Twitter (was mache ich gerade?)

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    Freitag, 25. März 2011

    Betriebssysteme: Je mehr, desto besser

    Basic Thinking hat einen netten Artikel zu der Motivation Motorolas, für die hauseigenen Smartphones und Webtops ein eigenes Betriebssystem zu verwenden: Nie wieder Abhängigkeit...
    Kurz und gut: Auch als Benutzer kann ich dem nur zustimmen, und wünsche HP, RIM, Motorola und Intel mit ihren jeweiligen Smartphone Betriebssystemen alles, alles gute. Mein nächstes Smartphone wird aller Voraussicht aus dem Hause HP kommen.
    Ja, Apples iOS ist weit verbreitet, und Android holt auf. Abg1er beides ist ein Problem. Apples Einfluß hat mittlerweile dafür gesorgt, dass in den Regalen von Elektrogeräten jeglicher Größe Hifi-Systeme mit iPhone/iPod-Docks stehen. Man bekommt sogar ein Interface für den Smart und kann damit Fahrzeugdaten auslesen. Von den ganzen Apps, die es nur auf dem iPhone gibt, mal abgesehen.
    Je höher der Marktanteil eines Systems, desto höher ist also die Wahrscheinlichkeit, dass sich Anbieter auf dieses System beschränken. Vendor Lockin nennt sich das, und ist etwas, gegen das wir damals von der Open Source Szene aus angekämpft haben.
    Was ich als Kunde möchte ist die Wahl zwischen verschiedenen Systemen, am besten mit unterschiedlichen Strategien. Apple kann gerne Apple bleiben, und Google kann mit Android gerne seine Services verquicken, wenn ich die Wahl habe, noch was anderes zu nehmen.
     
    Was ich davon habe?
    Wenn alle Anbieter (oder zumindest die oben genannten) sich irgendwas zwischen 20-30 Prozent Marktanteil teilen, treten die platformeigenen Apps in den Hintergrund,, Interoperabilität wird wichtiger. Statt einzelner Apps also offene, wohl definierte APIs, die den Datenaustausch erleichtern. Das sollte zu einem großen Ökosystemen mit vielen Apps, Nischen und unterschiedlichen Ansätzen führen.

    Mittwoch, 23. März 2011

    Datenschutz, Post-Privacy, die Spackeria -- und darüber hinaus

    Die Diskussion zwischen Datenschutz-Befürwortern und Post-Privacy Anhängern kann ich zunehmend nur mit Kopfschütteln und wachsendem Unverständnis zur Kenntnis nehmen. Es erscheint mir bezeichnend zu sein, dass dies vermehrt zu einem Krieg mit harter Fronten- und Grenzlinienbildung ausartet.
    Was ich absolut nicht verstehen kann ist, warum beide Konzepte als absolutes Gegenteil mit gegenseitigem Ausschluß angesehen werden, wenngleich sie das eigentlich nicht sind -- oder zumindest nicht sein müßten.
    Versteht man beides als die beiden Enden einer Linie, die ich als individuelle digitale Freiheit bezeichnen möchte, erhält man eine Reihe feiner Wahlmöglichkeiten, und der Inhalt der Diskussion könnte sich auf wichtigere Themen konzentrieren.
     
    Ich halte erstmal für gegeben, dass der Mensch ein kommunikatives Wesen ist, und das der Erfolg von Blogs, Facebook und Twitter ein tiefsitzendes Kommunikationsbedürfnis befriedigt. Daraus folgt, dass es für jeden Menschen eine Einschränkung ist, wenn etwas aufgrund möglicherweise negativer Konsequenzen nicht publiziert werden sollte -- wie das immer wieder angeführte Beispiel des Personalers, der über Saufbilder eines Bewerbers stolpert.
    Etwas anders gelagert ist die Sache beim geforderten digitalen Radiergummi, das ich für einen technischen Mythos halte, dessen Implementierung aber weitreichende und nicht überschaubare Konsequenzen hätte. Meiner Meinung nach sollte man als Mensch zu seinen Publikationen stehen können, selbst wenn man vielleicht im Laufe der Jahre eine ganz andere Meinung dazu entwickelt hat. Immerhin ist es ein Teil der Persönlichkeit, und nach einer Phase peinlicher Berührung mag eine der sentimentalen Rückerinnerung an vergangene Zeiten folgen.
    Ganz persönlich geht mir das mit meinem Pseudonym so: Ich bin seit mehr als 17 Jahren online -- anfangs noch in Mailboxen mit analogem 28.8er Modem für 500DM, später mit ISDN, bis hin zu DSL. Ich war im Z-Netz aktiv, und meine Stammbox pollte auch das Usenet -- wäre hätte gedacht, dass die Diskussionen von damals es schliesslich nach Google Groups schaffen. Dort finden sich einige Beiträge von mir, die ich mittlerweile eher witzig finde, und ich schüttele mit dem Kopf, wenn ich dran, das ich mich mit solchen Themen beschäftigt habe. Aber es war so, und ich stehe dazu.
    Deshalb bin ich ein Freund der @spackeria .
     
    Es gibt aber schon Dinge, die ich nicht jedem zur Verfügung stellen möchte. Einige Familienphotos z., und viele Bilder meines Sohnes im Speziellen. Private Dokumente gibt es ebenfalls einige, die lieber in den Ordnern oder in verschlüsselten digitalen Archiven bleiben. Deshalb bin ich ein Freund des Datenschutzes gleichermaßen.
     
    Letzten Endes geht es mir darum, dass ich als Benutzer, als Teilnehmer und Mitgestalter einer digitalen Gesellschaft, selber und frei darüber entscheiden kann, ob, was, und wie viel ich von mir preisgebe. Ob ich es für mich behalte, nur meinen besten Freunden, oder der ganzen Welt gegenüber offenbare.
    Datenschutz hat seine Grenze da, wo er mich einengt und Dinge unnötig verkompliziert. Post-Privacy, Transparenz oder wie auch immer man das Kind nun nennen mag, hat seine Grenze da, wo meine persönliche Integrität verletzt wird, weil ich nicht in der Lage bin zu bestimmen, ob ich ein bestimmtes Datum preis geben möchte, oder nicht.
     
    Erstaunlicherweise ist die Konsequenz ganz einfach, denn das oben gesagte führt automatisch zur Ablehnung von INDECT, Zensus2011 und Vorratsdatenspeicherung, während ich soziale Netzwerke durchaus bejahen kann.
    Wobei ich Twitter, Facebook, Flickr und wie sie noch alle heißen nicht für das gelbe vom Ei halte. Ich denke, dies sind Werkzeuge einer Übergangszeit, in der wir uns gerade befinden. Sie entsprechen noch dem Anbieter-Nutzer Paradigma, wir als Nutzer stellen Daten zur Verfügung, über die der Anbieter danach quasi frei verfügen kann.
    Jetzt haben wir aber gesehen, dass mit Blogs und Co. eine neue Selbstbestimmung und -verwirklichung der Menschen einher geht, und in diese passen die zentralisierten Dienste nicht. Hier sind Projekte wie Diaspora der richtige Ansatz: Man holt sich sein Social Web auf die Systeme zuhause.
    Das klassische Web of Trust könnte dadurch einen Aufschwung erleben, man teilt mit Menschen gemäß einer gewissen, vertrauensvollen Grundlage. Und -- gerade die ITler unter uns werden das wissen: Es gibt keinen vollkommenen Schutz. Jede Maßnahme wird ausgehebelt und führt letzten Endes nur zu Schmerzen bei denjenigen, die sich nicht zu helfen wissen (Stichwort DRM). Mit Datenschutz ist hier also nicht viel zu reissen.
     
    Das wie des Teilens, und wie das Vertrauensverhältnis definiert und letzten Endes eingehalten wird, das sind die Fragen, die es zu klären gilt.
    Viele Paare haben Nacktbilder des anderen auf dem Rechner, und Jugendliche tauschen welche aus reiner Faszination an der eigenen Sexualität. Die Frage ist also, wie verhindert wird, das diese Bilder in Umlauf geraten, wenn das Vertrauensverhältnis sich ändert oder zerbricht. Denn eines steht fest: Harte Datenschutzrichtlinien oder sogar -gesetze werden nicht verhindern können, das sowas passiert. Letzten Endes geht es also darum, was mit dem Menschen auf der anderen Seite geschieht, ein Thema, das so alt ist wie die Menschheit selbst und im Internet erstmalig durch die Netiquette Berücksichtigung gefunden hat.
    Doch trotz Netiquette und Verhaltensregeln brechen mittlerweile ware Shitstorms über Andersdenkende her, ist eine rüde Antwort schneller geschrieben, als der Autor über die Folgen nachgedacht hat. Youtube hat sich in meinen Augen längst zu einer Müllhalde zwischenmenschlichen Umgangs entwickelt.
     
    ich kann es drehen oder wenden, wie ich will, für mich läuft es immer wieder auf eine technikferne Lösung hin, und die lautet, dass wir als Internetgesellschaft empathischer weden müssen gegenüber den Gefühlen, Befindlichkeiten und Meinungen unserer Mitmenschen.

    Bin wieder da...

    Es gibt Dinge, die kann man nicht in 140 Zeichen abfackeln. Also doch zurück zum guten, alten Bloggen. Ich habe derzeit keinen Plan, wie ich das aufziehen will, ob hier oder sonstwo, ob ich ein Blog für alles führe, oder ob ich diesmal meine verschiedenen Interessen in unterschiedliche Blogs giessen werde.
    Abwarten.

    Mittwoch, 29. Juli 2009

    Ich bin dann mal weg

    So liebe Leute, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, mich bei Euch allen fürs lesen hier zu bedanken. Ich nehme hiermit meinen Abschied vom Bloggertum. Vielleicht nicht für immer, es mag sein, das es irgendwann irgendwo ein neues Captains Log gibt. Vielleicht...
    Die Gründe sind vielfältig, da ist z.B. die Zeit: Ja, ich mache mir Gedanken zu vielen Themen und habe ganz viele Beiträge im Hinterkopf, aber kaum Zeit, diese auch aus zu formulieren. Und wenn, dann stelle ich fest, dass sie nicht so elegant klingen, wie das der Fall ist, wenn sie mir durch den Kopf gehen. Das geht so weit, dass ich nicht in mein Archiv schauen mag ohne zumindest einen Großteil meiner Beiträge peinlich zu finden. Was nicht heißt, das ich mit den Inhalten übereinstimme, das ist lediglich eine Sache des Stiles. Es gibt viele gute Blogger, die eloquenter und stilsicherer formulieren können, als ich, und ich muß nicht Dinge wiederkäuen, die andere bereits formuliert haben.
    Mag auch sein, das es mit an der Zeit selbst liegt, wenn ich da sitze abends, und eigentlich abschalten sollte. Oder auch einen Beitrag zwischen zwei Arbeitsaufgaben quetsche. Wenn die Server beschäftigt sind, und eine weitere Aufgabe mehr ablenken als helfen würde.
    Ablenkung ist aber auch so eine Sache: Mich lenkt zu bloggen ab, von Dingen, auf die ich mich eigentlich fokussieren möchte. Mich überkommt ein Gefühl der Besessenheit, mich zu einem bestimmten Thema äußern zu müssen, auch wenn meine Wunschliste in diesem Augenblick vielleicht ganz anders aussehen mag.
    Letztes Jahr hatte ich eine Phase des persönlichen Ausmistens. So habe ich seinerzeit aufgehört, Perry Rhodan zu lesen, und einige andere Dinge mehr ebenfalls auf die Probe gestellt. Dadurch sind ein paar alte Interessen wieder aufgetaucht, was ich echt geniessen kann. Umgekehrt habe ich mir, trotz der Blogpausen, nie ernsthaft Gedanken darüber gemacht, komplett mit dem Bloggen aufzuhören. Das war ein Fehler, die Bloggerei gehörte auf den Prüfstand - und muß weg.
    Wenn mich jemand fragt, was meine persönlichen Gründe fürs Bloggen sind, muß ich teilweise mit den Schultern zucken. Ich bin damals angefangen, weil es was neues war, das es wert war ausprobiert zu werden. Es war spannend, und ja, es war auch toll. Ich habe viele Leute kennen- bzw. lesen gelernt. Alles in allem glaube ich mittlerweile aber, bin ich nicht so der soziale Mensch. Ehrlich gesagt habe ich ein paar misanthropische Ansätze (wer hier regelmäßig liest wird das sicherlich bemerkt haben), und das, obwohl ich umgekehrt ein im Grunde optimistischer Mensch bin. Vielleicht ist es überheblich das so zu formulieren, aber ich halte viele Menschen einfach für dumm. Das mag falsch sein, weil es immer Gründe gibt, warum jemand so geworden ist, wie er ist. Ich habe dieses Blog aber oftmals dazu verwendet, meinem Frust und meinem Ärger Luft zu machen. Das verändet aber nichts. Es wäre auch zu hochtrabend zu erwarten, das man mit einem Blog derartiges erreichen könnte. Das ist ja eine Sache der Zielgruppe: Warum sollte hier jemand lesen, der meine Themen als kritisch empfindet?
     
    Ich habe übrigens auch meine Blogroll gelöscht. Und ja, komplett. Liebe Leute, ich wünsche Euch allen ein schönes Leben, macht es gut. Mögen Eure Wünsche und Träume in Erfüllung gehen. Verliert nie die Kraft aufzustehen, wenn Ihr hinfallt.
    Diejenigen, die ich persönlich kenne, werde ich wiedersehen. Wir werden uns über all das austauschen können, was Ihr schreibt, was Euch bzw. uns bewegt. Diejenigen von Euch, die ich nicht kenne: Vielleicht laufen wir uns irgendwann über den Weg. Aber seien wir mal ehrlich: Als Leser sind wir gegenseitig stumme Anteilnehmer an den Leben der anderen. Klar kann man mal kommentieren und alles Gute wünschen. Wir sind aber nie wirklich da, das machen hoffentlich andere, die wir dann unsere Freunde nennen. Und auch da muß ich ehrlich sein: Ich stehe meinen Freunden gerne und mit aller Kraft zur Seite, aber Anteil zu nehmen in anderen Blogs ist eine andere Sache. Meine Kraft ist zumindest begrenzt. Weshalb ich Euch eher sporadisch gelesen habe, so mal zwischen durch. Das ist nicht persönlich gemeint, oder abwertend.
    Es hat aber sowas wie Schuldgefühle hervor gerufen, oder, um es anders auszudrücken, so etwas wie eine Verpflichtung wach werden lassen, Eure ungelesenen Beiträge in meinem RSS-Reader. Also habe ich eine ganze Menge Beiträge gelesen, gute Beiträge, kritische, poetische, traurige und bwegende Beiträge. Beiträge, die einen Kommentar wert gewesen wären. Aber da waren noch so viele andere, die gelesen werden wollten... Deshalb an dieser Stelle auch ein Dank für Eure Beiträge, stellvertretend für die Kommentare, die Ihr verdient hättet.
     
    Für die Zukunft hoffe ich jetzt, mich auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Dinge, die kreativ sind, die über das Konsumieren und Nachdenken hinaus gehen. Das ist es, was mir wirklich fehlt. Zu lesen geht meistens, und ja, es kann ablenken, während man sich eigentlich auf etwas anderes konzentrieren könnte.
    Der Schritt ist drakonisch, es mag sein, dass ich mir auf Dauer wieder eine kleine Blogroll zusammen stelle, oder sogar wieder ein Blog eröffne. Siehe oben. Meinen Twitter-Account werde ich auf jeden Fall behalten, es ist eine tolle Art und Weise Neuigkeiten zu erfahren und an Gleichgesinnte zu verteilen. Ich verwende keine Twitter-Clients, die mich immer über die Anzahl der ungelesenen Tweets informieren. Wenn ich schlafe, schlafe ich, und wenn ich morgens in meine Timeline schaue, dann schaue ich mir nur an, was gerade aktuell ist, und nicht, was ich über Nacht verpasst habe.
    Vielleicht baue ich auch mein Netzwerk auf Facebook aus, wobei ich hier auch erstmal einige Grundsätze finden muß, denn Facebook kann mit all den Anwendungen, die es gibt, eine große Zeitverschwendung sein. Also gilt es, selektiv vorzugehen, um einem Informationsüberfluß zu entgehen.
    Wer also irgendwie Kontakt halten möchte, erreicht mich unter
     
    Viele liebe Grüße
    Christian a.k.a. CptSalek

    Mittwoch, 22. Juli 2009

    Da ist er wieder, der Linux Standard

    Jörg Möllenkamp schreibt in einem Artikel[1] darüber, das die GNU Tools nun in OpenSolaris den Sun eigenen Tools vorangestellt werden, was faktisch einer Ablösung der originalen Befehle durch die GNU Toolchain nahe kommt. Er meint, das die Sun Tools wegen fehlender Kommandozeilen Parameter und dergleichen häufig kritisiert würden, und die Entscheidung deshalb eine vernünftige sei.
    Naja, es dauerte ja auch nicht lange, bis die erste Stimme laut wurde, die davon sprach, das sich Solaris nun dem Standard annähert[2].
     
    Mensch, Ihr glaubt gar nicht, wie sehr mir dieser sogenannte Standard auf den Senkel geht. Mal ganz ehrlich, das ist kein Standard, bis auf die GNU Toolchain hat Linux nichts, was man als solchen bezeichnen könnte. Linux ist der Kernel, und alles andere wird über Distributionen gelöst, von denen jede einzelne meint, es besser zu machen als alle anderen. Das, was man (mich eingeschlossen übrigens) damals an Hoffnungen in Linux setzte, hat sich nicht erfüllt. Konkurrenz zu Microsoft? Ablösung von Windows? Hallo, Microsoft hat unlängst 20.000 Code Zeilen unter der GPL stehend für einen Hypervisor frei gegeben[3]. Noch Fragen?
    Ich fand das Geheule damals schon schlimm, nachdem Apple auf die Idee, die ZSH zur Standardshell zu machen. Da heulten alle Scriptkiddies, das die ja gar nicht so funktionieren würde wie ihre Bash.
    Sich mit anderen Platformen ernsthaft auseinander zu setzen und sich die eilweise diffizilen Unterscheide anzushen hat noch niemanden geschadet. Man lernt daraus eine Menge.
    Ich habe mittlerweile den Eindruck, das die Offenheit, die mal im Linuxlager vorhanden war, einer gewissen Arroganz oder Engstirnigkeit gewichen ist: Es muß so funktionieren, wie man das von Linux kennt. Sonst ist es doof.
    Deshalb hat IBM für AIX ja auch RPM adaptiert. Vermutlich schreien die Debianer nur nicht, weil AIX kommerziell ist und damit nicht ihre Baustelle. (Wobei mal ganz ehrlich .deb-Pakete immer schon besser waren als das, was RPM jemals geleistet hat, also eigentlich können die sich da ganz entspannt zurück lehnen.)
     
    Also für diejenigen von Euch, die es noch nicht mitbekommen haben sollten, weil sie vielleicht noch nicht so lange hier lesen oder nur durch Zufall hier gelandet sind: Ich war mal Pro-Linux eingestellt. Linux war mal cool. Dann kam der Hype die damit einher gehende Kommerzialisierung, und dann kamen mehrere WTF-("What the fsck", oder auf Deutsch: "Was zur Hölle") Momente auf meiner Seite, und das Thema war durch.
     
    1. http://www.c0t0d0s0.org/archives/5777-A-thought-about-the-PATH-and-the-GNU-Tools-in-OpenSolaris.html
      A thought about the $PATH and the GNU Tools in OpenSolaris
    2. http://blog.koehntopp.de/archives/2557-Opensolinux.html
      Opensolinux
    3. http://www.heise.de/open/Microsoft-veroeffentlicht-Hyper-V-Treiber-fuer-Linux-unter-der-GPL--/news/meldung/142262
      Microsoft veröffentlicht Hyper-V-Treiber für Linux unter der GPL

    Ein neuer Begriff von Effizienz muß her

    Wenn in der Arbeitswelt von Effizienz gesprochen wird, geht es meistens darum, Prozesse zu optimieren. Möglichst wenig Zeit sollen sie kosten, und möglichst günstig sein. Das spricht oftmals für Automation, und genau mit dieser Begründung werden selbst bei öffentlichen Arbeitgebern wie Städte und Gemeinden Menschen arbeitslos. "Wir müssen effizient arbeiten" habe ich mal in einem Interview von einem Mitarbeiter einer Stadt gehört, als es um diese unsäglichen Laubsauger bzw. -bläser ging.
    Dieses Argument finde ich aus öffentlicher Hand mal sehr erstaunlich, denn wenn die Stadt auf Kosten der Angestelltenzahlen effizienter wird, heißt das, das Menschen arbeitslos werden. Und das bezahlen immerhin all diejenigen, die in diesem Land noch einer bezahlten Arbeit nachgehen. Aber das nur am Rande.
    Ich bin mittlerweile der Überzeugung, das wir diesen Effizienzbegriff lange Jahre hinweg völlig falsch definiert haben. Eine Organisation die Menschen beschäftigt und sich auf die Fahnen geschrieben hat, das ihre Mitarbeiter zum Kapital gehören, kann nicht auf genau deren Kosten die Effizienz verbessern.
    Wenn es also wirklich um Menschen geht, warum denn nicht den Effizienz-Begriff so abändern, das man Menschen in Brot bekommt? Mal weniger Automation, dafür einen Menschen mehr beschäftigen. Und Arbeit muß menschenwürdig sein. Der Mensch, und ich glaube, da sind wir uns im Grunde alle einig, möchte von seiner Arbeit entweder erfüllt sein, oder, wenn das schon nicht geht, das Gefühl haben, das seine Arbeit etwas wert ist. D.h. das er oder sie an dieser Stelle gebraucht wird und etwas bewegt, oder hilfreich sein kann.
    Ich glaube das wir nur dann so etwas wie Vollbeschäftigung erreichen, wenn wir uns von den derzeitigen Prämissen, was Arbeit ist, und wie sie zu erbringen ist, lösen. Das ist aber keine Forderung, die nur an die Arbeitgeber zu richten ist, sondern uns alle angeht.
    So ist es denke ich auch mal lohnenswert, über das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) nach zu denken. Ich bin überzeugt das das BGE bei vielen, die arbeiten wollen, den Impuls auslöst sich etwas suchen, wo sie sich einbringen können. Und das das BGE dadurch viele neue Möglichkeiten bietet, und nicht nur in den Bereichen, wo derzeit ein Mangel an Fachkräften oder ein Mißverhältnis bei Betreuungsquoten und dergleichen herrscht.

    Was man ißt muß (vorher) sterben

    Folgendes Zitat stammt aus einem Artikel des Boston Globe[1]:
    Ideas: How does slaughtering your own animals affect your attitude toward eating meat?
    Carpenter: It’s important to realize that something dies when we eat it, and to cop to it. If you’re not OK with it, you shouldn’t eat it. If you see an animal die, then you know the price of meat and you know it shouldn’t be cheap. You shouldn’t waste it. You shouldn’t just eat meat all the time. It’s not sustainable, it’s not healthy, it’s bad for animals. It’s good to have meat as more of a ceremonial meal.
    Der ist so schön, dass ich den unkommentiert stehen lassen möchte.
     
    1. http://www.boston.com/bostonglobe/ideas/articles/2009/07/12/qa_novella_carpenter/
      Novella Carpenter: How much food can you really grow in a city?

    Montag, 20. Juli 2009

    Klassische Medien: Ihr werdet alle sterben

    Bis vor kurzer Zeit hätte ich nicht gedacht, mal zu dieser Überzeugung zu kommen, aber ja, ich glaube, die klassischen Medien, egal ob Print- oder TV, werden aussterben.
    Und nein, das Internet wird nicht der schuldige sein, auch wenn viele das heute schon behaupten und wohl auch genau das als Refrain am Grab gesungen werden wird. Was die klassischen Medien umbringt, ist aber nicht das Internet, sondern einfach und allein Unfähigkeit.
    Ich möchte hier nicht großartig auf die Unfähigkeit großer Häuser eingehen, mit dem Internet auf eine geschäftsbringende Art und Weise umzugehen. Sieht man sich die Begierlichkeiten der Printverlage mal an (Stichwörter Google, Links), erkennt man recht schnell, dass hier kein fundiertes Wissen vorliegt und vielmehr Buhmänner an den völlig falschen Stellen gesucht werden.
    Ähnlich wird es (hoffentlich) den Privatsendern mit ihren Plänen ergehen, ihr HDTV-Kanäle zu beschneiden. Hier wird auf Teufel komm raus versucht, ein altes Medium klassisch zu halten, anstatt sich an den neuen Stand der Technik anzupassen. Dabei sind diejenigen, die hochwertige HDTV-Signale bevorzugen vor allem auch diejenigen, die dafür gewillt sind, zu bezahlen!
    Gut, die Alternative ist natürlich, die Funktionalität beim Kunden zu beschneiden, vor allem die Funktionalität, die die meisten Sat- und Digital-TV Kunden ohnehin schon kennen und lieben gelernt haben. Ob die sich das gefallen lassen werden, oder das Angebot einfach floppt, wird sich erst noch zeigen.
    Für mich, und ich denke das werden viele andere ebenfalls so sehen, ist die Alternative zum limitierten Privatfernsehen eher der Gang in den Laden: DVDs sind günstig geworden, und selbst die Zukunftsplatform BlueRay wird immer preiswerter.
    Wobei, so gesehen läßt sich BlueRay wegen der Problematik rund um den Kopierschutz AACS ja auch nicht empfehlen: Ich habe auf jeden Fall keine Lust, plötzlich meine Playstation3 nicht mehr nutzen zu können, weil sie von einem Medium abgeschaltet wird, oder ein Film nicht mehr sehen zu können, weil es den entsprechenden Lizenzserver nicht mehr gibt, oder der Publisher des Werkes gerade rumzickt.
    Wo wir bei einer nicht ganz so schönen, aber bereits jetzt schon weit verbreiteten Alternative kommen: Dem Download aus dem Internet. Das mag zwar illegal und deshalb nicht empfehlenswert sein, man umgeht aber auf jeden Fall alle oben genannten Nachteile beim Erwerb von Medien oder dem sich aussetzen des Fernsehprogramms.
    Und es gibt mit den Angeboten diverser Internetprovider auch legale Möglichkeiten, sich aktuelle Titel ins Wohnzimmer streamen zu lassen. Tja, so hören sich Züge an, die abfahren...

    Ab demnächst senden die Privaten HDTV

    Heute hörte ich im Radio die Meldung, das die Privaten beabsichtigen, HDTV Kanäle anzubieten. Das fände ich nicht weiter bemerkenswert, weil Werbung in HDTV immer noch Werbung bleibt, und man selbst in HDTV auf diesen Sendern nicht gerade von einem Filmvergnügen sprechen kann.
    Nein, interessant wurde das erst, als der Moderator davon abriet, aktuell auf dem Markt erhältliche HDTV-Receiver zu kaufen. Und hier kann ich nahtlos an meinen Beitrag eBooks sind keine Bücher anschliessen, allerdings mit Bezug auf das Fernsehen, anschliessen. Die derzeitigen HDTV-Receiver könnten nämlich, wenn die Privatsender sich wirklich dazu entschliessen sollten, als inkompatibel erweisen!
    Kurz und knapp möchten sich die Privatsender gerne das Recht vorbehalten
    • Zeitversetzte Sendungen (Time Shift Recording) zu verbieten
    • Die Aufnahme einer Sendung generell zu verbieten
    • sowie das Vorspulen/Überspringen der Werbung verbieten
    .
    Dreimal verbieten macht klar, wo der Hase lang läuft: Mit Nutzer- bzw. Kundenfreundlichkeit hat das nichts zu tun. War aber auch klar, die werbefinanzierten Privatsender wollen ja auch Gewinne erwirtschaften. Und wie bei anderen Sparten auch kann man endlich, den digitalen Medien sei dank, bestimmte Verhaltensweisen forcieren und die Werbewirtschaft zufrieden stellen. Ein gänzlich neuer Level der Bevormundung, wobei, ich glaube, das fällt den meisten nicht mal auf...

    Samstag, 18. Juli 2009

    eBooks sind keine Bücher

    Mit dem neuen Kindle hat Amazon bereits vor einer Weile gezeigt, dass ein eBook eben kein Buch ist. Im Gegensatz zu der Papiervariante kann man mit einem eBook nicht machen, was man möchte. Oder, um es anders auszudrücken: Im Gegensatz zum Papier besitzt man ein DRM geschütztes Werk nicht, sondern kann es nur benutzen. Sogesehen kauft man sich für den Preis eines eBooks lediglich ein Nutzungsrecht, und wie die jüngere Vergangenheit gezeigt hat, ist dieses nicht mal unbeschränkt, sondern vom Willen des Publishers abhängig. Dieser kann sowohl die Anzahl der möglichen Redownloads, aber auch die Anzahl der Geräte beschränken, auf denen sich ein eBook installieren läßt.[1]
    Wie wenig man Herr über ein gekauftes Werk ist, zeigt sich in einem aktuellen Fall, über den heise.de derzeit berichtet: So hat Amazon wohl zwei Bücher von Orson Wells gelöscht, und zwar nicht nur aus dem eigenen Bestand, sondern von den Geräten der Kunden.[2]
     
    Man kann es drehen oder wenden, wie man will, für einen Kunden ist DRM ein Fluch, kein Segen. Alleine die hohe Eingriffsmöglicheit, die DRM gestützte Funktionen bieten zeigt, das man als Käufer nicht automatisch auch Rechte erhält. Von allem schon mal keine Eigentumsrechte. Das zeigt auch das folgende Zitat aus dem heise-Artikel:
    Ob Amazon überhaupt das Recht hatte, die illegal angebotenen eBooks nachträglich zu löschen, ist umstritten – schließlich gewähren die Kindle-AGB ein dauerhaftes Nutzungsrecht.[2]

    Die Hervorhebung ist von mir. Und genau hier zeigt sich, das es immaterielle Güter und Raubkopien nicht geben kann: Ein materielles Gut hätte durch Amazon nicht ohne richterlichen Beschluß samt Hausdurchsuchung oder Gerichtsvollzieher aus meinem Besitz entfernen lassen, ein eBook hingegen schon. Die Auffassung geht nach hinten los: Der Publisher begründet die mögliche Löschung von DRM geschützten Werken durch die Möglichkeit, diese sonst leicht kopieren zu können. Damit erhält er aber umgekehrt Möglichkeiten, die bei einem materiellen Gut nie möglich wären.
     
    Man darf gespannt sein, was die Zukunft noch bringen wird. So enthält der Apple Store eine ähnliche Funktion, hier können Anwendungen von Apple Geräten entfernt werden.
    Und der neue Kopierschutz AACS, der bei BlueRays zum Einsatz kommt, geht sogar noch weiter: Hier kann nach dem Einlegen der Disk eine Internetverbindung erforderlich sein, um eine Abspielgenehmigung zu holen, die natürlich verweigert werden kann. Ausserdem können neue BlueRay-Disks Abspielgeräte lahmlegen, die kompromitiert worden sind, oder sich umgekehrt weigern, auf einem bestimmten Laufwerkstyp abgespielt zu werden.
    Hier wird DRM also auf die Spitze getrieben, denn obwohl man als Kunde in ein Geschäft geht, um ein Film zu kaufen, besitzt man lediglich das anfassbare Medium, nicht jedoch die darauf enthaltenenen Informationen. An diesen erhält man trotz des Kaufs lediglich ein eingeschränktes und jederzeit widerrufbares Nutzungsrecht. Und durch die Möglichkeit, ein teuer gekauftes Abspielgerät ausser Betrieb nehmen zu können, schwingt sich die Medienindustrie zum Herrscher über das heimische Wohnzimmer auf. Etwas, das in der Geschiche so sicherlich einmalig ist.
     
    [1]: Amazon Kindle DRM Strikes Again: You Don't Really Own Your eBooks
    [2]: Amazon löscht gekaufte Kindle-eBooks

    Dienstag, 14. Juli 2009

    Retro: Der Walkman

    BBC News hat einen schönen Beitrag über einen 13jährigen Jungen, der für einen Woche seinen iPod gegen einen guten, alten Sony Walkman getauscht hat: Giving up my iPod for a Walkman .
    Und für diesen Beitrag gebe ich eine absolute Leseempfehlung, selbst wenn er nur durch Babelfisch oder vergleichbares gedreht wird. Er zeigt z.B. was für ein Selbstverständnis durch Technik entsteht. Und es kommen Retro-Gefühle auf... :-)
    Als Teen bekam ich damals zum Geburtstag einen Walkman von Panasonic geschenkt. Er war schwarz, kaum größer als eine Kassette in ihrer Hülle, aber doppelt so dick. Das war damals eines der kleinsten Modelle und ich weiß noch, wie sehr ich mich über das Geschenk gefreut habe. Meine Eltern waren mit mir in der Stadt bei einem Fachhändler, das Geschäft gibt es heute nicht mehr.
    So gesehen verwies mein erster Walkman den Urgroßvater von Sony auf seine Plätze, das Design würde man wohl heute noch als ansprechend bezeichnen. Und tragbar war er auch.
     
    Spannend ist zu lesen, wie die Teens heute den Umgang mit MP3 Playern erleben. Shuffle war für uns nie die Frage, obwohl ich gestehen muß, minutenlang gespult zu haben, weil mir ein bestimmtes Lied so gut gefiel. Damals verbrachte man noch stundenlang vor dem Radio, und später Fernseher, um aktuelle Lieder aufzunehmen. Mehrere Kassetten mit zu nehmen, um unterwegs Abwechslung zu haben, war auch nie das Problem.
    Heute befindet sich die gesamte Sammlung auf einem MP3 Player, und ist das gewünschte Lied nicht drauf, muß man bis zuhause warten, um neu zu synchronisieren. Auf das richtige Lied gewartet wird nicht mehr, vielmehr wird mit Freunden oder über P2P-Netzwerke getauscht.
     
    Ich glaube, diese beiden Faktoren sind auch ganz wichtig: Für uns war Musik damals wichtig, und man mußte etwas tun, um sie zu bekommen. Ich kann mich dran erinnern, wie ich mich darüber gefreut habe, wenn ich ein Stück aufzeichnen konnte, ohne das ein Moderator drüber gesprochen hat. Musik zu kopieren dauerte eben lange, der Begriff "1:1 Kopie" bezog sich eher auf die benötigte Zeit als auf die Qualität. Deshalb kann ich mich auch nicht dran erinnern, Musikstücke nach ein paar mal hören gelöscht zu haben. (Obwohl es einige gab, die nervten, weil sie mitten auf einer Kassette waren und man sie nur überspulen konnte.)
    Zuerst kam dann die High Speed Dubbing Funktion, vor allem in billigen Doppelkassettendecks. Aber die Tonqualität der Kopie war mies bis grottenschlecht. Wollte man etwas halbwegs brauchbares, ließ man besser die Finger von der Taste, ansonsten gab es eine hörbare Verschiebung des Frequenzbereiches nach oben hin. Das hielt aber wohl die meisten nicht davon ab, sie nutzen.
    So war es dann auch nicht verwunderlich, dass sich mit Einführung der CD das Hör- und Konsumverhalten änderte: Jetzt war es möglich, auf Knopfdruck zwischen den Stücken zu springen, misliebige Stücke auszublenden, oder ein und dasselbe Stücke in einer Endlosschleife zu hören. Die Qualität der Kopien wurde ebenfalls besser, vor allem, wenn man ein ordentliches Tape Deck und gute Kassetten (die schwarzen, schweren Cromdioxid von Maxell waren der Hammer) hatte.
    Was danach kam und schliesslich in einer breiten Nutzung von Tauschbörsen sowie Klingeltönen für 2,99 Euro bei irgendwelchen nervigen Anbietern gipfelte, macht auf mich den Eindruck einer zwingenden und logischen Entwicklung.
    Leider ist dabei allgemein die Qualität auf der Strecke geblieben: Die meisten MP3 Player liefern einen ganz üblen Ton (von den Kopfhörern mal ganz zu schweigen), vom Großteil der Kompaktanlagen kann man nichts anderes sagen, und vielerorts sucht man ordentliches Abspiel- und Wiedergabe-Equipment vergeblich. Auch viele CDs werden nur nach Lautstarke anstatt auf Dynamikumfang abgemischt.
    Dafür sieht man heute häufiger ein gesteigertes Interesse für gutes Bild, vor allem wenn es um HDTV geht.

    Mittwoch, 8. Juli 2009

    Caps Lock gepflegt nutzen

    Seitdem ich mich mit Computern beschäftige hat mich die Caps Lock-Taste eher gestört, als das sie mir irgendeinen Nutzen gebracht hätte. Im Netz gilt Großschreibung als schreien, was man tunlichst vermeiden sollte, und es gibt auch kaum eine Programmiersprache, deren Schlüsselwörter groß geschrieben werden. Also wenn Ihr mich fragt, ist das Ding überflüssig.
    Allerdings, und hier wirds wieder spannend, läßt sich Caps Lock unter den Unixen (X11) umprogrammieren und als Sondertaste verwenden. Das ist z.B. bei älteren Laptops und Tastaturen von Vorteil, die keine Windows/Apple/Diamant-Taste haben. Wobei heutzutage viele Anwendungen oder auch Benutzeroberflächen diese Taste ja ebenfalls belegen. Wer, wie ich, tastaturgesteuerte Window Manager wie z.B. den XMonad verwendet, möchte vielleicht auch diese Freiheit nutzen. Hier bietet sich Caps Lock an. Der Umbau ist dabei relativ einfach und lehnt sich an ein Postings aus der XMonad-Mailingliste an:
     
    Als erstes braucht man eine ~/.xmodmaprc, in der Caps Lock auf einen anderen Modifier-Key umgebogen wird:
    % cat ~/.xmodmaprc 
    remove lock = Caps_Lock
    add    mod5 = Caps_Lock
    In meinem Beispiel wird die Taste Caps_Lock mod5 zugeordnet, was bei mir leer war. Dann folgt nur noch ein Schritt, denn nun muss man XMonad über die ~/.xmonad/xmonad.hs noch mitteilen, das sich modMask eben auf mod5 geändert hat. Dies ist abhängig von der eigenen Konfiguration, weshalb ich da nicht viel zu sagen kann. Bei mir sieht die Zuweisung wie folgt aus:
    myModMask       = mod5Mask
    Reichlich unspektakulär...
     
    Jetzt laufen alle Keybindings gegen Caps Lock (nachdem man XMonad neu übersetzt und gestartet hat, natürlich). Aber vorsichtig: Es gibt wohl Tastaturen, die nicht für alle möglichen Tastenkombinationen ein Signal senden. Hier geht wohl probieren über studieren. Das Sun-Keyboard von meiner SunRay hier hat auf jeden Fall keine Lücken.

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