WANTED: Viel Action um nichts
Münster ist eine tolle Stadt, und das Kinopublikum ist ein Kaliber für sich. So laufen in der "Sneak Preview" auch mal Filme, die woanders als "Blockbuster" bezeichnet werden würden. Was aber in anderen Städten gut ankommt, kann in Münster floppen.
Gestern abend gabs Actionkost serviert: In den Sälen 1 und 2 des Cineplexes lief "WANTED" in der Originalfassung...
WANTED bringt Action und Soundtrack im Matrix-Stil: Actionszenen in Slow Motion, untermalt mit harter Musik, viele Tote und eine Menge Blut durchziehen den Film. Technisch brilliant umgesetzt ist WANTED nett anzusehen, der Streifen ist äußerst stimmig.
Nicht so spannend und überraschend ist eher die Geschichte. Vielmehr ist nach den Anfangssequenzen fast schon absehbar, was passieren wird.
!!! SPOILER: !!! (den folgenden Text am besten markieren) Im Film geht es um Wesley Allan Gibson, seines Zeichens ein einfacher Büroangestellten, der sich mehr schlecht denn Recht durchs Leben schlägt: Persönlich schwach, wird er im Büro von seiner fettsüchtigen Chefin runtergeputzt, seine Freundin schnauzt ihn ständig an und er weiß, dass sein Arbeitskollege mit ihr fremd geht. Unternehmen tut er nichts. In Streßsituationen reagiert er mit Panikattacken und hat seine Medikamente deshalb immer bei sich.
Auftritt Angelina Jolie als "Fox", die ihn im Supermarkt davor beschützen will, umgebracht zu werden. Den vermeintlichen Killer sieht man vorher, wie er einen Geschäftsmann aus dem Verkehr zieht.
Fox ist Mitglied von "The Fraternity", einer Gemeinschaft von Assassinen mit besonderen Fähigkeiten: Die vermeintlichen Panikattacken entpuppen sich als besondere Fähigkeit, die extreme Reaktionsgeschwindigkeiten ermöglicht. Außerdem können die geborenen Assassinen Kugeln in Kurven verteilen.
Wesley geht bei The Fraternity in eine recht blutige Ausbildung und wird schliesslich auf seinen vermeintlichen Killer angesetzt. Dieser entpuppt sich als sein Vater, die Geschichte seiner Kollegen als Lüge, um seinen Vater zu töten. Der ist dahinter gekommen, dass Sloan, der Chef von The Fraternity und gespielt von Morgan Freeman, eigene Ziele festgelegt hat, die seine Leute töten sollen.
Die Ziele bestimmt aber eigentlich das Schicksal, binärkodiert in einem laufenden Meter Stoff. Im großen Showdown kommt dran raus, dass die Namen aller Fraternity-Mitglieder gefallen sind, das Schicksal wollte also The Fraternity ablösen.
Das Ende des Films werde ich nicht verraten.
Was bleibt ist im Enteffekt nicht viel, ist aber anders auch nicht zu erwarten: Gut gemachtes Popcornkino mit einer Handlung, die prinzipiell nicht neu und keinen aus seinem Kinosessel hauen wird. Die Stunts und Actionsequenzen sind äußerst sehenswert, in etlichen Fällen aber wohl nicht Frauenkompatibel. Entsprechende Kommentare äußerte ein Teil der XX Chromosomen-Fraktion lautstark äußerst lautstark am Ende des Films.
Klar ist, dass ein solcher Film nicht wirklich viel vermitteln kann, und wohl auch nicht will. Das Männerbild, dass hier aber gezeichnet wird, läßt mich den Kopf schütteln. Wesley, das Weichei - oder "Pussy", wie es im Film so schön heißt - lernt schliesslich, seinen Mann zu stehen und für sich einzustehen. Und wird direkt zum Killer.
Das bedient die alten Klischees, nach denen Männer entweder Weicheier sind, oder Soziopathen, die man besser nicht auf die Menschheit loslassen sollte. Hier wird das Bild des zerstörenden Mannes bedient, dem auch nichts anderes wirklich Spaß macht.
!!! SPOILER: !!! (den folgenden Text am besten markieren) So hat Wesley zum Ende des Films die Möglichkeit, sich für ein anderes Leben zu entscheiden. Statt dessen nimmt er lieber Rache. Sein Vater, der ein anderes Leben für ihn wollte, ist ein anderes Modell Mann, dessen Tod aber ein Symbol für dessen Erfolglosigkeit steht.
Entsprechend endet der Film auch in einer Ansage, die der amerikanischen Waffenlobby freude bereiten würde und nichts anderes aussagt als dass ein Mann nur mit Waffengewalt für sich einstehen kann. *gähn*
Fazit: Kann man gucken, wenn mal auf viel Krachbumm steht und nicht mehr als solides, gut inszeniertes Popcornkino erwartet.
Gestern abend gabs Actionkost serviert: In den Sälen 1 und 2 des Cineplexes lief "WANTED" in der Originalfassung...
WANTED bringt Action und Soundtrack im Matrix-Stil: Actionszenen in Slow Motion, untermalt mit harter Musik, viele Tote und eine Menge Blut durchziehen den Film. Technisch brilliant umgesetzt ist WANTED nett anzusehen, der Streifen ist äußerst stimmig.
Nicht so spannend und überraschend ist eher die Geschichte. Vielmehr ist nach den Anfangssequenzen fast schon absehbar, was passieren wird.
!!! SPOILER: !!! (den folgenden Text am besten markieren) Im Film geht es um Wesley Allan Gibson, seines Zeichens ein einfacher Büroangestellten, der sich mehr schlecht denn Recht durchs Leben schlägt: Persönlich schwach, wird er im Büro von seiner fettsüchtigen Chefin runtergeputzt, seine Freundin schnauzt ihn ständig an und er weiß, dass sein Arbeitskollege mit ihr fremd geht. Unternehmen tut er nichts. In Streßsituationen reagiert er mit Panikattacken und hat seine Medikamente deshalb immer bei sich.
Auftritt Angelina Jolie als "Fox", die ihn im Supermarkt davor beschützen will, umgebracht zu werden. Den vermeintlichen Killer sieht man vorher, wie er einen Geschäftsmann aus dem Verkehr zieht.
Fox ist Mitglied von "The Fraternity", einer Gemeinschaft von Assassinen mit besonderen Fähigkeiten: Die vermeintlichen Panikattacken entpuppen sich als besondere Fähigkeit, die extreme Reaktionsgeschwindigkeiten ermöglicht. Außerdem können die geborenen Assassinen Kugeln in Kurven verteilen.
Wesley geht bei The Fraternity in eine recht blutige Ausbildung und wird schliesslich auf seinen vermeintlichen Killer angesetzt. Dieser entpuppt sich als sein Vater, die Geschichte seiner Kollegen als Lüge, um seinen Vater zu töten. Der ist dahinter gekommen, dass Sloan, der Chef von The Fraternity und gespielt von Morgan Freeman, eigene Ziele festgelegt hat, die seine Leute töten sollen.
Die Ziele bestimmt aber eigentlich das Schicksal, binärkodiert in einem laufenden Meter Stoff. Im großen Showdown kommt dran raus, dass die Namen aller Fraternity-Mitglieder gefallen sind, das Schicksal wollte also The Fraternity ablösen.
Das Ende des Films werde ich nicht verraten.
Was bleibt ist im Enteffekt nicht viel, ist aber anders auch nicht zu erwarten: Gut gemachtes Popcornkino mit einer Handlung, die prinzipiell nicht neu und keinen aus seinem Kinosessel hauen wird. Die Stunts und Actionsequenzen sind äußerst sehenswert, in etlichen Fällen aber wohl nicht Frauenkompatibel. Entsprechende Kommentare äußerte ein Teil der XX Chromosomen-Fraktion lautstark äußerst lautstark am Ende des Films.
Klar ist, dass ein solcher Film nicht wirklich viel vermitteln kann, und wohl auch nicht will. Das Männerbild, dass hier aber gezeichnet wird, läßt mich den Kopf schütteln. Wesley, das Weichei - oder "Pussy", wie es im Film so schön heißt - lernt schliesslich, seinen Mann zu stehen und für sich einzustehen. Und wird direkt zum Killer.
Das bedient die alten Klischees, nach denen Männer entweder Weicheier sind, oder Soziopathen, die man besser nicht auf die Menschheit loslassen sollte. Hier wird das Bild des zerstörenden Mannes bedient, dem auch nichts anderes wirklich Spaß macht.
!!! SPOILER: !!! (den folgenden Text am besten markieren) So hat Wesley zum Ende des Films die Möglichkeit, sich für ein anderes Leben zu entscheiden. Statt dessen nimmt er lieber Rache. Sein Vater, der ein anderes Leben für ihn wollte, ist ein anderes Modell Mann, dessen Tod aber ein Symbol für dessen Erfolglosigkeit steht.
Entsprechend endet der Film auch in einer Ansage, die der amerikanischen Waffenlobby freude bereiten würde und nichts anderes aussagt als dass ein Mann nur mit Waffengewalt für sich einstehen kann. *gähn*
Fazit: Kann man gucken, wenn mal auf viel Krachbumm steht und nicht mehr als solides, gut inszeniertes Popcornkino erwartet.
cptsalek - 27. Aug, 18:04