Seit ein paar Tagen gibt es auf der Bühne der Twitterclients für S60 Smartphones ein neues Gesicht:
Gravity von
mobileways.de.
Um es kurz zu machen:
mobileways.de hat alles richtig gemacht und eine Anwendung geschaffen, die viele andere professionelle Symbian Produkte in den Schatten stellt, wobei ich nicht genau weiß, wo ich eigentlich anfangen soll.
Kleiner Hinweis: Ich habe mein N95 auf Englisch laufen, wie eigentlich alle Geräte. Deshalb verwende ich hier der Einfachheit halber auch die englischen Namen der Menüs, Tabs und Co. Ich würde aber davon ausgehen, dass Gravity sich nach der auf dem Smartphone eingestellten Sprache richtet.
Accounts
Nach dem Starten präsentiert Gravity eine Übersicht, auf der man Twitter Accounts anlegen kann, die Timelines existierender Accounts aufrufen oder die letzten gemachten Bilder anschauen und hochladen kann. Der Tab heißt sinnigerweise auch "Accounts".
Schon diese Übersicht hat es mächtig in sich, denn Gravity ist nach dem Start erstmal merklich unauffällig und zwingt dem Benutzer nicht irgendwelche Dialoge, z.B. zum Aufbau einer Internetverbindung, auf. Diese verbirgt sich hinter einem Eintrag, mit dem sich die Verbindung je nachdem herstellen oder abbauen läßt. Interessanterweise übergibt Gravity den Access Point, über den man gerade Online ist, ggf. auch an den Webbrowser, so dass der nicht erneut nachfragt. Hatte mich in der Vergangenheit schon gewundert, warum sowas nicht möglich ist. Ist Gravity online, zeigt es nicht nur das an, sondern auch die übertragene Datenmenge.
Bild-Uploads
Auch das Hochladen der Bilder ist vorbildlich gelöst: Man muß nicht mehr in die Gallery, sich den Namen des gewünschten Bildes merken, und wieder zurück, um es dann dem Namen nach auszuwählen. Die Bilder werden im "Accounts" Tab als kleine Thumbnails angezeigt, und vor allem in Echtzeit aktualisiert. Dabei macht Gravity z.B. auch vor Screenshots nicht halt. Einfach das gewünschte Bild auswählen, und es öffnet sich ein Eingabefeld. Umrechnen und Upload des Bildes gehen schnell vonstatten.
Infos and Updates
Wie man anhand des Titels vermuten kann, verbirgt hier hinter die Möglichkeit, evtl. Updates direkt herunter zu laden und zu installieren, oder andere Infos vom Hersteller abzurufen. So läuft Gravity z.B. vor der Registrierung im Demo Modus. Gravity kann mittlerweile 10 Tage genutzt werden, nach fünf Tagen kann man jedoch nicht mehr twittern. Am ersten Tag waren das noch 24 Stunden...
&nbs;
Der Twitter Account
Wählt man einen Twitter (oder identi.ca) Account aus, landet man im "Timeline"-Tab. der eben genau das ist. Analog dazu gibt es einen Tab für Replies, Direct Messages, eigene Tweets und Favoriten. Das ist denke ich für jeden Twitter-User selbst erklärend und wird deshalb nicht weiter vertieft.
Viel interessanter finde ich die Tabs "Friends" und "Followers". Während Friends anzeigt, wen man liest, enthält "Followers" nach einem Update natürlich die Liste derjenigen, die einen selbst mitlesen.
Die Einträge beider Listen sind unterschiedlich hinterlegt. Ein wenig Überlegung und Vergleich bringt ans Tageslicht, dass Gravity Gegenseitigkeit hervorhebt! Und das ist mal echt cool... Auf twitter.com braucht man dafür ein Greasemonkey Script.
Posten, Retweets, URLs öffnen, Favoriten speichern...
Ich habe noch garnicht geschrieben, wie man denn nun neue Tweets schreibt. Für Symbian User ist das denke ich mal nicht unbedingt transparent oder intuitiv, da ein "New Tweet" oder "Post" Menüeintrag fehlt. Gravity öffnet dafür innerhalb eines Accounts ein Eingabefeld, sobald man die Tastatur benutzt. Da habe ich stundenlang nach gesucht...
Enthält ein Tweet eine URL, möchte man Retweeten oder den Tweet als Favorit speichern, kann man ihn markieren. Ein Druck auf okay enthült ein kleines Menü, aus dem man die entsprechende Auswahl treffen kann. Selbst ein unfollow ist hierüber möglich. Das war es eigentlich schon.
Allgemeines
Gravity ist wirklich hervorragend gemacht. Ich habe einige Anwendungen auf meinem Nokia N95, für die ich bezahlt habe, aber keine kann, was die
User Experience angeht, Gravity das Wasser reichen:
Durch die Timeline zu scrollen macht einfach Spass, die Scrollgeschwindigkeit ist bei Smartphones ohne Touchscreen abhängig von der Dauer des Tastendrucks. Geräte mit Touchscreen reagieren auf die Bewegung des Benutzers.
Gravity unterstützt derzeit zwei Themes, quasi "hell" und "dunkel". Ich verwende "Silver-Black" von PiZero, da fügt sich das "dark theme" recht gut ein.
Fazit: Gravity rockt! Wer ein Symbian S60 (sowohl v3 wie auch v5) besitzt und twittert, sollte sich das unbedingt mal ansehen!
cptsalek - 1. Apr, 22:24