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    Überwachung

    Mittwoch, 22. April 2009

    Spreeblick: Die Demonstrationskarte geht, aber dauert

    Klaudia wies mich gerade auf ein vermeintliches Problem mit der Karte von Spreeblick hin, bei dem keine Marker aufzutauchen scheinen. Doch, die Karte funktioniert wohl, und man kann der Aktion wohl einiges an Erfolg attestieren: Es haben sich derart viele eingetragen, das die Aufbereitung der Karte eine ganze Zeit dauert und auch wohl einiges an Systemresourcen zieht. Also: Den Webbrowser einfach laufen lassen, irgendwann erscheinen die Marker. Der schwierige Teil ist dann, seinen Heimatort zu finden, weshalb viele Demonstration mittlerweile auf die Nachbarländer und die freie See ausgewichen sind.
    Auf der Spreeblickkarte ist der Großraum Deutschland auf jeden Fall nicht mehr zu erkennen:

    spreekarte

    Zeit zum Trauern: Wir werden von Laien regiert

    Das Captains Log trauert, trauert um eine Demokratie, in der Internetzensur salonfähig wird. In der unter dem Deckmantel der Verbrechensvermeidung Methoden eingeführt werden, die in einer Demokratie nicht förderlich sind, und dieses Land auf einer Stufe mit China stellen.
    China verwendet die große Firewall, um freie Meinungsäußerung zu verhindern. Jetzt darf das BKA, ohne jedwede Kontrolle, eine geheime Sperrliste pflegen. Wer eine solche Seite ansurft, dessen IP wird festgehalten und an die Ermittlungsbehörden weitergeleitet. Der Betreffende wird mit einer Hausdurchsuchung rechnen müssen, und mit einem Verhör, bei dem er darlegen muß, das er nicht absichtlich auf die Seite gesurft ist, um sich Kinderpornographie zu laden.

    Die Implikationen sind noch nicht zu überschauen: Was macht man, wenn plötzlich die eigene Seite gelistet ist, und man damit plötzlich in die Nähe von Kinderpornographie gerückt wird?
    Das Argument, müsse als unbescholtener Bürger ja keine Angst haben, ist lächerlich, da man selbst gar nicht definiert, ob man unbescholten ist.

    Deshalb folgt dieses Blog dem Vorbild von Spreeblick und hüllt sich in schwarz.
    Edit: Mitmachen! Auf der Seite gibt es eine Google Map, auf der man sich als Demonstrant gegen die Internetzensur eintragen kann.
    Edit (2): Und bevor jetzt Kritik kommt, "aber das ist doch alles gegen Kinderpornographie", bitte mal die Artikel bei heise.de durchlesen.

    Donnerstag, 29. Januar 2009

    Schonmal gesehen?

    Coole Meldung:
    Aus Rechtsgründen hat Google 1 Ergebnis(se) von dieser Seite entfernt. Weitere Informationen über diese Rechtsgründe finden Sie unter ChillingEffects.org.

    Es geht um die Suchanfrage abhören bei augeschaltetem handy. Unter chillingeffects.org findet man als Erklärung zu der obigen Meldung:
    Ihre Suche hätte in den Suchergebnissen einen Treffer generiert, den
    wir Ihnen nicht anzeigen, da uns von einer zuständigen Stelle in
    Deutschland mitgeteilt wurde, dass die entsprechende URL unrechtmäßig
    ist.
    Die Details: annalist.de: Fox News: FBI can use cell phone mic to eavesdrop

    Montag, 29. Dezember 2008

    Großbritannien macht mir Angst

    Vom Trend her würde ich sagen, sind uns die Briten in einigen Dingen um die fünf Jahre voraus: So entwickelt sich unser Gesundheitssystem seit längerer Zeit in dieselbe Richtung, und auch was den Einsatz von Überwachungstechnik angeht scheinen hierzulande viele über den Kanal zu schauen. Sprich: Die Anzahl der aufgebauten und vor allem geduldeten Überwachungskameras steigt von Tag zu Tag.
    Anders werden kann einem bei Artikel wie diesem hier:
    Die Systeme der Firma Classwatch, bestehend aus Kamera, Mikrofon und einem sicher eingeschlossenen Festplattenrecorder, sollen dem Lehrer unter anderem ermöglichen, Schüler zu identifizieren, die den Unterricht stören, wenn der Lehrer nicht hinschaut. Auch gegen Mobbing, undiszipliniertes Benehmen und falsche Anschuldigungen gegenüber Lehrern soll das das System schützen.
    Quelle: Videoüberwachung in britischen Klassenzimmern
     
    Jeder der meint, er könne damit freie Staatsbürger erziehen, irrt. Eine solche Überwachung fördert nur das Herdendenken und hinterherlaufen. Die Kinder werden bereits darauf getrietst, sich gesellschaftskonform zu verhalten. Das dürfte dann das Finale von 1984 sein. Bin mal gespannt, wie leicht ein solcher Vorschlag hierzulande in einigen Jahren durchkommt.
    Es gab eine Zeit, da wäre ich gerne nach Schottland ausgewandert. Das Land ist auch verdammt schön, und die Menschen dort nett. Aber die Anzahl der Überwachungskameras definitiv zu hoch. Vor diesem Hintergrund wirkt das Szenario aus Children of Men verdammt realistisch.

    Freitag, 6. Juni 2008

    Ab demnächst: Vorsicht vor .se

    In Schweden soll ab demnächst der gesamten grenzüberschreitenden Internetverkehr abgehört werden:
    Nach Angaben eines Vertreters der schwedischen Piratenpartei soll das Äquivalent zur National Security Agency (NSA) in den USA den Netzverkehr einschließlich E-Mails, VoIP oder Chats anhand von 250.000 Suchkriterien in Echtzeit automatisch überwachen. Alle schwedischen Behörden vom Landwirtschaftsministerium bis zur Polizei könnten demnach gezielte Anfragen und Suchwünsche stellen. Treffer könnten danach für eine gründlichere Analyse durch FRA-Mitarbeiter gespeichert werden.[...]
    Die FRA würde mit dem Gesetz die Vollmacht erhalten, nicht mehr nur Daten rund um "äußere militärische Bedrohungen", sondern zu "äußeren Gefährdungen" allgemein zu sammeln und auszuwerten. Im Einzelnen werden dabei etwa internationale Verbrechen, Drogen-, Menschen- oder Waffenhandel, religiöse oder kulturelle Konflikte, Rohstoffmangel oder Währungsspekulationen angeführt. Befürworter aus dem Regierungslager [...] betonen immer wieder, dass "nur" grenzüberschreitende Datenpakete erfasst würden und schwedische Bürger so kaum betroffen seien.[...]
    Und wieder ein Land, das umfällt. Hatte Schweden in der Vergangenheit desöfteren noch positiv von sich reden gemacht, wird jetzt auf Gegenkurs geschwenkt. Interessant die Reichweite dieser Überwachung, da sich entsprechende Verdachtsmomente eigentlich immer konstruieren lassen.
    Außerdem frage ich mich gerade, wie das gehen soll, das schwedische Bürger "kaum" betroffen seien. Kommunikation wird immer von zwei Parteien gepflegt, und wenn es grenzüberschreitend ist, ist es naheliegend, dass eine der Parteien eben in der Schweiz sitzt. Es sei denn, es geht hier auch um Datenverkehr, der nur durch das Land läuft, weil die Backbones physikalisch entsprechend liegen. Dann geht es wirklich um Datenverkehr zweier nichtschweizerischer Parteien. Faszinierend.
     
    Es kann also immer nur wieder gesagt werden: Verschlüsseln, verschlüsseln, verschlüsseln!.
     
    Edit: Quatsch, Schweden, nicht Schweiz. Vorm nächsten Beitrag doch erstmal einen Tee einwerfen. ;-)

    Dienstag, 6. Mai 2008

    Vielleicht lernen sie es jetzt, oder zumindest andere

    Vor allem unsere Politiker sollten sich das hier mal zu Gemüte führen:
    Massive investment in CCTV cameras to prevent crime in the UK has failed to have a significant impact, despite billions of pounds spent on the new technology, a senior police officer piloting a new database has warned. Only 3% of street robberies in London were solved using CCTV images, despite the fact that Britain has more security cameras than any other country in Europe.

    Kurz zusammen gefaßt: Milliarden englische Pfund wurden in Überwachungstechnik gesetzt, England hat jetzt weit mehr Überwachungskameras als alle anderen EU-Staaten (jeweils eine Kamera kommt auf 14 Engländer). Die Verbrechensaufklärung hats nicht geholfen, lediglich 3% aller Straßenraube in London wurden per Überwachungsband aufgeklärt.
     
    Sprich: 97% der aufgeklärten Raube wurden durch klassische Polizeimethoden erreicht, wie hoch die Zahl der unaufgeklärten Fälle ist, wird hier erstmal nicht erwähnt. Ein doppelter Reinfall für Überwachungstechnik und damit genau das, was die Gegner der Überwachungstechnik schon immer postuliert haben.
     
    Quelle: The Guardian: CCTV boom has failed to slash crime, say police via Die wunderbare Welt von Isotopp: Sinnolse Kameras

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