Twitter (was mache ich gerade?)

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    Mittwoch, 5. März 2008

    Barcodes für unterwegs

    Das Nokia N95 enthält ja einen Barcode-Leser, mit dem man u.A. unterwegs Informationen abrufen kann. Das N95 erkennt von den im Artikel genannten "Barcodes" ("Bar" trifft es eigentlich bei keinem einzigen) QR-Code, DataMatrix und Sohn sowie Semacode.
    Das kann man sogar direkt am Monitor ausprobieren. ;-)
     
    Auch wenn der CCC schon vor schweren Hackerangriffen gewarnt hat, kann ich mir vorstellen, dass sich diese Codes als Aufkleber an Sehenswürdigkeiten, auf Produkten und dergleichen auf Dauer durchsetzen könnten. Voraussetzung: Das die Anwender gewillt sind, sich ein neues Bild von ihrem Handy zuzulegen, daß über ein tragbares Telefon hinaus geht.
    Sobald das aber geschehen ist, stehen dem Handy mit derartigen Tags ganz neue Anwendungsbereiche offen. Links zu Wikipedia würden es z.B. Touristen erlauben, Texte in ihrer Landessprache zu lesen und nicht auf etwaige Infotafeln vertrauen zu müssen.
     
    Wobei das ja auch ohne geht, wie das Geotagging bereits zeigt. Mit Diensten wie socialight.com stehen die nächsten Angebote in den Startlöcher, mit denen man sogar auf physische Tags verzichten kann. Dort werden Notizen und Bilder an die geographische Position gebunden, ähnlich wie beim Geotagging. Wenn man nun an dieser Position steht, kann man die Texte abrufen, und somit einen Eindruck davon bekommen, was andere von einer Location halten.
    Den Gedanken finde ich ziemlich faszinierend, er führt im Prinzip das fort, was die Blogs vor einigen Jahren begonnen haben, und wo auch soziale Netzwerke letzten Endes hin wollen: Kommunikation zwischen den Menschen, ohne zwischengeschaltete, zensierende, tradtionelle Medien.
    Für letztere wird das auf Dauer eine Umstellung bedeuten, ähnlich wie das jetzt schon einigen Lexikas durchmachen müssen.
     
    Für die Anwender bedeutet das letzten Endes, dass der Informations-Konsum eine gewisse Informiertheit voraussetzt. Wenn ich z.B. über das Fegefeuer in Münster schreibe, dass es eine tolle Location mit guter Atmosphäre, leckerem Essen und ordentlicher Getränkekarte ist, kann da zwar mein soziales Netzwerk was mit anfangen, aber nicht unbedingt alle anderen. Um meine Wertung einschätzen zu können muß man schon wissen, dass ich auf Mittelalter, Met, deftigem Essen und einem ebensolchen Humor stehe, ansonsten wird der vermeintlich gute Restaurantbesuch mal ganz schnell zu einem reinfall.
     
    Erschwerend kommt natürlich die Informationsmenge hinzu, die man dann "On the road" verarbeiten muß, wobei das ja fast schon wieder die Grundlage für neue Dienste ist. Wahrscheinlich ist aber anzunehmen, dass in Zukunft die Halbwertszeit von Informationen weiter fällt. Bei den meisten Geotagging-Diensten werden die Einträge nach einer bestimmten Zeit auch wieder gelöscht, weil sonst die Datenbank platzen würde.
     
    Außerdem stören mich mittlerweile die Anzahl der Angebote, bei denen sich "soziale Netzwerke" bilden können oder sollen. Ich bin bei Xing/OpenBC, habe mich StudiVZ verweigert und letzte Tage eine Einladung zu Facebook bekommen. Ich will aber garnicht. Ich habe genug Internetseiten, die ich regelmäßig besuche, und eigentlich will ich nur mit den Menschen, die ich kenne oder im Netz kennen gelernt habe, in Verbindung bleiben.
    Aber das ist ein anderes Thema und geht in der Betrachtung über die Einsatzmöglichkeiten von Tags, GPS-Empfängern und Kameras in Handies zu weit.

    Kriegseinsätze korrumpieren den Menschen

    Ich bin ja der Meinung, daß jede Form der gewalttätigen und bewaffneten Auseinandersetzung Menschen traumatisiert und letzten Endes entmenschlicht. Die Bilder aus Abu Ghraib sind da schon ein ausreichendes Indiz für.
    Im Irak ist das nicht wirklich anders, wie diese fünf Youtube-Videos zeigen.
     
    Da sie ähnlich gewalttätig sind also bitte Vorsicht beim anschauen.

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