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    Mittwoch, 5. September 2007

    Gute Knöpfe fürs Ohr

    Wenn ich mit dem Bus unterwegs bin habe ich gerne Musik dabei. Auch zuhause überkommt es mich manchmal, und ich sitze mit dem Kopf- bzw. Ohrhörer vorm Laptop.
    Das meine altgedienten Ohrstöpsel also plötzlich verschwunden waren und auch trotz intensiver Suche nicht mehr auffindbar waren, konnte ich nicht lange so stehen lassen.

    Nun finde ich es mittlerweile recht kompliziert, einen guten Kopfhörer zu finden. Im ausgesuchten Fachhandel kann man zumindest die Kopfhörer noch ausprobieren. Aus nachvollziehbaren hygienischen Gründen scheidet das bei den Ohrenstöpsel aber aus.
    Einige Erfahrungen ergaben schonmal eine pauschale Ablehnung der Preisklasse unter 20 Euro. Und ganz ehrlich: Wie auf der Verpackung ein Frequenzgang von 3-20.000 Hz stehen kann, dann aber nur blecherner Ton rauskommen kann, der höchsens zwischen 400-14.000Hz liegen kann, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.

    Gut, nach oben hin sind auch bei Ohrenstöpseln kaum Grenzen gesetzt. Fasziniert hat mich mal ein Artikel über abschliessende Ohrenstöpsel mit völlig neuem Hörgenuß. Aber bei einem Kostenpunkt von 250 Euro ist das vor keiner Regierung zu rechtfertigen. ;-)

    Obwohl meine Freundin auch bleich wurde, und das tut sie eigentlich recht selten, als ich ins Regal griff. Nach ein paar Minuten schauen, und abwägen wurde es ein Sennheiser CX 300.
    Das ist auch ein abschliessender Ohrenstöpsel. Wer das noch nicht gesehen hat: Vereinfacht gesagt haben Ohrenstöpsel nicht ganz die typische Form, die eigentliche Technik ist unheimlich verschlankt und dadurch u.U. länger als bei normalen Modellen.
    Dafür gibt es bei den Ohrhörern Aufsätze in unterschiedlichen Größen. Diese drücken von innen sanft an den Gehörgang bzw. ans Ohr, und schirmen den Ohrhörer somit von der Umgebung ab.
    Damit erkauft man sich vom Fleck weg einen störungsfreieren Audiogenuß, denn Umgebungsgeräusche kommen nicht mehr so laut an. Wenn ich im Bus sitze höre ich zwar noch den Motor wummern, aber vieles andere nicht mehr, oder eben leiser.
    Da machen dann Hörspiele oder Audiobücher richtig Spaß, man muß sich nicht so stark konzentrieren, sondern kann "abschalten".

    Wobei Hörspiele und -bücher eigentlich viel zu schade für so ein Teil sind, denn der eigentliche Spaß kommt bei guter Musik. :-)
    Der größte Kritikpunkt bei Ohrenstöpsel ist ja der Klang, bzw. das Fehlen der Bässe. Klar, woher sollen die bei der Größe und der Bauart auch kommen?
    So ein abgeschlossener Ohrenstöpsel hat aber eine ganz andere Bauart. Wenn der Gehörgang von der Umgebung abgeschottet wird entsteht quasi ein geschlossener Raum. Und Bass ist nicht mehr als Schalldruck.
    Und Leute, laßt Euch gesagt sein: Mit dem kann meine Neuerwerbung echt aufwarten! :-D
    Ich hätte nie gedacht bei einem Ohrenstöpsel wirkliche Bässe zu hören, und nicht nur annähend tiefe Frequenzen. Aber der CX 300 drückt richtig nett, und liefert somit ein wirklich ausgeglichenes Klangbild. Entsprechende Quelle vorausgesetzt.
    Ich habs mal mit einigen MP3s durchprobiert: Sind die Stücke schlecht kodiert, ist nichts mit Bass. Aber: Plattformen wie emusic.com kodieren in entsprechend hoher Auflösung und lassen auch den unteren Frequenzbereich nicht weg.

    Also wer auf guten Klang wert legt, und deshalb auch mit vollausgewachsenen Kopfhörern unterwegs ist, findet hier eine echt brauchbare Alternative. Zumindest habe ich die 60 Euro, die die Teile kosten, bisher nicht bereut. ;-)

    Online-Fahrkarten bei der Bahn

    Die Bahn macht nicht gerade gut von sich reden, bei den ganzen Streikdrohungen, der anstehenden Bahnprivatisierung und so sind positive Worte Mangelware.
    Hier gibts die auch nicht.

    Denn die Bahn stellt das Verfahren für Online-Fahrkarten um. Für mich als Angestellter, der zwischendurch mal auf Firmenkosten auf Reisen gehen darf, hat das ebenfalls Auswirkungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte.
    Wenn man eine Fahrkarte Online kauft und bezahlt, muß man im Zug die Kredit- oder EC-Karte dabei haben, mit der das Teil auch bezahlt worden ist. Für den Privatkunden, der sowieso seine Kontodaten an die Bahn schicken muß, ist das nicht ganz so schlimm.
    Obwohl die Bahn damit dem Diebstahl und somit der unrechtmäßigen Verwendungen von gestohlenen EC- und Kreditkarten Tür und Tor öffnet. Einfach EC-Karte verwenden, eine Online-Fahrkarte kaufen, ausdrucken, und dann damit im Zug auftauchen. Dann ist es auch egal, ob die Karte als gestohlen gemeldet oder sogar gesperrt wurde.

    In meinem Fall zahlt meine Firma jetzt z.B. die Karte. Trotzdem muß ich mich mit einer EC- oder Kreditkarte ausweisen. Also muß ich ab sofort in unserer Datenbank auch noch meine Kontodaten hinterlegen. Die werden dann bei der Kartenbestellung an die Bahn weiter geleitet.
    Und ich fage mich: WTF???
    Wofür?
    Wofür gibt es Personalausweise???

    Diese Frage habe ich auch einer der Frauen aus unserer Personalabteilung gestellt. Sie meinte daraufhin, das hätten sie auch die Bahn gefragt. Die Antwort ist einfach genial:

    Die Nummer eines Personalausweises hätte kein Anfang und kein Ende, sie würde irgendwo bei Null anfangen und dann nach oben gehen. Das könne das Computersystem nicht verarbeiten.(*)

    Also mal davon abgesehen, das meine Personalausweisnummer streng genommen keine Nummer ist, weil da Buchstaben drin vorkommen - welcher Diletant programmiert denn da? Es geht doch noch nicht mal um die Personalausweisnummer. Soll die Bahn im Online-Ticket meine verdammte Adresse drucken, dann kann der Schaffner das blöde Ding einfach vergleichen. Und mir nebenbei tief in die Äuglein schauen und das mit dem Bild aus meinem Perso vergleichen.

    Liebe Bahn! Ich nominiere Euch hiermit für den Big Brother-Award!
    Ich kann mir richtig vorstellen wie Ihr geifernd von Euren Kunden die Daten sammelt, um sie untertänig dem Schäuble zu präsentieren, der Euch dafür vielleicht unterm Kinn krault.

    *) Liebe Bahn-Programmierer! Es gibt bei der Datenbank-Programmierung einen Datentyp, der String genannt wird. Ich bin mir sicher, dass der Bund Euch gerne die Definition der Personalausweisnummer geschickt hätte.
    Also ich komme auf 26 Stellen. Man könnte also sowas wie PersonalID=Char(26) machen.

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