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    Tausch statt Gold

    Das der Verkauf von virtuellem Gold in (bzw. ausserhalb von) Rollenspielen ein immer größeres Problem darstellt (Gulli), finde ich schon faszinierend. Auf der anderen Seite gibt es, gerade was Rollenspiele angeht, sicherlich eine recht einfache Methode, das zu beheben: Gold und andere Zahlungsmittel abschaffen.
    Die meisten Rollenspiele erschaffen Fantasy-Welten. Es gibt keinen Grund, warum diese Gold oder andere Zahlungsmittel verwenden sollten. Wie wäre es mit einem System, bei dem der Spieler sich die Rohstoffe für einen Gegenstand, sei es nun ein Schwert, eine Rüstung oder Schreibutensilien, erstmal besorgen muß. Damit Farmer nun nicht einfach hingehen und Rohstoffe in großen Massen verkaufen können, wird im Account des Spielers festgehalten, dass er die Rohstoffe selber geholt hat.
    Mit diesen geht er dann zum Goldschmied, Lederer und so weiter und so fort, und fragt, was er tun muß, um den gewünschten Gegenstand zu erhalten. Der Spieler wird hier also auf eine kleine Quest geschickt. Natürlich bekommt er seinen Gegenstand nur, wenn sein Account die Infos enthält, das er alle Rohstoffe selbst geholt hat.
    Fantasymäßig umsetzen könnte man das z.B. mit einer Art Aura, die ein Gegenstand oder Rohstoff von seinem Besitzer annimmt. Beim "Ernten" eines Rohstoffs geht die Aura auf diesen Stoff über, und kann von wichtigen Figuren gelesen werden. Ein Schmied kann dann z.B. das Schmieden eines Schwertes ablehnen, wenn der Spieler den Rohstoff nicht selber besorgt hat.
    Gibt der Schmied das Schwert an seinen Kunden, erthält das Schwert wiederrum die Aura des neuen Besitzers. Gibt der das Schwert weiter, hat es die alte Aura. Hier könnte man spielerisch ein System erstellen, indem man mit einem fremden Schwert zwar noch kämpfen kann, dieses aber weniger Schaden macht.
    Um Tauschen zu ermöglichen könnte man hier und da Magier platzieren, die in der Lage sind, die Auren umzuprägen. Die könnten dann auch gleich nachhalten, wie häufig ein Spieler etwas umprägen wollte. Und das irgendwann verweigern.
     
    Im Spiel könnte man hier und da Gegenstände platzieren, die man finden kann, und die ggf. weiter gegeben werden können. Diese sollten aber nicht so schwer zu bekommen sein, als das sich hier ein kommerzielles Farming lohnen würde. Andererseits können sie aber schon so interessant sein, das erfahrene Spieler damit befreundete Neulinge wollen.
    Im Raid bietet sich ein Teammodus an, bei dem die erbeuteten Gegenstände solange neutral bleiben, bis sie zugeteilt werden.
    CptCalhoun - 14. Apr, 18:47

    Das Problem ist das Spielehersteller ja mitlerweile so ganz offiziell auch reales Gold, äh Geld scheffeln. So kannst du z.B. bei einigen modernen Rennspielen richtiges Geld in virtuelles Geld umwandeln, um Tunning und Ersatzteile für deine Autos zu kaufen. Oder du lässt gleich Geld für den virtuellen Neuwagen von deinem Konto abbuchen. Aber auch bei Rollenspielen findest du das schon. So z.B. das Spiel Fable 2, wo es von Begin an Items im Onlienstore zu kaufen gibt. Dort soll es angeblich sogar so sein, dass man gewzungen ist sich einen Gegenstand im Onlinestore zu kaufen, wenn man bei einem bestimmten Charakterlevel den höchsten Status erreichen will. Wenn wundert es da noch, dass Itemhandel dann nun auch von Privatpersonen betrieben wird.

    Tobias Schmidbauer (Gast) - 16. Mai, 13:54

    Dein Vorschlag erinnert mich an staatliche Regulierung, die es leider in der realen Welt gibt. "Hier könnte man spielerisch ein System erstellen, indem man mit einem fremden Schwert zwar noch kämpfen kann, dieses aber weniger Schaden macht." Unsinnige Beschränkungen, wie und ob ich einen Gegenstand benutzen darf, gibt es schon in der Real World, wem das gefällt braucht sich also kein Computer-Spiel anzuschaffen.

    cptsalek - 24. Mai, 13:12

    Von der Seite habe ich das noch gar nicht gesehen, danke für Deinen Einwand. Was aber tun, wenn der Spielgenuß der meisten Spieler unter Farming leidet?
    Einen Eingriff aus dem "Real Life" heraus, wie Anzeigen und dergleichen mehr, sind ebenso lächerlich, wie ich finde.
    Nun gut, wahrscheinlich würde es reichen, wenn sich die Spieler zusammen schliessen würden und den Farmern mal ordentlich den Marsch blasen würden. Nach allem, was ich aus der Welt der MMPORGs gehört habe, fallen die auf jeden Fall schnell auf.

    Edit: Obwohl ein Finanzsystem ja ebenfalls ein regulierendes System ist, weil es eindeutig festlegt, welche Güter oder Resourcen notwendig sind, um ein Gegenstand zu erwerben. Allerdings sind wir es eben gewohnt, in diesen Bahnen zu denken und halten es für normal. Wir haben uns ebenfalls daran gewöhnt, das es Menschen gibt, die mit Geld einfach alles regeln, unabhängig von den zur Verfügung stehenden Alternativen. So gesehen spiegelt ein MMPORG sicherlich auch unsere Gesellschaft wider.

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