Ja ja, der Iran... und der Irak istja auch noch da.
Ich weiß ja nicht, was die Schreierei ums Atomprogramm des Irans soll. Gut, der Iran wird damit sicherlich Atombomben bauen wollen, aber seien wir mal ehrlich: Wer kann das den Iranern überhaupt noch verdenken?
Die Iraner, und damit meine ich nicht nur deren Obrigkeit, sehen doch seit einigen Jahren, wie gerade die USA auf die arabische Welt schauen, und überall Terroristen wittern. Was sagte Rumsfeld noch unlängst? Er hält Iran für den terroristischen Hauptort. Das hat er aber nicht das erste Mal gesagt, kurz nach den Anschlägen vom 11.09, so ungefähr zu der Zeit, wo er auch Deutschland mit in den Topf der "Axis of Weasles" warf.
Wenn man sich dann noch anschaut, dass die USA ja aus huminatären Gründen zwei Mal in den Irak eingefallen sind, würde ich mir auch die Frage stellen, wie man die Amis wohl draussen halten kann. Und viel ziehen dürfte da nicht, denn die USA haben die größte und auch stärkste Armee der Welt, da ist es keine gute Idee, eine Materialschlacht anzufangen.
Also bleibt nur Abschreckung auf höchstem Niveau: Atombomben.
Ist nicht nett, aber sehen wir es mal so: Auch Frankreich hat unlängst erklärt, die eigenen Atomwaffen nicht für militärische Zwecke einsetzen zu wollen -- wobei sich da ja die Frage stellt, wofür denn dann?
Davon mal abgesehen, was unterscheidet den Iran mit seinem Antritt, ein Atomprogramm auflegen zu wollen, eigentlich von anderen Ländern? Die Russen haben Atomwaffen, die Amerikaner ebenfalls, und die gerade noch erwähnten Franzosen haben vor noch nicht mal 10 Jahren das Mururoa-Atoll verstrahlt.
Also, warum soll der Iran dann nicht auch Atomwaffen besitzen soll, so scheisse das auch ist? Aber solange auch nur eine militärische Macht solche Waffen ihr Eigen nennt, muß das doch eigentlich auch anderen zustehen.
Warum also, weil wir die Guten sind? Dann aber Vorsicht, denn hier treffen gerade zwei Kulturen, die westliche und die arabische, aufeinander. Die Iraner, genau wie alle anderen Menschen in der arabischen Welt werden sich ebenfalls für die Guten halten, und uns eher für die Bösen.
Wobei sie von ihrem Standpunkt aus sogar mehr als recht haben, denn alleine der Einmarsch der USA in den Irak stellt an sich schon ein Unding dar. Gut, Sadam war wirklich ein perverses Schwein, und es gab keinen Iraker, der nicht unter dem Regime gelitten hat. Aber es ist falsch anzunehmen, dass die irakische Bevölkerung damit nicht selber fertig gewonnen wäre.
Obwohl man den USA dafür in der Tat noch danken kann, auch als Iraker.
Spannend wird dann aber alles, was danach kommt. Aufbauhilfe zu liefern sieht auf dem ersten Blick gut aus, sollte sich dann aber an den Bedürfnissen der Menschen orientieren, und nicht anders.
So aber stand der Kriegssieger Amerika da und verkündete mit dem Strahlen des Weihnachtsmannes in den Augen: "Wir bringen Euch die Demokratie! (Widerstand ist zwecklos, Umtauschrecht ausgeschlossen!)". Seit diesem Augenblick bekommt auch das für die Iraker so viel gelittene amerikanische Militär die Quittung: Selbstmordattentäter, Ausländer die entführt werden, irakische Politiker die aus dem politischen und sonstigen Leben entfernt werden.
Ich weiß nicht, was für eine Aussage die Amerikaner und einige andere daraus lesen, für mich zumindest hört sich das nach "Wir wollten nicht das ihr kommt, und wir wollen erst recht nicht eure Demokratie" an. Und warum auch nicht? Der Irak hatte bisher noch nie eine Demokratie, kann deshalb auch kein demokratisch gewähltes Parlament akzeptieren.
Es ist sowieso die westliche Arroganz, die uns dazu verleitet anzunehmen, die Demokratie wäre die beste aller Staatsformen, und es wäre ein Unding, das die irakische Bevölkerung dieses Geschenk nicht annimmt. Nein, die Demokratie ist eine Staatsform wie jede andere auch, mit einer Menge Vorteile, aber auch einer Menge Nachteile. Sie kann funktionieren, muß es aber nicht. Auch bei uns zeigen Skandale aller Art, das sie nicht über jeden Zweifel erhaben ist, weil sie von den Menschen gelebt wird, die in ihr Leben. Also laßt den Irakern die Staatsform, die sie für die beste halten.
Das ist aber genauso mit den Entführungen, die derzeit laufen. Um all die Panik und das Entsetzen, das Menschen der westlichen Welt verspüren, wenn es um die Entführungsopfer geht, wird die Intention der Entführer mal schnell unter den Tisch gespielt. Nein, ich kann die Entführung und Ermordung von Menschen zur Durchsetzung politischer Ziele nicht gut heißen, man muß diese Entführungen aber vielleicht auch mal als das sehen, was sie sind: Ein verzweifelter Aufschrei von Menschen, die sehen, dass ihre Stimme ansonsten ignoriert wird.
Was sind denn z.B. die Forderungen bei der aktuellen Entführung der beiden Deutschen? Deutschland soll das Land verlassen, die diplomatischen Beziehungen zur politischen Oberschicht einstellen. Was heißt das mit anderen Worten? Laßt uns in Ruhe, wir kommen alleine klar, und wir wollen nicht, das Ihr Euch mit Leuten abgebt, die wir nicht akzeptieren können.
Aber, was sagt unsere Bundesregierung? Die beiden Deutschen wären doch nur da gewesen, um die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort zu verbessern. Ich glaube, wenn ich so ein Entführer wäre, wäre an der Stelle der Kopf ab. Was heißt denn diese Aussage nichts anderes als das zuerst Amerika dem Irak die Freiheit gebracht hat, damit im Anschluß daran die Europäische Union den Stall ausmisten kann.
Ich glaube nicht, dass die Iraker unfähig sind, ihr Land so aufzubauen, wie sie das für richtig halten, und zwar ohne westliche Unterstützung. Das mag dann zwar länger dauern, aber diesen Wunsch sollte man vielleicht akzeptieren, weil sich das irakische Volk ja angeblich nicht als Kriegsverlierer und besetzte Nation fühlen soll. Wobei ich nicht weiß, wie die das hinkriegen sollen angesichts einer so hohen militärischen und zivilen Präsenz.
Wo wir wieder beim Iran sind, denn genauso, wie die Weltöffentlichkeit die Begebenheiten im Irak betrachten, so betrachtet der Iran als Nachbar die ebenfalls, und sieht damit ein Eindringen der westlichen Kultur in den eigenen Lebensbereich, wo alle eigenen Umstände und kulturellen Ausprägungen ignoriert werden.
Für den Iran macht es also durchaus Sinn, militärische Stärke zu gewinnen, obwohl die Auseinandersetzung, die hier erwartet wird, schon lange keine rein militärische mehr ist. Wie man auch an den Karrikaturen über den Propheten Mohammed sieht, ist es eine kulturelle. Und hier sollten wir bestrebt sein, eine friedliche Lösung zu erwirken.
Die Iraner, und damit meine ich nicht nur deren Obrigkeit, sehen doch seit einigen Jahren, wie gerade die USA auf die arabische Welt schauen, und überall Terroristen wittern. Was sagte Rumsfeld noch unlängst? Er hält Iran für den terroristischen Hauptort. Das hat er aber nicht das erste Mal gesagt, kurz nach den Anschlägen vom 11.09, so ungefähr zu der Zeit, wo er auch Deutschland mit in den Topf der "Axis of Weasles" warf.
Wenn man sich dann noch anschaut, dass die USA ja aus huminatären Gründen zwei Mal in den Irak eingefallen sind, würde ich mir auch die Frage stellen, wie man die Amis wohl draussen halten kann. Und viel ziehen dürfte da nicht, denn die USA haben die größte und auch stärkste Armee der Welt, da ist es keine gute Idee, eine Materialschlacht anzufangen.
Also bleibt nur Abschreckung auf höchstem Niveau: Atombomben.
Ist nicht nett, aber sehen wir es mal so: Auch Frankreich hat unlängst erklärt, die eigenen Atomwaffen nicht für militärische Zwecke einsetzen zu wollen -- wobei sich da ja die Frage stellt, wofür denn dann?
Davon mal abgesehen, was unterscheidet den Iran mit seinem Antritt, ein Atomprogramm auflegen zu wollen, eigentlich von anderen Ländern? Die Russen haben Atomwaffen, die Amerikaner ebenfalls, und die gerade noch erwähnten Franzosen haben vor noch nicht mal 10 Jahren das Mururoa-Atoll verstrahlt.
Also, warum soll der Iran dann nicht auch Atomwaffen besitzen soll, so scheisse das auch ist? Aber solange auch nur eine militärische Macht solche Waffen ihr Eigen nennt, muß das doch eigentlich auch anderen zustehen.
Warum also, weil wir die Guten sind? Dann aber Vorsicht, denn hier treffen gerade zwei Kulturen, die westliche und die arabische, aufeinander. Die Iraner, genau wie alle anderen Menschen in der arabischen Welt werden sich ebenfalls für die Guten halten, und uns eher für die Bösen.
Wobei sie von ihrem Standpunkt aus sogar mehr als recht haben, denn alleine der Einmarsch der USA in den Irak stellt an sich schon ein Unding dar. Gut, Sadam war wirklich ein perverses Schwein, und es gab keinen Iraker, der nicht unter dem Regime gelitten hat. Aber es ist falsch anzunehmen, dass die irakische Bevölkerung damit nicht selber fertig gewonnen wäre.
Obwohl man den USA dafür in der Tat noch danken kann, auch als Iraker.
Spannend wird dann aber alles, was danach kommt. Aufbauhilfe zu liefern sieht auf dem ersten Blick gut aus, sollte sich dann aber an den Bedürfnissen der Menschen orientieren, und nicht anders.
So aber stand der Kriegssieger Amerika da und verkündete mit dem Strahlen des Weihnachtsmannes in den Augen: "Wir bringen Euch die Demokratie! (Widerstand ist zwecklos, Umtauschrecht ausgeschlossen!)". Seit diesem Augenblick bekommt auch das für die Iraker so viel gelittene amerikanische Militär die Quittung: Selbstmordattentäter, Ausländer die entführt werden, irakische Politiker die aus dem politischen und sonstigen Leben entfernt werden.
Ich weiß nicht, was für eine Aussage die Amerikaner und einige andere daraus lesen, für mich zumindest hört sich das nach "Wir wollten nicht das ihr kommt, und wir wollen erst recht nicht eure Demokratie" an. Und warum auch nicht? Der Irak hatte bisher noch nie eine Demokratie, kann deshalb auch kein demokratisch gewähltes Parlament akzeptieren.
Es ist sowieso die westliche Arroganz, die uns dazu verleitet anzunehmen, die Demokratie wäre die beste aller Staatsformen, und es wäre ein Unding, das die irakische Bevölkerung dieses Geschenk nicht annimmt. Nein, die Demokratie ist eine Staatsform wie jede andere auch, mit einer Menge Vorteile, aber auch einer Menge Nachteile. Sie kann funktionieren, muß es aber nicht. Auch bei uns zeigen Skandale aller Art, das sie nicht über jeden Zweifel erhaben ist, weil sie von den Menschen gelebt wird, die in ihr Leben. Also laßt den Irakern die Staatsform, die sie für die beste halten.
Das ist aber genauso mit den Entführungen, die derzeit laufen. Um all die Panik und das Entsetzen, das Menschen der westlichen Welt verspüren, wenn es um die Entführungsopfer geht, wird die Intention der Entführer mal schnell unter den Tisch gespielt. Nein, ich kann die Entführung und Ermordung von Menschen zur Durchsetzung politischer Ziele nicht gut heißen, man muß diese Entführungen aber vielleicht auch mal als das sehen, was sie sind: Ein verzweifelter Aufschrei von Menschen, die sehen, dass ihre Stimme ansonsten ignoriert wird.
Was sind denn z.B. die Forderungen bei der aktuellen Entführung der beiden Deutschen? Deutschland soll das Land verlassen, die diplomatischen Beziehungen zur politischen Oberschicht einstellen. Was heißt das mit anderen Worten? Laßt uns in Ruhe, wir kommen alleine klar, und wir wollen nicht, das Ihr Euch mit Leuten abgebt, die wir nicht akzeptieren können.
Aber, was sagt unsere Bundesregierung? Die beiden Deutschen wären doch nur da gewesen, um die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort zu verbessern. Ich glaube, wenn ich so ein Entführer wäre, wäre an der Stelle der Kopf ab. Was heißt denn diese Aussage nichts anderes als das zuerst Amerika dem Irak die Freiheit gebracht hat, damit im Anschluß daran die Europäische Union den Stall ausmisten kann.
Ich glaube nicht, dass die Iraker unfähig sind, ihr Land so aufzubauen, wie sie das für richtig halten, und zwar ohne westliche Unterstützung. Das mag dann zwar länger dauern, aber diesen Wunsch sollte man vielleicht akzeptieren, weil sich das irakische Volk ja angeblich nicht als Kriegsverlierer und besetzte Nation fühlen soll. Wobei ich nicht weiß, wie die das hinkriegen sollen angesichts einer so hohen militärischen und zivilen Präsenz.
Wo wir wieder beim Iran sind, denn genauso, wie die Weltöffentlichkeit die Begebenheiten im Irak betrachten, so betrachtet der Iran als Nachbar die ebenfalls, und sieht damit ein Eindringen der westlichen Kultur in den eigenen Lebensbereich, wo alle eigenen Umstände und kulturellen Ausprägungen ignoriert werden.
Für den Iran macht es also durchaus Sinn, militärische Stärke zu gewinnen, obwohl die Auseinandersetzung, die hier erwartet wird, schon lange keine rein militärische mehr ist. Wie man auch an den Karrikaturen über den Propheten Mohammed sieht, ist es eine kulturelle. Und hier sollten wir bestrebt sein, eine friedliche Lösung zu erwirken.
cptsalek - 4. Feb, 15:42