Erleuchtung
Es gibt in der Unix-Welt mittlerweile ja eine Reihe an WindowManagern, also Programme, die sich im X-Window System um die Verwaltung von Anwendungsfenster kümmern. Dazu zählt in aller erster Linie natürlich die Möglichkeit, Fenster vergrößern, verkleinern, verschieben oder auch schliessen zu können.
In den letzten Jahren kamen dann eine Reihe weiterer Funktionen hinzu, und seit einer Weile ist der Begriff Eye Candy dafür eine treffende Bezeichnung: Nicht nur auf die Funktion kommt es an, es muß auch schön sein. Mac OS X ist dafür ein prominentes Beispiel, was ja Microsoft zur Entwicklung einer neuen 2D/3D-Engine für das kommende Vista veranlaßte. Man kann mittlerweile den Eindruck gewinnen, dass Themeability, Skinability und (Semi-)Transparenz wichtiger sind als die gute alte Usability.
Ein Urvater der gestalterisch veränderbaren (themeable) Windowmanager ist Enlightenment. In der Version DR16 (wobei "DR" eigentlich für "Development Release" steht) ist es ein nützliches und vor allen Dingen schönes Tool, an dem wirklich alles verändert werden kann.
Das Team rund um Enlightenment ist aber schon beim nächsten Schritt, die DR17 kann via CVS als Source-Code vom Server gezogen und kompiliert werden. Na gut, es kann versucht werden, diese zu kompilieren. Ich probiere das schon seit einer ganzen Weile, hatte aber bisher nicht so das rechte Glück. Bis vorgestern, als ich mich dazu entschloß, nicht alles zu kompilieren, sondern nur das Notwendigste.
Wie die meisten Programme ist Enlightenment kein monolithisches Programm, vielmehr benötigt es eine Reihe von Bibliotheken, die allgemeingültige und häufig verwendete Funktionen zur Verfügung stellen. Die DR17 setzt bereits an der Stelle an, denn anstatt lediglich Bibliotheken für die einzelnen Bildformate (JPEG, PNG, GIF, TIFF...) zu benötigen, entschlossen sich die Programmierer zu einem Rundumschlag, und begannen bei den Enlightenment Foundation Libraries (EFL). Diese Bibliotheken kümmern sich um alles, was mit der Anzeige und Manipulation von Grafiken zu tun hat, und sind damit nicht nur für den WindowManager interessant - auch für die Entwicklung von Anwendungen oder Spielen werden die EFL wohl taugen, ähnlich wie sich auch imlib2, die von DR16 verwendete Grafik-Bibliothek einen Namen gemacht hat.
Aber zurück zum Thema: Vorgestern saß ich also bis Nachts um 1:30 Uhr (diese Uhrzeit ist mein Schicksal) vor dem Rechner und kompilierte Bibliothek nach Bibliothek, bis ich schließlich voller Spannung an den Punkt kam, Enlightenment selbst zu kompilieren. Ich war wirklich gespannt wie ein Flitzebogen, und hatte immer einen "Fatal Error" vom Compiler vor meinem geistigen Auge, der meinem Traum ein Ende setzte. Als aber auch der make install ohne Fehler durchlief, war es dann soweit: Auf meinem Mac X11 und XNest als Server gestartet, auf meinen Linux-Server, wo ich kompiliert hatte, eingeloggt, und Enlightenment gestartet.
Und ja, da war sie, die Erleuchtung, die der Name auch schon verspricht. Ich habe ja schon viel an grafischen Goodies gesehen und auch ausprobiert, aber Enlightenment verschlug mir erstmal die Sprache.
Natürlich bietet DR17 nicht so viel umwerfend Neues an Konzepten, dafür gab es in der Vergangenheit zu viele Revolutionen auch im Desktop-Bereich. Aber die Umsetzung ist gelungen.: So werden beim Default Theme die "Favorite Applications" in der Mitte des unteren Bildschirmrands angezeigt, während Icons in einer ähnlichen Leiste am linken Bildschirmrand geparkt werden.
Ein Enlightenment-Logo links unten in der Ecke bringt, wie von anderen WindowManagern und Betriebssystem bekannt, ein Menü zum Vorschein, in dem Programme und Konfigurationstools zu finden sind. Der unscheinbare Eintrag "Files..." bringt einen Filemanager zum Vorschein, mit dem man sich grafisch durch die Verzeichnisstruktur hangeln kann. Er ist noch rudimentär, es fehlen noch etliche Funktionen, bis das Teil vernünftig verwendbar ist. Aber Ansätze sind da.
Neben dem E-Menu liegt ein konigurierbarer Workspace-Manager, mit dem virtuelle Desktops verwaltet werden können. Es gibt eine verkleinerte Ansicht der enthaltenen Fenster.
Was Enlightenment wirklich auszeichnet ist die Schönheit und Eleganz, mit der das System präsentiert wird. Es gibt viele kleine Animationen, die aber nie einen überladenen Eindruck machen.
Ich werde die Tage mal einige Screenshots posten, jetzt werde ich mich erstmal in Richtung Bett begeben.
In den letzten Jahren kamen dann eine Reihe weiterer Funktionen hinzu, und seit einer Weile ist der Begriff Eye Candy dafür eine treffende Bezeichnung: Nicht nur auf die Funktion kommt es an, es muß auch schön sein. Mac OS X ist dafür ein prominentes Beispiel, was ja Microsoft zur Entwicklung einer neuen 2D/3D-Engine für das kommende Vista veranlaßte. Man kann mittlerweile den Eindruck gewinnen, dass Themeability, Skinability und (Semi-)Transparenz wichtiger sind als die gute alte Usability.
Ein Urvater der gestalterisch veränderbaren (themeable) Windowmanager ist Enlightenment. In der Version DR16 (wobei "DR" eigentlich für "Development Release" steht) ist es ein nützliches und vor allen Dingen schönes Tool, an dem wirklich alles verändert werden kann.
Das Team rund um Enlightenment ist aber schon beim nächsten Schritt, die DR17 kann via CVS als Source-Code vom Server gezogen und kompiliert werden. Na gut, es kann versucht werden, diese zu kompilieren. Ich probiere das schon seit einer ganzen Weile, hatte aber bisher nicht so das rechte Glück. Bis vorgestern, als ich mich dazu entschloß, nicht alles zu kompilieren, sondern nur das Notwendigste.
Wie die meisten Programme ist Enlightenment kein monolithisches Programm, vielmehr benötigt es eine Reihe von Bibliotheken, die allgemeingültige und häufig verwendete Funktionen zur Verfügung stellen. Die DR17 setzt bereits an der Stelle an, denn anstatt lediglich Bibliotheken für die einzelnen Bildformate (JPEG, PNG, GIF, TIFF...) zu benötigen, entschlossen sich die Programmierer zu einem Rundumschlag, und begannen bei den Enlightenment Foundation Libraries (EFL). Diese Bibliotheken kümmern sich um alles, was mit der Anzeige und Manipulation von Grafiken zu tun hat, und sind damit nicht nur für den WindowManager interessant - auch für die Entwicklung von Anwendungen oder Spielen werden die EFL wohl taugen, ähnlich wie sich auch imlib2, die von DR16 verwendete Grafik-Bibliothek einen Namen gemacht hat.
Aber zurück zum Thema: Vorgestern saß ich also bis Nachts um 1:30 Uhr (diese Uhrzeit ist mein Schicksal) vor dem Rechner und kompilierte Bibliothek nach Bibliothek, bis ich schließlich voller Spannung an den Punkt kam, Enlightenment selbst zu kompilieren. Ich war wirklich gespannt wie ein Flitzebogen, und hatte immer einen "Fatal Error" vom Compiler vor meinem geistigen Auge, der meinem Traum ein Ende setzte. Als aber auch der make install ohne Fehler durchlief, war es dann soweit: Auf meinem Mac X11 und XNest als Server gestartet, auf meinen Linux-Server, wo ich kompiliert hatte, eingeloggt, und Enlightenment gestartet.
Und ja, da war sie, die Erleuchtung, die der Name auch schon verspricht. Ich habe ja schon viel an grafischen Goodies gesehen und auch ausprobiert, aber Enlightenment verschlug mir erstmal die Sprache.
Natürlich bietet DR17 nicht so viel umwerfend Neues an Konzepten, dafür gab es in der Vergangenheit zu viele Revolutionen auch im Desktop-Bereich. Aber die Umsetzung ist gelungen.: So werden beim Default Theme die "Favorite Applications" in der Mitte des unteren Bildschirmrands angezeigt, während Icons in einer ähnlichen Leiste am linken Bildschirmrand geparkt werden.
Ein Enlightenment-Logo links unten in der Ecke bringt, wie von anderen WindowManagern und Betriebssystem bekannt, ein Menü zum Vorschein, in dem Programme und Konfigurationstools zu finden sind. Der unscheinbare Eintrag "Files..." bringt einen Filemanager zum Vorschein, mit dem man sich grafisch durch die Verzeichnisstruktur hangeln kann. Er ist noch rudimentär, es fehlen noch etliche Funktionen, bis das Teil vernünftig verwendbar ist. Aber Ansätze sind da.
Neben dem E-Menu liegt ein konigurierbarer Workspace-Manager, mit dem virtuelle Desktops verwaltet werden können. Es gibt eine verkleinerte Ansicht der enthaltenen Fenster.
Was Enlightenment wirklich auszeichnet ist die Schönheit und Eleganz, mit der das System präsentiert wird. Es gibt viele kleine Animationen, die aber nie einen überladenen Eindruck machen.
Ich werde die Tage mal einige Screenshots posten, jetzt werde ich mich erstmal in Richtung Bett begeben.
cptsalek - 19. Jan, 00:07
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