mr. Trainer an meinem Arbeitsplatz saß, und ich somit arbeitslos war.
Netterweise haben wir hier aber SunRay-Terminals im Büro stehen, die auf einen gemeinsamen Server zugreifen, und einer meiner Kollegen war für die Schulung in ein andere Büro gezogen, weshalb ich seine SunRay verwenden konnte. So konnte ich wenigstens ein bischen produktiv werden.
Am dritten Tag erlebte ich dann eine Überraschung, denn wegen der Hardware-Probleme wollte unser Trainer nun ein bischen Theorie machen, damit die drei Tage nicht völlig verloren waren. Die Theorie orientierte sich wiederrum stumpf am Handbuch, und die Erklärungen, die er abgab, standen ebenfalls drin. Also klingte ich mich zuerst mental, und dann auch physisch aus...
Gestern abend erzählte mir dann ein Kollege beim Bier, er hätte schonmal schlechte Erfahrungen mit diesem Trainer gemacht, als er auf einer "Solaris 10 für erfahrene Systemadministratoren"-Schulung war, aus der ein Unix-Grundkurs wurde. Die besagte Schulung durfte ich letztens erst in München bei einer ausgezeichneten Trainerin geniessen, die sich auf die Wünsche der Teilnehmer einstellte und Schwerpunkte bildete. Wie der Name schon vermuten läßt, geht es hier um die Betrachtungen der Neuerungen und Änderungen von Solaris 10 - und da hat sich wirklich einiges getan. Mit Unix-Grundlagen hat das nunmal garnichts zu tun.
Ich habe gerade also das erste Mal eine Seminar-Kritik abgegeben, die 100%ig der Wahrheit, bzw. meiner Auffassung davon, entspricht. Und dabei ist Mr. Trainer nicht wirklich gut bei weg gekommen. Normalerweise bin ich da ja immer ein bischen vorsichtig, weil es hier um Menschen gibt, und folgerichtig negative Auswirkungen nicht unbedingt ausbleiben. Umgekehrt erwarte ich aber als Kunde ein Mindestmaß als Kenntnis und didaktische Fähigkeiten, und wenn die nicht da sind, sollte beides geschult werden. Alles andere ist eine Zumutung.
Aber sowas habe ich noch nicht erlebt. Statt aus dem Stehgreif zu reden, oder einen Satz Folien an die Wand zu werfen, zeigte uns der Trainer die PDF-Version des "Student Manuals", und ging diese auch von vorne bis hinten durch. Ich hätte mir das Buch also auch in einer ruhigen Minute selbst durchlesen, oder es alternativ unters Kopfkissen stecken können. Das ging schliesslich so weit, dass er alles wiederholte, was an Schritten auch im Handbuch wiederholt wurde. Da soll mal einer bei Stange bleiben...
Umgekehrt wollte er, dass jemand anders zwischendurch an die Tastatur ging, wo ich dachte, das wäre nun eine Art Übung. Aber auch hier Fehlanzeige, vielmehr saß er hinter einem, und gab Anweisungen, welche Taste zu drücken und welcher Befehl einzugeben war. Und das, wo er selbst mit seinem Ein-Finger-Suchsystem-weil-die-linke-Hand-neben-der-Tastatur-liegt-System nicht wirklich der schnellste war.
Wo er nichts für konnte war, dass die Hardware nicht funktionierte: Die beiden Maschinen mochten nicht miteinander arbeiten, und stürzten immer abwechselnd ab. Ein Nebeneffekt der Cluster-Software, die dadurch nicht viele Punkte für sich verbuchen konnte. Am zweiten Tag der Schulung fragte ich dann mal nach, ob es nicht Sinn machen würde, den Kurs zu unterbrechen, bis wir die Maschinen soweit hätten - oder eben andere Maschinen zur Verfügung stellen konnten, wie gesagt wurden die beiden für den Kurs "ausgeliehenen" ja anderweitig benötigt. Aus seiner Aussage, das würde nur eine Stunde dauern, wurde dann aber wiederrum der ganze Tag, in dem ich nicht viel machen konnte, weil Mr. Trainer an meinem Arbeitsplatz saß, und ich somit arbeitslos war.
Netterweise haben wir hier aber SunRay-Terminals im Büro stehen, die auf einen gemeinsamen Server zugreifen, und einer meiner Kollegen war für die Schulung in ein andere Büro gezogen, weshalb ich seine SunRay verwenden konnte. So konnte ich wenigstens ein bischen produktiv werden.
Am dritten Tag erlebte ich dann eine Überraschung, denn wegen der Hardware-Probleme wollte unser Trainer nun ein bischen Theorie machen, damit die drei Tage nicht völlig verloren waren. Die Theorie orientierte sich wiederrum stumpf am Handbuch, und die Erklärungen, die er abgab, standen ebenfalls drin. Also klingte ich mich zuerst mental, und dann auch physisch aus...
Gestern abend erzählte mir dann ein Kollege beim Bier, er hätte schonmal schlechte Erfahrungen mit diesem Trainer gemacht, als er auf einer "Solaris 10 für erfahrene Systemadministratoren"-Schulung war, aus der ein Unix-Grundkurs wurde. Die besagte Schulung durfte ich letztens erst in München bei einer ausgezeichneten Trainerin geniessen, die sich auf die Wünsche der Teilnehmer einstellte und Schwerpunkte bildete. Wie der Name schon vermuten läßt, geht es hier um die Betrachtungen der Neuerungen und Änderungen von Solaris 10 - und da hat sich wirklich einiges getan. Mit Unix-Grundlagen hat das nunmal garnichts zu tun.
Ich habe gerade also das erste Mal eine Seminar-Kritik abgegeben, die 100%ig der Wahrheit, bzw. meiner Auffassung davon, entspricht. Und dabei ist Mr. Trainer nicht wirklich gut bei weg gekommen. Normalerweise bin ich da ja immer ein bischen vorsichtig, weil es hier um Menschen gibt, und folgerichtig negative Auswirkungen nicht unbedingt ausbleiben. Umgekehrt erwarte ich aber als Kunde ein Mindestmaß als Kenntnis und didaktische Fähigkeiten, und wenn die nicht da sind, sollte beides geschult werden. Alles andere ist eine Zumutung.
cptsalek - 16. Dez, 13:14
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