Verloren im Internet
Als Blogger, Website-Betreiber, Photograph oder kreativer Nutzer einer anderen Plattform steht man vor einem Problem, ob einem das bewußt ist, oder nicht: Die Daten, die man selber erstellt oder einstellt, liegen auf den Servern einer fremden Firma oder anderen Organisation.
Von den Implikationen, die sich daraus ergeben, dass man keine Kontrolle über diese Server und damit auch nicht mehr über seine eigenen Daten hat, und auch nicht, was mit diesen geschieht, gibt es abgesehen vom Datenschutz noch eine andere Seite, die es wert ist, genauer betrachtet zu werden:
Was passiert eigentlich, wenn die Firma dicht macht?
Direkt gefolgt von der Frage: Bekomme ich das eigentlich mit?
So geschehen z.B. letztes Jahr, als ein mir unbekannter Dienst namens AOL Hometown seine virtuellen Pforten schloß. Der Dienst hostete wohl sowas wie Blogs und private Webseiten. Was viele Benutzer dann erlebten läßt sich kurz zusammen fassen: Die Information über die Einstellung des Dienstes erreichte viele aus welchen Gründen auch immer nicht, sie fanden plötzlich heraus, dass ihr Platz im Internet nicht mehr existierte. Andere wußten darüber, waren aber aus unterschiedlichen Gründen nicht in der Lage, ihre Daten noch frühzeitig zu sichern, und verloren diese ebenfalls.
Wenn ich bedenke, was für ein kreatives und informelles Potential in vielen Blogs vorhanden ist, ist der Verlust dieser Daten mehr als ärgerlich - es ist schlichtweg gesehen eine Katastrophe. Oder, um mal ein Beispiel aus dem o.g. Artikel zu geben:
Was folgt daraus?
Ich denke es ist müßig darüber zu diskutieren, ob die Betroffenen selber schuld sind an ihrer Lage, das führt erstens zu nichts, und zweitens kann man Benutzern nicht unbedingt eine technische Unzulänglichkeit der Serversoftware vorwerfen.
Prinzipiell muß man aus Vorfällen wie diesen wohl die folgenden Schlüsse ziehen:
Generell halte ich diese Communities ja für eine ganz schlechte Möglichkeit, eine echte Gemeinschaft zu realisieren, denn MySpace und FaceBooks sind ja quasi nichts anderes als Marken. Und das sich eine Gemeinschaft anhand einer Marke ausrichtet oder sogar bildet kommt glaube ich nur im Netz vor.
Von den Implikationen, die sich daraus ergeben, dass man keine Kontrolle über diese Server und damit auch nicht mehr über seine eigenen Daten hat, und auch nicht, was mit diesen geschieht, gibt es abgesehen vom Datenschutz noch eine andere Seite, die es wert ist, genauer betrachtet zu werden:
Was passiert eigentlich, wenn die Firma dicht macht?
Direkt gefolgt von der Frage: Bekomme ich das eigentlich mit?
So geschehen z.B. letztes Jahr, als ein mir unbekannter Dienst namens AOL Hometown seine virtuellen Pforten schloß. Der Dienst hostete wohl sowas wie Blogs und private Webseiten. Was viele Benutzer dann erlebten läßt sich kurz zusammen fassen: Die Information über die Einstellung des Dienstes erreichte viele aus welchen Gründen auch immer nicht, sie fanden plötzlich heraus, dass ihr Platz im Internet nicht mehr existierte. Andere wußten darüber, waren aber aus unterschiedlichen Gründen nicht in der Lage, ihre Daten noch frühzeitig zu sichern, und verloren diese ebenfalls.
Wenn ich bedenke, was für ein kreatives und informelles Potential in vielen Blogs vorhanden ist, ist der Verlust dieser Daten mehr als ärgerlich - es ist schlichtweg gesehen eine Katastrophe. Oder, um mal ein Beispiel aus dem o.g. Artikel zu geben:
17. What happened to my web page on my husband, Bob Champine, that took me many years to put together on his career and which meant a lot to me and to the aviation community. I noticed with 9.0 I lost the left margin and the picture of him exiting the X-1. I need to restore it to the internet as it is history. Please tell me what to do. I will be glad to retype it, I just don’t want it lost to the world. I need help. Gloria Champine
Was folgt daraus?
Ich denke es ist müßig darüber zu diskutieren, ob die Betroffenen selber schuld sind an ihrer Lage, das führt erstens zu nichts, und zweitens kann man Benutzern nicht unbedingt eine technische Unzulänglichkeit der Serversoftware vorwerfen.
Prinzipiell muß man aus Vorfällen wie diesen wohl die folgenden Schlüsse ziehen:
- Daten, die man im Netz auf einem Server ablegt verlassen den eigenen Kontrollbereich. Man muß sich darauf verlassen, dass der Provider sie verfügbar hält, und im Falle eines Problems für Abhilfe schafft. Das geht aber so weit, dass Daten, wie in vielen Fällen bei LiveJournal geschehen, ohne vorherige Meldung einfach gelöscht werden. Man überläßt seine eigenen Werke also der Willkür anderer.
Daraus folgt:- Backups, Backups, Backups
Es ist quasi schon ein Hohn, dass ausgerechnet in der Datenverarbeitung die Erstellung von Sicherheitskopien ein Schattendasein fristet. Wenn es aber um die eigenen Texte oder auch Bilder geht, kann die Vorsicht nicht hoch genug sein. Mal so betrachtet: Wer ein eigenes Bild online stellt, ohne sicher zu stellen, dass es eine lokale Kopie vorhanden ist, der macht eigentlich nichts anderes, als einem mehr oder weniger gutem Bekannten sein Photoalbum zu leihen. Und wie das bei Ausleihen oftmals - auch unter Freunden - endet, weiß wohl jeder von uns. Firmen sind da für gewöhnlich noch, naja, sagen wir mal streßfrei. Hier zählt der User Generated Contents nur, solange er Geld bringt. Ist das nicht mehr der Fall, zählt nur noch das Firmenkapital. - Schwieriger ist das bei Foren, wo man sich also auf jeden Fall einem webbasierten Editor bedient, um seine Inhalte zu erstellen. Hier kann man nicht, wie bei Blogs z.B, regelmäßg eine Sicherheitskopie ziehen, die man im Notfall auf eine andere Seite laden kann. Hier bietet es sich an die Texte in einem richtigen Texteditor zu schreiben und erstmal lokal zu speichern, und diese dann per Copy+Paste auf die Seite zu übertragen.
- Eine weitere Möglichkeit kann aber die Sicherung einer ganzen Seite mit einem Tool sein, dass eine Webseite komplett speichern kann. Es gibt z.B. eine Firefox-Erweiterung, die eine Seite zum Offline-Surfen sichern kann. Glaube ich.
- Backups, Backups, Backups
- Stellt eine Platform ihren Dienst ein stehen die Benutzer auch im Bezug auf den Kontakt untereinander im Regen. Als es damals zu Schwierigkeiten bei 20six (das war doch der Laden, oder?) und einem Exodus der User nach twoday.net kam, konnte dieser nur erfolgreich verlaufen, weil man noch auf 20six über seine Pläne informieren konnte. Stellt jemand plötzlich den Strom ab, gibt es diese Gelegenheit nicht mehr. Wer also den Kontakt halten möchte, sollte man eine weitere Option haben, wie z.B. eMail ("wo kann ich Dein Blog jetzt finden?")
- Das gilt noch sehr viel mehr bei Communities, deren Erfolg recht häufig von Trends gesteuert wird, und die deshalb ähnlich schnell weg sein können, wie sie erschienen sind. Nennt man einen Online-Kontakt nicht nur einen Freund, weil das so üblich ist, sollte man private Kontaktdaten haben.
Generell halte ich diese Communities ja für eine ganz schlechte Möglichkeit, eine echte Gemeinschaft zu realisieren, denn MySpace und FaceBooks sind ja quasi nichts anderes als Marken. Und das sich eine Gemeinschaft anhand einer Marke ausrichtet oder sogar bildet kommt glaube ich nur im Netz vor.
cptsalek - 9. Jan, 14:10