Sonntag war ich wie angekündigt auf der
Classic Computing in Moers. Die Veranstaltung war genial, auch wenn dem Sonntag ein paar Besucher mehr nicht geschadet hätten. Das Interesse für klassische Computer war aber da, und einige Besucher konnte man bedauern äußern hören, das sie ihre alten Schätzchen abgegeben oder sogar auf dem Schrott entsorgt hatten.
Es war auch (fast) alles da an klassischen Geräten: Commoder PETs, und natürlich deren Nachfolger C64 und Amiga, die Familie der Z80-basierten Heimcomputer (Sinclair, etc.) und sogar einige PCs.
Für mich als Liebhaber der
Acorn-Computer (mich hörte man mehrmals "hätte ich den bloß nicht abgegeben!" sagen) war es eine Freude, einen
Archimedes A3000, einen A5000 und einen
RiscPC zu sehen. Gerade letzteren finde ich wegen seiner CPU-Karte und dem aufrüstbaren Gehäuse nach wie vor genial. Mal davon abgesehen, dass
RiscOS einfach ein schönes Betriebssystem ist.
Eindrucksvoll anzusehen waren die Amigas, die auch mit heutigen Maschinen schritt halten können. Diverse Amiga-Tower mit Upgrade-Karten und dem aktuellen
AmigaOS 4.1 zeigten, dass Amiga ziemlich gut mit heutigen Technologien klar kommt. So hat das AmigaOS dem OS X gleich gezogen und stellt einen Großteil der Oberfläche über die 3D-Karte da, Goodies included. Außerdem sieht das AmigaOS recht gut poliert und aufgeräumt auf, und der eingebaute CPU Emulator stellt sicher, dass auch alte Software-Titel laufen und sich nahtlos ins System einbinden. Ich hatte nie einen Amiga, weil ich mich eben auf die Acorns gestürzt habe, finde es aber gut, dass eine alternative Platform wie der Amiga so gut läuft. Und mit dem
SAM 440 EP gibts ein neues Motherboard, auf dem AmigaOS seinen Dienst verrichtet. (Seit einer Weile gibt es aber auch das
Efika, auf dem zumindest
MorphOS läuft.)
Interessant war für mich, dass man auch einige Workstations aus dem Hause SGi zu sehen bekam, so waren zwei
Indigos und eine
Octane vor Ort. Nachdem ich die Maschinen gesehen hatte und erleben durfte, dass sie, dank intelligentem Hardware-Design, auch noch heutige Anwendungen vor allem aus dem 3D-Bereich noch gut stemmen konnten, blieb meine Octane schonmal im Auto. Es sollte nicht das einzige Stück Hardware bleiben, das ich wieder mit nach Hause nahm...
Mit den Veranstaltern hatte ich am Eingang abgesprochen, meine Hardware nach dem offiziellen Ende um 16:00 Uhr auszuladen. Ich packte also meine
Sammlung aus, als alle anderen anfingen einzupacken. Leider erst danach stellte sich heraus, dass auf der fast 20 Meter langen Tischreihe gespendeter Hardware recht viel Atari Hardware lag -- vor allem leicht zu bekommender Atari Hardware. Meine Einschätzung, ein Atari Laserdrucker könnte ein Schätzchen sein, war falsch. Auch die
Mega STs sind in der Szene noch Massenware, im Gegensatz zu
Falcon und
TT. Gut, die beiden Maschinen sind auch was zum ansabbern.
Nachdem ich also alles ausgeladen hatte kristallisierte sich schnell heraus, dass der Verein zwei Atarianer hat, die beide recht gut ausgestattet sind. Ich lernte Jens kennen, und er stürzte sich mit Kennerblick auf die Teile, die ich mitgebracht hatte. Dann liess ich fallen, dass ich alles, was nicht wegging, wieder mitnehmen würde. Das Ende vom Lied war, das er mir zeigte, was ich alles brauchte und seine Hilfe anbat. Ich muß gestehen: In mir machte sich Begeisterung breit, mein kleines klassisches Computerherzchen macht eine paar Sprünge, und ich ließ mir gerne aus dem ganzen Stapel der Disketten die notwendigen Treiber-Disketten für SCSI Controller, Festplatten und Grafik-Adapter heraus suchen. Eigentlich hatte ich mir die Ataris besorgt, weil ich darauf ein
Sparemint aufsetzen wollte. Das Projekt ist jetzt wieder aktuell geworden. :-)
Im Enteffekt lud ich mir wieder das Auto voll, bis auf das Powerbook Duo210 nahm ich alles wieder mit.
Dafür kann ich mich jetzt wohl als
Atarianer im Training bezeichnen.
cptsalek - 29. Sep, 09:49