Auf
Telepolis gibt es heute einen schönen
Artikel, warum ein Iran-Krieg unausweichlich ist. Der Artikel ist auf Englisch, aber auf jeden Fall lesenswert.
Hier eine Kurzzusammenfassung:
Wie schon bei den letzten Kriegen geht es dabei den USA nicht um Menschen, Terroristen, und den Frieden in der Welt, sondern wieder um die dort befindlichen Ressourcen: Öl und Gas. Der
Kampf gegen den Terror ist lediglich ein Vorwand, die eigenen Truppen hinschicken zu können, um die neuralgischen Punkte unter Kontrolle zu bekommen, und sich dadurch den Zugang zu den Ölquellen zu sichern -- soviel zu den USA.
Israel hat ähnliche Gründe, wobei sich Israel auch potentiell gefährdet sieht, immerhin könnte der Iran eine Atombombe auf Tel-Aviv abwerfen, und damit das gesamte Land ausrotten.
Komischerweise sind das für den Iran dieselben Gründe, ein Atomwaffenprogramm aufzulegen. Dafür gibt es bisher zwar keine Anzeichen, aber natürlich hat der Iran ein Interesse daran, seine Ressourcen zu schützen, die, und das eigene Volk, und nach dem allgemeinen Verständnis in der Welt ist das auch sein gutes Recht.
Genauso verhält es sich übrigens auch, was die Gefahr durch Atomwaffen angeht, denn Israel gehört mit 200 Atombomben zu Staaten, die über sowas verfügen. Und damit könnte Israel den Iran in die Steinzeit zurückbomben oder den Erdboden gleichmachen, um mal mit amerikanischen Militär-Analogien zu arbeiten.
Davon mal abgesehen sieht sich der Iran von US-Mächten dominierten Ländern umzingelt, und diese Wahrnehmung ist durchaus zutreffend:
Da wären Afghanisten und Pakistan (ebenfalls im Besitz von A-Waffen) im Osten, Irak und Kuwait im Westen, das instabile Turkmenistan im Nordosten, im Nordwesten der NATO-Staat Türkei, und ein kleiner Teil Armeniens and Aserbaidschans, deren Öl- und Gasvorkommen von westlichen Firmen kontrolliert werden. Weiter im Süden, hinter dem persischen Golf gehts dann mit Saudi-Arabien, Qatar, den Vereinigten Emiraten und dem Oman weiter.
An der Stelle ist es also egal, ob der Iran wirklich vor hat, Uran für Atomwaffenzwecke anzureichern, oder nicht -- er hat den Nationen, die ein geowirtschaftliches Auge auf die Region geworfen hat, einen Grund gegeben, einzumarschieren.
Aber selbst wenn der Iran sein Programm nicht kund getan hätte, früher oder später wäre es zu einem Einmarsch gekommen, da die Gründe für diesen bereits vor den Plänen des iranischen Atomprogramms bestanden.
Nach Aussage des Autors, und ich bin nach den Erfahrungen vor, während und nach den letzten Kriegen, durchaus bereit, ihm Glauben zu schenken, wird der Krieg gegen den Iran derzeit vorbereitet. Die entsprechende Hardware ist bereits fertig und wartet auf ihren Einsatz, das, was noch fehlt, ist die Vorbereitung beim Volk. Durch politisches Taktieren und dem gezielten Einsatz der Medien wird ein Interesse und Verständnis für den Krieg geweckt, bis jeder normaler Bürger einen Einsatz befürwortet und enttäuscht wäre, wenn er nicht kommen würde.
Das ist übertrieben, die kranke Phantasie von Verschwörungstheoretikern?
Erinnern wir uns an den letzten Irak-Krieg, und die nie bestätigte Aussage, der Irak würde über Massenvernichtungswaffen verfügen, die bis heute nicht aufgetaucht sind, und auch nicht mehr auftauchen werden. Das Thema wurde von den Medien heißgekocht, das was man gehört hat, war gezielte Propaganda, was gerade den amerikanischen Medien leicht fällt, weil die großen Sender allesamt in der Hand von Leuten sind, die hinter Bush und seiner Politik stehen. Es ist nichts neues, dass diese Sender nur über das berichten, was sie für richtig und wichtig befinden, andere Neuigkeiten werden entweder fallen gelassen, oder nur am Rande erwähnt. Es ist auch nichts neues, dass das auch bei uns in Deutschland so ist.
Was also kann man tun?
- Gegenüber allen Kriegsberichten skeptisch sein, und bleiben
- Sich die Distanz bewahren und seine eigene Meinung bilden
- Der Kriegshysterie fern bleiben
- Sich keine Kriegsfilme ansehen, sondern abschalten*
- Lies ein Buch, vielleicht ein Geschichtsbuch. Oder schau Dir Videos an, z.B. von der Zeit vor dem Irakkrieg, März 2003.
- Vergleiche die Lügen von gestern mit den Aussagen von heute
- Wenn Du das Gefühl hast, diese Aussagen schonmal gehört zu haben, gehe davon aus, dass das Gegenteil der Fall ist. Versuchs einfach! Am Anfang wirst Du Dich noch wundern, später nicht mehr.
*) Kriegsfilme sind immer eine stilisierte Darstellung des Krieges, egal wie realisistisch es auch aussehen mag. Habt Ihr Euch schonmal gewundert, woher das ganze Material kommt, das in den Filmen gezeigt wird? Es wird vom amerikanischen Militär zur Verfügung gestellt, und zwar unter der Bedingung, dass das Militär Einsicht in den Grobschnitt nehmen darf, um auf Nummer sicher zu gehen, dass die Darstellung des Militärs den eigenen Vorstellungen entspricht.
cptsalek - 18. Mai, 13:35